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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
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Leute nicht rational dachten. Der Kapitän würde ihnen vielleicht aus Sturheit die Überfahrt verweigern.
    Er ging noch ein paar Schritte näher und rief den Zwerg.
    »Was ist denn?« fuhr ihn Ahira an. »Wir besprechen hier etwas – und hat man dir nicht gesagt, daß du … « Er brach ab. Seine Augen wurden groß, als er über Aristobulus' Schulter schaute.
    Der Magier drehte sich um. Eine Abteilung von zehn – nein, zwölf Soldaten arbeiteten sich auf der Pier durch die Menge und befragten auf dem Weg die Passanten. Aristobulus schob sich ans Ende der Pier und versuchte, seinen Rucksack so unauffällig wie möglich zu tragen.
    »Wir bringen das besser schnell zum Abschluß!« sagte er und sprach aus Vorsicht englisch statt erendra.
    Ahira wandte sich an den Dieb. »Hakim?«
    Hakim zuckte in der weiten Tunika mit den Schultern. »Ich glaube nicht, daß sie mich erkennen, es sei denn – vergiß es! De r mit dem Langbogen ist Marik – der kennt mich, wenn er mich sieht. Vielleicht.«
    »Dann dreh dich doch um!«
    Ganness runzelte die Stirn. »Welche Sprache war das?«
    Barak ging lächelnd auf ihn zu. »Das geht Euch, glaube ich, gar nichts an, oder?« Er wechselte wieder zu Englisch. »Leute, wir müssen uns auf irgend etwas einigen – nur nicht auf ihren Heil-Krankheiten-Spruch, den einzigen, den sie noch für kleinere Verletzungen übrig hat, und sie hat davon auch nur noch einen. Wenn wir in einen Kampf geraten … «
    Doria meldete sich. »Ich erinnere mich nicht, daß mich jemand bis jetzt gefragt hat, ob ich ihn überhaupt heilen will und … hinterher beweisen muß, daß ich es getan habe.«
    Aristobulus warf einen kurzen Blick verstohlen über die Schulter. Die Soldaten arbeiteten sich immer weiter auf das Ende der Pier vor, wo die Ganness' Stolz vertäut war. Wenn der, der Hakim kannte, ihn nicht aus der Ferne schon ausmachte, hatten sie noch ein paar Minuten. Die Soldaten waren auf der belebten Pier noch mehrere hundert Schritt entfernt.
    Barak zuckte mit den Achseln. »Ich sehe nicht, warum du dir den Kopf zerbrichst. Schließlich warst du doch bereit, praktisch mit jedem ins … «
    Mit lautem Klatschen landete ihre Hand in Baraks Gesicht. Es war wohl doch weniger die Kraft des Schlages als die Überraschung, die ihn aus dem Gleichgewicht brachte.
    Aristobulus seufzte. Es sah so aus, als müßte er einen oder zwei Zaubersprüche verschwenden. Dieser blöde, muskelbepackte, hirnlose …
    »Jetzt reicht's!« fuhr ihn Ahira an. Dann wechselte er wieder zu Erendra und sagte zum Kapitän: »Wir haben versucht, uns mit Euch zu einigen, Kapitän; aber offensichtlich habt Ihr nicht die Absicht, über Geschäfte zu reden.« Und auf englisch: »Ich bin ja vieles; aber ich bin kein Zuhälter. Hakim, dreh deinen Kopf möglichst weg. Wir packen jetzt alle unsere Sachen und bewegen uns ruhig die Pier hinunter. Und ich meine ruhig!« Er fummelte an den Riemen herum, mit denen seine Streitaxt auf der Brust befestigt war. »Vielleicht gelingt es uns, rauszukommen, ohne diesen … «
    Doria hob die Hand und warf einen Blick auf die näherkommenden Soldaten. »Wartet! Ich … ich bin mit Euren Bedingungen einverstanden, Avair Ganness«, sagte sie auf erendra zum Kapitän. »Kostenlose Überfahrt für alle, als Gegenleistung für … für … «
    »Einverstanden.« Ganness lächelte freundlich und sagte dann zu den anderen: »Eure Kabinen sind vorne, unter Deck. Vielleicht ein bißchen eng; aber ich halte mein Schiff sauber. Und mein Koch ist der beste. Ich habe ihn in Pandathaway gekauft.« Ganness sprang über die Reling und landete geschmeidig auf Deck. »Und Euch, Lady, sehe ich in meiner Kabine, sobald wir aus dem Hafen sind« – er fuhr sich mit den derben Fingern über seine stoppeligen Wangen – »und ich mich rasiert habe. Ich werde zart sein, das schwöre ich.« Er lächelte. »Vielleicht macht es Euch sogar Spaß.«
    Ihre Knöchel wurden weiß, so klammerte sie sich an die Reling. »Das ist eine geschäftliche Abmachung, Ganness. Und ich habe mich aus Gründen bereit erklärt, die … «
    » … niemanden etwas angehen«, unterbrach sie Ahira. »Kapitän, Ihr wolltet uns doch unsere Kabinen zeigen.«
    »Das ist er!« rief eine rauhe Stimme von der Pier herauf. Die zwölf Soldaten rannten los. Aristobulus holte tief Luft. »Ich werde sie aufhalten, ja?«
    Ahira nickte und löste die Riemen von seiner Axt. »Alle anderen – kommt an Bord. Kapitän, Ihr werdet gleich dieselben Schwierigkeiten wie wir haben,

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