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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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in ihrem Gesicht strafte die ruhige, gelassene Stimme Lügen. Unter ihren rot umränderten Augen lagen tiefe dunkle Ringe. Sie brauchte unbedingt Schlaf.
    »Hallo.« Er konnte schon mit der Hand auf die Matratze zeigen. »Komm ... rein.«
    »Wirklich?« Sie strahlte. »Du erholst dich zwar schnell; aber so gut geht's dir nun auch wieder nicht, mein Lieber.«
    »Nein. Schlafe.«
    »Vielleicht später. Möchtest du etwas Brühe?«
    *Ich habe bereits Essen in der Küche bestellt, Andrea. Ich muß es ihm jetzt sagen.*
    »Das kann warten!« zischte sie.
    *Darüber kann man sich streiten. Ich bin für jetzt. Karl, Walter läßt dir ausrichten, daß Pirondael abgedankt hat, wie du es wolltest, daß aber Furnael nicht überlebte.*
    Furnael tot? Hieß das, daß Thomen jetzt Prinz war? Ein bißchen jung; aber Beralyn würde eine gute Regentin abgeben.
    *Stimmt. Thomen ist Baron Furnael, seine Mutter wird Regentin sein; aber nur für die Baronie Furnael.*
    Moment mal. Wenn Pirondael zugunsten von Zherr Furnael abdankte, dann ...
    *Hat er aber nicht. Prinz Pirondael dankte ab zugunsten der Person, für die sich Hauptmann Garavar entscheiden würde. Damit kann Garavar den nächsten Prinzen bestimmen. Und wenn den Baronen die Wahl nicht paßt, können sie dagegen protestieren.*
    Wer ist dieser Garavar?
    *Offiziell ist er der Hauptmann der Leibgarde. Inoffiziell ist er der Oberbefehlshaber der biemischen Truppen. Das muß der neue Prinz aber erst noch bestätigen.*
    Großartig. Und wer ist der neue Prinz? So ein ...
    *Du!*
    Sehr komisch!
    *Ganz deiner Meinung. Aber Hauptmann Garavar ist mit der Leibgarde hier, und er und seine zweitausend Soldaten finden es gar nicht komisch. Sie sind sogar verdammt beeindruckt von dem Feuerzauber, mit dem Majestät sich auf den Thron befördert haben; eine zerstörte Sklavenhändler kanone, mehrere hundert Gewehre mit richtigem Schießpulver, über ein Dutzend Handgranaten und - ahem! - ein leicht ramponierter Drache. Die Baronessewitwe Beralyn hat Boten an die anderen Barone geschickt mit der Meldung, daß die Baronie Furnael Euch, Majestät, die Treue schwört und daß Ihr und fünfhundert Männer soeben zwei Regimenter Holts und Sklavenhändler zur Hölle geschickt habt - was sie beeindrucken müßte.*
    Das ist doch alles völlig verrückt.
    *Darüber kann man sich streiten. Wenn ich du wäre, würde ich mich an den Gedanken gewöhnen. Und jetzt schlaf weiter.*
    Aber ... .
    *Das war nicht bloß ein Vorschlag.*
    Er kapierte überhaupt nichts von alldem.
    Nur Schlafen, das schon.
    Schlafen, essen und ruhen gaben ihm allmählich wieder Kraft. Nach drei Tagen meinte Andrea, daß er Besuch haben könne.
    Walter Slowotski kam als erster. »Hallo, Prinz! Wie geht's?« Seine Selbstzufriedenheit war nicht zu übersehen - wie üblich.
    Karl schob die Schüssel mit der Suppe weg, die Andy-Andy ihm einzuflößen versuchte. »Nein, ich will jetzt ein riesiges Steak und Maiskolben mit viel Butter, vielleicht noch in Schmalz gebackene ...«
    »Hoppla, Held!« Andy-Andy lachte und gab ihm einen Kuß auf die Stirn.
    »Nicht so schnell.« Sie gab ihm noch ein schwesterliches Küßchen.
    Karl beschloß, ihr kurz und bündig zu beweisen, wie gut er sich schon fühlte.
    *Sex. Dieser Kerl denkt immer nur an ...*
    Scht.
    Andy-Andy stand auf, um hinauszugehen. Sie flüsterte Walter zu, er solle den Besuch kurz machen.
    »Na ja«, meinte Slowotski und schüttelte den Kopf. »Es gibt eine Menge zu besprechen. Ich werde mir aber Mühe geben.«
    Sie blickte ihn streng an, hielt die Hand vor Walters Gesicht und murmelte einige Worte. Funken schlugen aus ihrem Daumen zum Zeigefinger. »Nur ein paar Minuten, eine Minute, dreißig Sekunden - wie du meinst.« Slowotski wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Uff!« Er schüttelte den Kopf. »Mann, bin ich froh, wenn ich wieder bei Kirah bin. Meine Frau ist wenigstens nicht tödlich.« Er setzte sich auf die Bettkante. »Wie lange muß du deiner Meinung nach noch hier rumliegen?«
    Karl setzte sich auf. Ihm war aber noch schwindelig. »In ein paar Tagen bin ich wieder auf den Beinen. Bis ich wieder topfit bin, dürfte es noch eine Weile dauern, aber ...« Er betrachtete den Verband über den drei Fingerstümpfen, die sehr schmerzten. »Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Gut. Ich schicke dir Garavar kurz herein. Eigentlich wollte ich ihm ja einen aufrecht stehenden Karl Cullinane vorführen, keinen, der im Koma liegt.«
    »Was soll dieser Blödsinn, daß

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