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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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der Sklavenhändler mögliche Handelsgüter darstellten.
    »Nein«, sagte er. »Wir bekämpfen Sklavenhändler aus Notwehr.«
    »Eine liberale Auslegung!« Ahira warf den Kopf zurück und lachte. »So wie du und Walter damals eine Notwehrsituation gesehen habt, als ihr Orhmyst angegriffen habt!«
    »Nun, es kam uns wie Notwehr vor.« Karl winkte ab und stellte sich im Sattel auf. »Chak«, rief er.
    »Ja, Kharl?«
    »Wo halten wir heute abend?«
    »Furnael.« Chak ließ die Zügel los und rieb sich die Hände. »Das beste Gasthaus aller Mittelländer. Vielleicht treffen wir sogar Baron Furnael persönlich.«
    Tennetty murrte: »Die Vorfreude bringt mich um!«
    »Zeit zum Training, Fialt, Tennetty«, sagte Karl und winkte ihnen, ihm aus dem Aufenthaltsraum hinaus in den Hofraum zu folgen. Chak war bereit und hatte den Beutel mit den Übungsschwertern über der Schulter.
    Ahira gähnte und reckte sich. »Ich werde eine Runde schlafen. Bin oben im Zimmer.«
    Aeia ließ die Stoffpuppe sinken und hob den Kopf. »Ich auch?«
    »Nun ...«
    »Bitte, Karl! Du hast mich letztes Mal auch nicht gelassen. Bitte!«
    Er lächelte zu ihr hinunter, nickte freundlich und strich ihr durchs Haar. »Na klar!« Klar, Kleines, ich werde dein liebevoller Ersatzvater sein und dir einiges davon beibringen, wie man einem Vergewaltiger die Eingeweide herausreißt.
    Beschissene Welt! Ein elfjähriges Mädchen sollte an Puppen und Jungs denken. »Gehen wir!«
    Wortlos folgte Chak mit den Holzschwertern.
    Der Innenhof des Gasthauses von Furnael war ein großes, offenes Viereck, auf das die Fenster der eigentlichen Gastgebäude hinausgingen. Der Boden war mit Schieferplatten ausgelegt, die von gepflegten Rasenstreifen unterbrochen wurden.
    In gleichmäßigem Abstand gab es reich beladene Orangenbäume. Karl gürtete sein Schwert ab und hing es an einen niedrigen Ast. Dann pflückte er zwei Orangen, von denen er eine Chak zuwarf, ehe er die andere mit seinem Gürtelmesser viertelte.
    Die anderen drei bekamen nichts. Erst wenn sie sich im Training bewährt hatten, würde es etwas geben, falls überhaupt.
    Karl aß schnell. Es war ihm egal, daß der Saft über sein Kinn lief. Die Frucht war kühl und süß. Er warf die Schalen Chak zu, der sie unter dem Leinenbeutel verstaute. Dann wischte er sich den Saft ab und sagte: »Heute wollen wir mit etwas Nahkampftraining anfangen.« Karl zog sein
    Wams aus, schnürte die Sandalen auf, bis er nur noch Lendentuch und Beinkleider trug.
    Es versprach, eine heiße Sitzung zu werden. Da zog er die Beinkleider auch noch aus.
    Chak hatte sich bereits ausgezogen und sein Schwert aufgehängt. »Dieses Kiohokoshinki-Zeug wieder?«
    »Kyokoshinkai. Allerdings.«
    »Gut.« Chak nickte.
    Fialt verzog das Gesicht und kratzte sich im graumelierten Bart. »Schwerter sind mir lieber«, sagte er. Für Fialt war das schon eine lange Rede.
    Tennetty tat so, als ob sie vor ihm Angst hätte. »Nicht mit mir. Auch nicht mit einem Holzschwert. Du könntest mir ein Auge ausstechen, wenn du auf mein Knie zielst.«
    »Fialt«, sagte Chak. »Du trainierst den Schwertkampf mit mir später, nachdem Kharl mit dir fertig ist.« Er grinste zu Karl herüber. »Ich bringe ihn schon gehörig zum Schwitzen.«
    Karl nickte. Im Fechten war Chak der bessere Lehrer. Dafür gab es einen guten Grund. Karl hatte seine Fähigkeiten als Teil der Überführung in dieser Welt erhalten. Er hatte niemals viele Stunden Unterricht nehmen müssen. Er hatte keine bestimmte Methode, mit dem Schwert zu kämpfen. Sein Arm und sein Handgelenk taten es einfach, als hätten sie einen eigenen Willen.
    Ein Vorteil? Nun ja. Seine Kunst hatte ihm mehr als einmal das Leben gerettet. Aber es war auch ein Nachteil. Er hatte nicht die Erfahrung des Erlernens und wußte nicht, wie er seine Fähigkeiten verbessern sollte. Bisher war er nur einem Schwertkämpfer begegnet, der besser war als er; aber es gab zweifellos mehr von der Sorte. Er würde niemals besser werden.
    Ich schätze, damit muß ich leben.
    Bei Karate war es anders. Hier hatte er die Fähigkeit, sich zu verbessern, noch gesteigert durch seine angeborene Geschmeidigkeit, Gleichgewichtssinn und Körperreflexe.
    In dieser Sportart hätte er leicht einen Wettkampf gewinnen können - wenn es hier solche Wettkämpfe gegeben hätte. Für einen braunen Gürtel reichte es auf dieser Seite, zu Hause höchstens für einen grünen.
    »Zuerst lockern«, sagte Karl und begann mit Beugen und Strecken. Die anderen folgten

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