Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
Vom Netzwerk:
Flinkfingers Widerspruch mit einem Blick, »sind wir hier, weil wir von etwas gehört haben, das das Tor zwischen den Welten heißt.«
    »Dann seid ihr keine Diebe, sondern Narren.« Frann winkte ab. »Selbst wenn es existiert, wäre es Verschwendung von … «Er brach ab und zuckte nur mit den Achseln. »Aber das geht mich nichts an.« Mit der Handfläche nach oben wandte er sich wieder an Flinkfinger. »Aber ich würde dir gern sagen … « Er nahm die Münze, winkte einem Schankmädchen und steckte sie ihr in den Ausschnitt. » … was jeder weiß, daß es angeblich östlich von Pandathaway liegt, irgendwo hinter Aeryk.« Der Wirt stützte die Hände auf den Tisch und schob sich auf die Füße. »Und das will ich euch noch ganz umsonst sagen: Wenn ihr auch nur ein bißchen Talent habt, dann wäre es weise, in Pandathaway zu bleiben. Stehlt von den Zwergen, von den Elfen. Das Risiko ist hoch; aber auch die Belohnung – wenn ihr gut genug seid.« Dann ging er murmelnd weg. »So groß wie mein Daumennagel war er … «
    Flinkfinger leerte den Humpen und schüttelte den Kopf. »Ein Genie bist du. Wirklich ein Genie!«
    »Was habe ich denn gemacht?«
    »Du hast ihm die Wahrheit gesagt, Idiot! Sieh mal, solange wir nicht allzu erpicht ausgesehen haben, hätte ich ihn wahrscheinlich die ganze Nacht lang reden lassen können. Ein Silberstück ist hier eine Menge wert – hast du nicht zugehört? Zum Teufel, wir hätten diesen Schuppen kaufen können, Schankmaiden und alles, mit dem, was wir in unseren Beuteln haben.«
    Hakim zuckte die bloßen Schultern. Den großen Mann ließ das völlig kalt. Weder Flinkfingers Verachtung noch der Marsch hierher, auch nicht der eisige Wind, der durch die Schenke wehte oder die Krüge mit Bier, die er getrunken hatte, machten ihm etwas aus. »Wie du selbst gesagt hast, ist Geld kein Problem für uns.« Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Und geklaut wird nichts mehr, verstanden? Hier gibt es nichts, was sich lohnen würde, und wir brauchen keinen Ärger mit den Einheimischen. Wie würde es dir gefallen, über diese Mauern zu klettern?«
    Flinkfinger rieb seinen Stumpf an der Tischkante. »Wäre nicht so schwierig. Sie haben oben einen Wehrgang, zu dem Treppen hinaufführen – die Mauern sollen dafür sorgen, daß die Leute draußen bleiben, nicht drinnen. Von außen wäre es nicht leicht, herüberzusteigen, und ich hätte das mit bloßen Händen geschafft, ehe ich das hier verlor … «
    »Jason!« Hakims Gesicht war jetzt wirklich besorgt. »Was zum Teufel hast du vor? Du klingst, als glaubtest du … «
    » … daß ich Einar Flinkfinger bin?« Er lachte spöttisch. »Wie sehe ich denn aus? Und als wer habe ich diese eine Hand?« Er schlug den Stumpf auf den Tisch. »Was mich betrifft, war Jason Parker nur ein Traum. Das hier ist die Wirklichkeit.« Er schwenkte den Stumpf vor Hakims Nase. »Das ist echt.«
    Etwas schwankend stand er auf. Das Bier bereitete ihm Schwierigkeiten. Er hatte genug getrunken, um wütend zu werden, aber nicht genug, um sich zu entspannen. Ja, das war's – Zeit, noch mehr zu trinken, um die Wogen zu glätten.
    Nach links verlief die Schankstube um eine Biegung. Flinkfinger steuerte nach rechts, wo in der Ecke ein Faß mit einem Pfropfen stand.
    Er war schon halbwegs dort, als die schwere Eichentür aufschwang und drei Männer die Schenke betraten. Zwei waren Soldaten, groß und muskulös, in Kettenpanzern und mit umgegürteten Schwertern. Beide lehnten einen kurzen Spieß an die Wand.
    Beim Anblick des dritten Mannes juckte es Flinkfinger in der Hand. Mann? Vielleicht war Knabe eher richtig. Er sah wie etwa sechzehn aus, blond, mit tiefliegenden, dunklen Augen im schmalen Gesicht. Der purpurrote Umhang, der Ring mit den Juwelen am Daumen der rechten Hand, die nicht von einem Handschuh bedeckt war, der pralle Beutel am Gürtel – alles verkündete Reichtum.
    Frann eilte geschäftig hinüber. Sogleich verstummten alle Gespräche in der Schenke. Die Ruhe war beinahe schmerzhaft. »Lord Lund! Ich weiß die Ehre zu schätzen.«
    Mit schiefem Lächeln entfernte der Knabe auch den zweiten Handschuh und schlug damit dem Wirt ins Gesicht. Die Soldaten neben ihm lächelten dazu. »Nicht Lord! Noch nicht. Nur Lordling, bis mein hochverehrter Vater stirbt … « Er legte den Kopf auf eine Seite und eine Hand auf den Arm des einen Soldaten. »Marik, ich finde, dieser fette Bierpanscher hat soeben meinen Vater beleidigt.«
    »V-v-verzeihung, Lordling.« Frann

Weitere Kostenlose Bücher