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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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fragte Willow. Ihre Haare kitzelten ihn an der Wange, als sie sich dicht herüberbeugte, um den Brief zu lesen. »Hat Nate nicht davon gesprochen?«
    »Ja, aber ich hatte vorher noch nie etwas davon gehört.« Alex blickte finster auf das Blatt hinunter. »Im Camp wussten wir alles über ihre Gewohnheiten – aber von ihrer Politik hatten wir überhaupt keine Ahnung.« Dass das Konzil, was auch immer das sein mochte, vorhatte, ein Kirchenoberhaupt für Mexiko zu ernennen, war eine interessante Neuigkeit. Alex hatte schon immer den Eindruck gehabt, dass Raziel, das Kirchenoberhaupt in den USA, einfach die Macht an sich gerissen hatte. Bedeutete das demnach, dass dieses Seraphische Konzil in der Hierarchie der Engel über Willows Vater stand?
    Doch das war ja noch nicht alles. Alex merkte, wie er den Satz »Ihre Sicherheit ist lebenswichtig für die gesamte Gemeinschaft der Engel« anstarrte.
    Kara streckte den Arm aus und tippte auf die Worte. »Das ist der Grund, warum wir hier sind«, sagte sie. »Es hat sich für uns so angehört, als wäre es für die Engel möglicherweise wirklich ein schwerer Schlag, wenn wir dieses Konzil erledigen. Sicher waren wir uns allerdings nicht. Und wir wussten ja auch nicht, wann oder wohin genau sie überhaupt kommen wollten.«
    »Vergangenheitsform«, bemerkte Alex und richtete sich auf, um sie anzusehen. »Jetzt wisst ihr es?«
    »Teilweise«, sagte Kara. »Als wir hier ankamen, war die Kathedrale gerade wiedereröffnet worden. Ich bin alle naselang dorthin gerannt und habe so getan, als wäre ich eine Gläubige. Und ich, äh … na ja, ich habe es geschafft, mich irgendwie mit dem persönlichen Assistenten des Priesters anzufreunden. Einem Typen namens Luis.«
    Alex grinste trocken, er konnte problemlos zwischen den Zeilen lesen. Ganz offensichtlich durfte Luis eigentlich nicht mit irgendwelchen x-beliebigen Gläubigen über diese Sache reden – und genauso offensichtlich hatte Kara den Kerl so gründlich um den Finger gewickelt, dass er nicht anders konnte.
    Sie stützte die Unterarme auf den Tisch. »Also, zunächst mal – das ist echt eine Riesensache. Viel größer, als wir zu hoffen gewagt haben.« Sie holte tief Luft. »Der Grund, warum die hohen Kirchentiere wegen des Sicherheitsrisikos derart aus dem Häuschen sind, ist der, dass das Seraphische Konzil irgendwie das Herz der Engel ist. Sie werden ›Die Zwölf‹ genannt und ihre Energie ist der Urquell aller Engelsenergie – was anscheinend damit zusammenhängt, dass sie die ›Erstgeschaffenen‹ sind. Und ohne sie sind die Engel, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht lebensfähig. Wenn das Konzil der Zwölf also stirbt …«
    »Dann sterben sie alle«, schloss Willow matt. Sie schaute Alex an. Alles Blut war ihr aus dem Gesicht gewichen. »Mein Traum -die zwölf Engel, die verschwinden. Die Millionen Engel, die schreien … es passt alles zusammen.«
    »Oh verdammt«, murmelte Alex und ließ sich in seinem Stuhl zurücksinken. Als er in Willows Augen blickte, fing sein Herz heftig an zu klopfen. Sie bekamen eine zweite Chance. Sie bekamen wahrhaftig eine zweite Chance, die Engel zu vernichten. Wenn es ihnen gelang, das Konzil zu beseitigen, dann würde sich die Menschheit wieder erholen. Die Welt wäre außer Gefahr. Seine Familie kam ihm in den Sinn. Willows Mutter. Diesmal mussten sie es schaffen, damit sich das, was den Menschen, die sie liebten, passiert war, nicht mehr wiederholte. Nie, nie mehr.
    »Wisst ihr sonst noch was?«, fragte er Kara.
    »Nach dem, was Luis sagt, werden sie Anfang Januar hier eintreffen und drei Wochen lang im Nikko Hotel wohnen«, sagte Kara. »Das ist eins der exklusivsten Hotels in der Stadt. Die komplette oberste Etage ist für sie reserviert. Die Sicherheitsvorkehrungen werden streng sein, aber für den letzten Tag ihres Aufenthalts ist ein Empfang geplant. Und anscheinend wird das Konzil dann auch Privataudienzen geben, damit ein paar Auserwählte ihnen in ihrer Engelsgestalt huldigen können. Ich versuche gerade, Luis davon zu überzeugen, dass ich und ein paar meiner Freunde unbedingt auf dieser Liste stehen sollten.«
    Sie lächelte böse. »Ich bin nämlich so ungeheuer gläubig, wisst ihr.«
    Alex nickte. Ein Auftritt der Mitglieder des Konzils in ihrer himmlischen Gestalt, mit den verwundbaren Heiligenscheinen, wäre definitiv die bestmögliche Gelegenheit für einen Anschlag.
    »Und hoffentlich können wir das Ganze ohne größere Verluste über die Bühne bringen – ich habe

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