Hueter der Daemmerung
ihm die Arme um den Hals. Er fuhr mit den Händen ihren Rücken empor und genoss ihre Wärme. Der Gedanke, getrennt von ihr zu schlafen, war eine Qual.
Als sie sich voneinander lösten, legte Willow den Kopf an seine Brust. Er schmiegte seine Wange in ihr Haar und streichelte durch das weiche Karohemd hindurch ihren Rücken. »Versprich mir, es zu sagen, solltest du jemals auch nur den leisesten Verdacht haben, dass ich dir schade«, sagte sie nach einer Pause. »Will heißen, selbst wenn du nur einen Husten hast, der dir komisch vorkommt, musst du mir das sagen, okay?«
Er wollte einen Witz reißen, da hob Willow den Kopf. Ihre Miene war todernst. »Versprochen«, sagte er und strich ihr über das Gesicht. Gott, er hätte Kara dafür umbringen können, dass sie ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte. »Das wird aber nicht passieren, Willow. Du verletzt mich nicht. Es waren nur Kopfschmerzen – die normalste Sache der Welt.«
Sie zögerte, ihre Augen suchten seinen Blick. »Ich hoffe inständig, dass du recht hast.«
»Habe ich«, sagte er. Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange. »Ich gebe dir mein Wort. Ich bin vollkommen in Ordnung.«
Willow atmete auf. »Okay«, sagte sie schließlich und nickte. »Vielleicht habe ich ein wenig überreagiert.« Sie legte ihre Hand auf seine. »Wie wär’s damit? Ich glaube dir, solange ich keinen Anlass zum Zweifeln habe.«
»Schon viel besser«, sagte er und schloss sie wieder in die Arme. Dann senkte er den Kopf und legte den Mund an ihre Haare. »Jetzt, wo das geklärt ist … sollten wir vielleicht daran denken, das zu Ende zu bringen, womit wir letzte Nacht angefangen haben«, flüsterte er.
Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Ihre Wangen röteten sich leicht, doch sie lächelte. »Oh, und wie ich daran denke -das kannst du mir glauben.« Sie ließ einen Finger über seinen Brustkorb wandern. »Das nächste Mal sollte ein gewisser Jemand allerdings ein bisschen besser vorbereitet sein.«
Alex vergrub seine Nase an ihrem Hals. »Ich habe heute unterwegs welche gekauft«, murmelte er an ihrer glatten Haut.
»Tatsache?«
»Mhmm.« Er knabberte an ihrem Ohr und spürte, wie sie erschauerte.
»Oh«, erwiderte sie matt. »Dann ist es ja erst recht … total ätzend, dass ich im Mädchenschlafraum schlafe, während wir hier sind.«
Er ließ sie los. »Tust du das?«
Willow seufzte. »Ich glaube, das wäre besser. Meinst du nicht auch? Ich würde ungern Probleme machen und es hört sich so an, als wäre das hier eben so üblich.«
Er schnitt eine Grimasse. »Muss es aber nicht sein. Schließlich bin ich jetzt der Anführer … Ich könnte dir jederzeit ganz einfach befehlen, im selben Bett zu schlafen wie ich.«
»Oh, wie romantisch.«
Alex’ Lachen war ein unterdrücktes Stöhnen. Er ließ seinen Kopf an ihre Schulter sinken und spürte, wie sie ihm über die Haare streichelte. »Ja, du hast recht«, sagte er endlich. »Dad hatte die gleiche Regel. Es war ihm egal, was die Leute machten, aber …« Er schaute auf und grinste schief. »Vielleicht können wir ja irgendwo eine Besenkammer auftreiben.«
»Es ist wirklich kaum zu glauben. Dieses Gespräch wird von Sekunde zu Sekunde romantischer.«
»So, so … ist das ein ›Nein‹ zur Besenkammer?«
»Das ist ein ganz entschiedenes, unumstößliches ›Nein‹ zur Besenkammer.«
Alex schmunzelte. »Du weißt, dass das nur ein Witz war, oder?« Er fand ihre Hand und verschränkte seine Finger fest mit ihren. »Willow, wenn es so weit ist, will ich, dass es … wunderschön für dich wird. Für uns beide. Absolut perfekt.«
»Das weiß ich doch«, sagte sie. Ihr Blick war weich. »Wir werden schon eine Möglichkeit finden, bald. Aber vorher gewöhnen wir uns hier erst mal ein, okay? Danach können wir immer noch anfangen, durch die Gegend zu schleichen und Besenschränke abzuchecken.« Sie seufzte. »Es wird mir trotzdem echt fehlen, bei dir zu schlafen«, sagte sie und ließ ihre Hand von seinem Arm zu seiner Schulter wandern. »Ich meine – einfach nur mit dir zu reden. In deinen Armen zu liegen.«
Alex konnte hören, dass Kara mit den Sachen für sie zurückkam. »Ja, ich weiß«, sagte er und gab ihr schnell noch einen Kuss. »Mir auch.«
Und das, dachte er spöttisch, war wahrscheinlich die größte Untertreibung seines Lebens.
7
»Raziel!« Die Frauenstimme war leise, drängend. Eine Hand schlug ihm leicht erst auf die eine, dann auf die andere Wange. »Du musst aufwachen. Los, wir
Weitere Kostenlose Bücher