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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Pandathaway. Und in Enkiar fand der Tausch statt.« Er schüttete einen Löffel voll auf den Boden. - »Bitte, tretet zurück!« - und nahm den Wasserkrug. Aus sicherer Entfernung goß er etwas in die hohle Hand und warf sie auf das Pulver.
    Wumm!
    »Denkt genau nach, Hauptmann. Bieme wird sehr bald wissen, daß die Holts in Erkian Gewehre und Pulver erwerben konnten, die Biemischen aber nicht. Wird man Euch dort dann noch für neutral halten?« Karl legte den Kopf schief. »Würdet Ihr das tun? Würde irgend jemand Enkiar für neutral halten?«
    »N-nein, nicht, wenn das stimmt, was Ihr behauptet«, sagte Valeran langsam und musterte Karl mißtrauisch. »Woher wißt Ihr das alles?«
    Karl lächelte. »Das ist die erste gute Frage, die Ihr bis jetzt gestellt habt, Hauptmann. Machen Sie es sich gemütlich; denn das ist eine lange Geschichte. Wir waren in der Nähe von Wehnest, als mir gemeldet wurde, daß sich auf der Wiese unter uns Sklavenhändler mit Gewehren niedergelassen ...«
    »... wenn Ihr also Keranahans Wagen durchsuchen würdet, würdet Ihr fast hundert Gewehre finden und acht Fässer mit Schießpulver, so wie dieses.« Damit beendete Karl seine Geschichte.
    »Alles von Ihrem Mann verkauft, Karl Cullinane, nicht von der Sklavenhändlerzunft.«
    »Hauptmann, Ihr wollt immer noch nicht wahr haben, daß die Holts Enkiar zu einem unfreiwilligen Partner bei ihrem ... Arrangement mit der Zunft gemacht haben. Das war doch nicht das erste Mal, daß hier Sklaven gegen Schießpulver getauscht wurden!« sagte Karl.
    »Na ja«, sagte Valeran und schüttelte den Kopf. »Aber was erwartet Ihr jetzt von mir?«
    »Das kommt darauf an, ob Ihr nur Lord Gyrens Marionette seid, oder selbst für Euch denken könnt. Ihr und Eure Männer seid doch darauf vereidigt, Enkiars Neutralität zu bewahren?«
    »Mein Eid gilt Enkiar, meine Männer haben mir den Treueeid geschworen.« Valeran schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Aber ich kann nicht meinem Eid treu bleiben und Baron Keranahan zur Rede stellen. Das würde Enkiars Neutralität genauso zerstören. Wenn aber Enkiars Neutralität einmal zerstört ist, kann sie nie wieder hergestellt werden, Karl Cullinane.«
    Er dachte nach und musterte Karl scharf. »Es gäbe da noch eine Möglichkeit ... wenn niemand je erfährt, daß Enkiars Neutralität verletzt wurde ... Man könnte doch die Holts leise überreden, ihren Waffenhandel woanders zu treiben ...«
    »Dafür ist es zu spät«, sagte Karl. »Mein Freund Walter Slowotski hat die Stadt bereits verlassen.«
    »Das sagt Ihr.«
    »Schickt jemand aufs Dach. Am First steckt ein Messer. Slowotski hat das als Beweis zurück gelassen, daß er hier bei mir war.« Er stand auf. »Oder glaubt Ihr, daß ich so leise durchs Fenster aufs Dach klettern kann, ohne daß mich einer Eurer Wachen sehen würde?«
    »Nein. Ich werde sofort nachsehen lassen.«
    Valeran ging zur Tür und gab dem Posten davor den Befehl.
    »Aber ich frage noch e inmal«, sagte Valeran. »Angenom men, daß Ihr mir die Wahrheit gesagt habt: was soll ich tun?«
    »Das hängt allein von Euch ab, Hauptmann Valeran. Von Euch und Euren zwanzig Männern. Ich frage Euch noch mal: Wie loyal seid Ihr Lord Gyren gegenüber?«
    »Was soll das heißen?« Valeran fuhr hoch. »Bezweifelt Ihr ...«
    »Nein, Hauptmann. Ich bezweifle nicht Eure Ehre. Ich frage nur, ob Ihr so loyal Lord Gyren gegenüber seid, daß er einen Preis auf Euren Kopf aussetzt, wenn es nötig wäre. Na?«
    Valeran schwieg eine Zeitlang. »Ich begreife, was Ihr meint. Die Antwort ist ja, Karl Cullinane. Aber wenn Ihr mich belogen habt ...«
    »Ich weiß; aber ich habe nicht gelogen.«
    Valeran seufzte. »Dann muß ich zu Lord Gyren gehen und die Situation erklären und ... aus seinein Dienst ausscheiden. Er wird es verstehen, Karl Cullinane. Ich nehme an, Ihr wollt meine Männer und mich anheuern, um die Holts zu stellen?«
    »So ist es. Habt Ihr und Eure Männer Familie?«
    »Ich nicht, die meisten der anderen ja.«
    »Chak, wie steht's mit Geld?«
    Der kleine Mann nickte. »Ziemlich gut. Ich habe etwa sechs Goldstücke aus Pandathaway dabei, außerdem ...«
    »Gut. Gib her.« Karl nahm den Beutel von Chak und gab ihn Valeran. »Das ist für die Frauen und Kinder. Davon können sie leben, bis ein Trupp vom Heim kommt, um sie zu führen. Laßt einen Mann zurück. Der soll sich um sie kümmern.«
    Valeran wog den Lederbeutel in der Hand. »Vielleicht werde ich es bereuen, aber ...« Er nickte. Ein leises

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