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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Entschuldigung«, sagte Chak und blickte mit offensichtlichem Bedauern auf die Silberplatten, die immer noch einladend voll auf dem Tisch standen. »Aber diese westlichen Speisen bekommen mir nicht. Was Ihr hier eßt, verträgt mein Magen nicht. Ich lebe von meinem Frühstück aus Weizeneintopf und Grünzeug schon so lange, daß ich es gar nicht anders kenne.«
    »Weizeneintopf?« Furnael zuckte mit den Schultern. »Na, wenn Ihr das haben wollt ...« Er winkte einer rundlichen, pausbäckigen Dienerin. »Enna? Würdest du ...«
    »Nein!« sagte Chak. »Bitte.«
    Das Gesicht des Barons bewölkte sich. »Und warum nicht?«
    Gute Frage! Sie hatten sich nichts zurechtgelegt, was sie sagen konnten, falls der Baron ein so ekliges und ausgefallenes Gericht haben sollte.
    Ahira meldete sich. »Mit allem Respekt, Baron. Ihr denkt das nicht ganz zu Ende.«
    »Nun?«
    »Wenn Ihr nichts als Weizeneintopf bei Euch behalten könntet, wäret Ihr dann erpicht, mehr als einmal am Tag zu essen?«
    Karl mußte lachen. »Oder überhaupt?« Er sah zum Zwerg. Hast du Klasse gemacht, Ahira! »Baron?«
    »Ja?«
    »Es war ein wundervolles Mahl, und wir danken Euch, aber worum geht es eigentlich?«
    »Was meint Ihr?«
    »Nun: Ich werde in Pandathaway gesucht. Auf meinen Kopf steht eine große Belohnung. Ihr sagt, daß Ihr an dieser Belohnung nicht interessiert seid. Das akzeptiere ich.«
    Der Baron nahm ein rasierklingenscharfes Tischmesser und betrachtete die glänzende Klinge. »Ihr seid aber nicht davon überzeugt.« Furnael lächelte. »Vielleicht ist das in Anbetracht der Umstände klug - vielleicht auch nicht.« Er prüfte die Schärfe mit dem Daumennagel, legte es zurück auf den Tisch, wobei - vielleicht ganz zufällig - die Spitze auf Karls Brust gerichtet war.
    »Ich bin nicht überzeugt«, sagte Karl, »weil ich nicht glauben kann, daß Ihr jeden, der im Gasthaus von Furnael Halt macht, in Euer Heim einladet. Es ist einfach unmöglich, zu glauben, daß Ihr ihm ein so köstliches Mahl vorsetzt ...«
    »Ich danke Euch, mein Herr.« Furnael neigte den Kopf.
    »... deshalb müßt Ihr noch etwas im Sinn haben.«
    »Durchaus scharfsinnig bemerkt, Karl Cullinane. Ich habe Euch einen geschäftlichen Vorschlag zu machen, wenn Ihr mit dem Schwert so gut seid, wie Eure Reputation behauptet.«
    »Ich glaube kaum, daß ich interessiert ...«
    »Würdet Ihr wenigstens aus Höflichkeit zuhören?« Furnael stand auf. Die Serviette ließ er neben den Stuhl fallen. Er nahm den Schwertgurt, der neben seinem Stuhl hing, und legte ihn um. »Wir wollen einen kurzen Ritt zusammen machen. Da können wir uns ungestört unterhalten. Ich komme kaum noch dazu, nur zum Vergnügen auszureiten. Enna, du kümmerst dich um das Wohl unserer anderen Gäste.«
    Karl stand auf und gürtete auch sein Schwert um. »Na schön.« Er ging mit Furnael zum Türbogen.
    Ahira räusperte sich. »Baron?«
    Offensichtlich verärgert drehte Furnael sich um. »Ja, Freund Ahira?«
    Der Zwerg stützte das Kinn auf die gefalteten Hände. »Mir ist gerade der Gedanke gekommen, daß Ihr vielleicht eine Art Rückversicherung habt, falls Karl Euren Vorschlag ablehnt. Da Ihr nun ein so kluger Mann seid, ist auch diese Rückversicherung sehr klug, wie zum Beispiel, uns viel Glück auf unserem weiteren Weg mitzugeben.«
    »Und falls meine, wie Ihr es genannt habt, Rückversicherung nicht so klug ist?« äußerte Furnael vage. »Nur als ein Beispiel: Falls die Alternative, die ich Karl Cullinane vorlege, wäre, mich in den Besitz eines jungen Mädchens zu setzen, das offensichtlich eine entlaufene Sklavin ist, damit ich es den rechtmäßigen Eigentümern zurückgeben kann?«
    »Unterstützt zweifellos durch mindestens zwanzig Bewaffnete, von denen einige draußen als Vorsichtsmaßnahme aufgestellt sind?«
    »Zweifellos.« Furnael lächelte.
    »Baron, darf ich Euch eine Geschichte erzählen?«
    »Es ist jetzt wohl kaum die passende Gelegenheit.«
    »Bitte!« Der Zwerg lächelte etwas zynisch. »Würdet Ihr wenigstens aus Höflichkeit Eurem Gast gegenüber zuhören? Es ist eine sehr kurze Geschichte, Baron. Sie wird Euch vielleicht amüsieren.«
    Furnael gab nach und setzte sich auf den leeren Stuhl neben Ahira. »Da Ihr darauf besteht.«
    »Gut! Laßt mich so beginnen: Es war einmal ein Sklavenhändler namens Ohlmin. Ein wahrer Meister der Klinge. Er gewann jedesmal die Spiele in Pandathaway, wenn er daran teilnahm. Mit einer Ausnahme.
    Ein Mann besiegte ihn: Karl Cullinane, in seinem

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