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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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nur bekannt, daß Karl mit Doria und Walter unterwegs war. Daraus konnte man schließen, daß jemand die drei bei der Kloake gesehen hatten, als Karl Ellegon befreit hatte, oder daß irgendein Zauberspruch auf diesen Zeitpunkt und Ort zurückblicken ließ. Aber wie konnte jemand auf dieser Seite wissen, daß Walter aus New Jersey kam? Slowotski hatte das nie erwähnt, soweit Karl sich erinnerte.
    Wahrscheinlich hatte Walter es irgendwann irgendwo einem Einheimischen erzählt, und dieser hatte mit einem anderen über den Fremden, den er getroffen hatte, geredet, und dann hat jemand in Pandathaway zwei und zwei zusammengezählt. Das klang nicht besonders gut. Zu viele verdammte Unbekannte!
    »Auf Euren Kopf ist seit über einem Jahr ein Preis ausgesetzt, mein Freund Karl«, sagte Furnael. »Es scheint, Pandathaway will Euch.«
    Chak fing an, sich auf sein Schwert hinzuschieben. Einer von Furnaels Bewaffneten stellte sich mit der Hand am Schwertgriff zwischen den Baum, wo Chaks Schwert hing, und den kleinen Mann.
    Selbst wenn Furnael ihnen etwas zu Leide tun wollte, war der Zeitpunkt nicht günstig, dagegen etwas zu unternehmen. Die Chancen standen schlecht, solange der Magier hinter Furnael stand. »Bleib ruhig, Chak«, sagte Karl. »Bleib ruhig. Das gilt auch für euch beide«, fügte er hinzu und hielt abwehrend die Hand hoch, um Fialt oder Tennetty Einhalt zu gebieten. »Ich glaube nicht, daß der Baron hier ist, um die Belohnung einzuheimsen.«
    Furnael hob die Hände. »Ihr werdet in Pandathaway gesucht, Freund Karl. Wir sind in Bieme. Wir lieben hier den Zünfterat nicht besonders.« Er deutete auf den Magier hinter ihm. »Sammis hier war früher ein Zunftmeister und studierte täglich in der Großen Bibliothek. Heute setzt er seine Todeszaubersprüche ein, um Maulwürfe zu töten. Er wurde aus der Magierzunft hinausgeworfen und mußte aus Pandathaway fliehen.«
    »Was hat er denn gemacht? Einen Zauberspruch umsonst herausgegeben?«
    Furnael legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. »Woher wißt Ihr das?« Dann glättete sich sein Gesicht wieder. »Wie dem auch sei - für Euch ist es ein glücklicher Umstand, daß mein Prinz weder mit Pandathaway verbündet noch besonders geldgierig ist.« Er legte die Hand an den Schwertgriff. »Selbst, wenn Ihr so gut seid, wie man sagt, sind wir im Vorteil.«
    »Das kommt darauf an, wie man es sieht, Baron«, ertönte Ahiras Stimme vom Balkon.
    Wurde aber auch Zeit! Karl schaute hinauf. Neben Ahira stand Aeia und hielt ungeschickt eine Armbrust in den Händchen, die auf einen von Furnaels Bewaffneten gerichtet war.
    Ahira hielt seine Armbrust lässig. Er zielte nicht auf Furnael sondern auf den Magier. »Aeia kann zwar eine Armbrust nicht spannen, aber einem Spatzen auf sechzig Schritt ein Auge ausschießen.«
    Karl unterdrückte ein Lächeln. Aeia konnte vielleicht eine Kuh auf fünf Schritt treffen, wenn die Kuh groß genug war. Das kleine Mädchen gab sich zwar große Mühe, hatte aber zum Schießen mit der Armbrust keinerlei Talent.
    Ahira fuhr fort: »Ich bin auch nicht schlecht mit der Armbrust. Normalerweise sind wir friedliche Leute. Wie steht's mit euch?«
    Wie üblich hatte Ahira sein Ziel hervorragend gewählt. Wenn der Magier den Mund aufmachte, um einen Zauberspruch loszulassen, konnte Ahira ihm einen Bolzen von hinten reinjagen, ehe die ersten Worte heraus waren.
    Karl kreuzte die Arme über der Brust. »Ihr wolltet gerade etwas sagen, Baron?«
    Furnael grinste. »Wieder muß ich sagen ›bildschön‹! Ich wollte gerade sagen, daß ich mit dem Hauptmann meiner Bewaffneten reden muß. Er hat mir von den anderen nichts gesagt. Ich sagte auch, daß Ihr unbedingt meine Gäste sein müßt. Heute Abend in meinem Heim. Wir nehmen das Nachtmahl gegen Sonnenuntergang ein. Und ...« Furnael beendete den Satz nicht.
    »Und?«
    »Und, solange Ihr kein Gesetz brecht, niemand ein Leid zufügt, meinen Prinzen nicht beleidigt, seid Ihr hier sicher. Zumindest innerhalb meiner Baronie. Darauf gebe ich Euch mein Wort, Karl Cullinane.«
    Und selbst wenn du erpicht wärst, das Kopfgeld zu kassieren, würdest du es lieber über meine Leiche als über deine tun. Karl zögerte. Wenn sie gegen Furnael kämpfen mußten, gab es keinen besseren Augenblick als jetzt.
    Aber er konnte nicht jemand töten, der vielleicht eine Bedrohung war. »Es ist uns eine Ehre, Baron. Wir nehmen an.«
    Das Lächeln des Barons ließ Karls Hand jucken. Er wünschte, er hätte den Schwertgriff darin.

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