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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Furnael winkte einem der Bewaffneten. »Hiver wird Euch zu meinem Besitz führen.« Dann drehte er sich um und ging mit dem Magier und dem anderen Bewaffneten weg.
    »Worum ging es eigentlich?« fragte Chak und gürtete sein Schwert wieder um.
    Karl zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, der Baron will rauskriegen, was wir vorhaben — was ich vorhabe. Scheint so, daß Ellegons Befreiung mir einige Mundpropaganda eingebracht hat. Anscheinend ist aber nach Bieme noch keine Nachricht über das gelangt, was wir jetzt tun.«
    »Na und? Und was machen wir?«
    »Wir werden sehen.« Karl wandte sich an die anderen. »Na? Was steht ihr alle herum? Das Training ist noch nicht vorbei. He, du! Hivar, nicht wahr? Das sind hier keine Panda thaway-Spiele. Wenn du bleiben willst, zieh dich aus und mach mit!«
    Karl saß auf dem Ehrenplatz am Fuß des langen Eichentisches und wischte sich Mund und Hände mit einer Leinen-seviette ab. Was hast du bloß vor, Zherr Furnael? dachte er. Dann nahm er noch ein Stück des süßen Beerenkuchens. Er aß vorsichtig; denn die dunkle Füllung war heiß.
    »Ich muß bekennen, daß ich mich in gewisser Verlegenheit befinde«, sagte Furnael und schob seinen hochlehnigen Stuhl vom Tisch zurück. »Noch nie ist ein Gast hungrig von meinem Tisch aufgestanden. Und nun gleich zwei!« Er tupfte mit einer purpurroten Seidenserviette auf die Enden seines Schnurrbarts und die Mundwinkel und ließ das Tuch dann in den Schoß fallen, als der weißgekleidete Diener ihm eine Waschschüssel hinhielt.
    »Ich hätte es nie für möglich gehalten«, sagte er und trocknete die Hände an einem Handtuch ab. Dann bedeutete er dem Diener, zu Fialt, Tennetty, Aeia und Karl zu gehen.
    Karl überlegte, ob er sich noch ein Stück Kuchen nehmen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Überfressen war auch nicht die Krönung der besten Mahlzeit, die er seit Monaten gehabt hatte. Ganz gleich, welche Fehler du hast, Zherr Furnael, du hast einen hervorragenden Koch.
    »Normalerweise wäre es auch nicht möglich, Baron«, sagte Karl. Eine frische Waschschüssel wurde ihm gereicht. Karl wusch sich die Bratensoße und Beerenflecke von den Fingern. »Jedenfalls, soweit ich es mir vorstellen kann.«
    Mit leicht gerunzelter Stirn nickte Furnael und verschränkte die Finger über dem Bauch. Besorgt schaute er zu Chak und Ahira, die den anderen gegenüber vor blitzblanken, leeren Silbertellern saßen. »Möchtet ihr irgend etwas anderes essen? Irgend etwas?«
    Ahira schüttelte den Kopf. »Ich bitte um Verzeihung, Baron, aber es ist eine religiöse Angelegenheit. Ihr müßt wissen, es ist die Fastenzeit der heiligen Rita Moreno. Meine Vorfahren würden mir nie vergeben, wenn ich heute Wasser oder Speisen über meine Lippen bringen würde.«
    Furnael runzelte die Stirn. »Ich muß zugeben, daß ich mit Eurem Glauben nicht vertraut bin, Ahira. Aus welcher Höhle kommt Ihr?«
    Der Zwerg tat so, als wäre er von Furnaels Neugier peinlich berührt. »Den Lincoln-Tunneln, von weit her.« Ahira seufzte, ein Zwerg, weit weg von daheim, der die gemütliche Vertrautheit seines heimischen Höhlensystems vermißte.
    Furnael machte den Mund auf, als wollte er sich genau nach der Örtlichkeit erkundigen, überlegte es sich aber offensichtlich. Er wischte das Thema mit einer Handbewegung vom Tisch und wandte sich an Chak. »Aber sicher hat ein Karharhd keine religiösen Einwände gegen mein Essen.«
    Chak schaute Karl an. Diesmal schien der Kleine nicht mit ihm zufrieden zu sein. Chak war sauer, daß er die Bewirtung des Barons hatte ablehnen müssen. Platten mit saftigem Braten, mit Knoblauch gewürzt, knusprig außen und dunkelrot in der Mitte, dazu am Spieß geröstete Kartoffeln, die so heiß waren, daß man sie nur auf einer Messerspitze knabbern konnte, kleine warme Brötchen, mit einem Stück süßer Butter in der Mitte, Schüsseln mit scharfen Schoten und Klettenblättern, in Wein mit Knoblauch gedünstet - es war ein köstliches Mahl gewesen.
    Aber ich finde, wir sollten dir nicht zu weit trauen, Baron Zherr Furnael. Du stinkst nach verborgener Absicht. Solche Typen habe ich noch nie gemocht. Furnael hatte höflich alle Speisen zuerst probiert. Wahrscheinlich war es also nicht riskant, vom Tisch des Barons zu essen.
    Aber nur wahrscheinlich.
    Ihre Entschuldigungen klangen zwar etwas fadenscheinig. Trotzdem wäre es ein zu großes Risiko, sie aufzugeben, und alle von den Speisen des Barons zu essen.
    Karl nickte.
    »Ich bitte um

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