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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Tür auf. Pirondael konnte zehn seiner Wachen gefesselt und geknebelt dastehen sehen. Ahira, Henrad und Beralyn mit gezückten Schwertern daneben.
    Furnael nahm dem Hauptmann der Wache den Knebel aus dem Mund. »Was sagt Ihr dazu, Hauptmann?«
    Da die Tür nicht fest geschlossen war, hatte man draußen alles mithören können.
    Jetzt geht's rund, dachte Walter. Alles hing davon ab, welcher Typ Soldat dieser Hauptmann war. Wenn er auf Gedeih und Verderb zu dem Mann hielt, dem er die Treue geschworen hatte, ganz gleich, was dieser tat, dann waren sie verloren.
    Wenn aber für Pirondaels Hauptmann wichtig war, daß sein Prinz ein Ehrenmann war und nicht der schleimigen Opportunist, als der er sich erwiesen hatte ...
    Der Hauptmann stand wortlos da. Tränen liefen über seine Wangen. »Ich hätte euch bis zum letzten Bluttropfen gedient, Majestät«, sagte er, wobei er den Titel wie einen Fluch aussprach. »Ich hätte deinen Körper mit meinem Leben verteidigt, du Schwein.« Er wandte sich an Walter. »Ihr habt also vor, Baron Furnael auf den Thron zu erheben?« fragte er ruhig.
    »Allerdings. Er hat ebensoviel Anspruch wie irgendein anderer, und er wird weder sein Volk noch seine Freunde verraten.«
    »Und was wollt Ihr damit machen?« Er deutete mit dem Daumen auf den Prinz.
    »Wenn er zugunsten von Baron Furnael abdankt, ist das Sache des Barons, oder?«
    »Verbannung«, sagte Furnael, »wenn er abdankt.«
    »Sehr großherzig«, meinte der Hauptmann. Er streckte Ahira die Hand entgegen. »Gebt mir ein Schwert.«
    Ahira hob fragend die Brauen. Na?
    Furnael wartete nicht. Er zog sein Schwert aus der Scheide und warf es mit dem Knauf voraus dem Hauptmann zu. Er fing es auf und balancierte es auf den ausgestreckten Handflächen.
    »Ich schwöre Euch Treue, Zherr Furnael«, erklärte er feierlich. »Auf solange, wie Ihr meiner Treue würdig seid.«
    Dann wollte er das Schwert zurückgeben.
    »Behalte es«, sagte der Baron. »Und was ist mit den anderen?«
    Der Hauptmann nickte. »Das sind meine Männer, Majestät. Ich würde sie nicht in meiner Umgebung dulden, wären sie es nicht wert.«
    »Dann bindet sie los, Freund Ahira.«
    »Verzeihung«, mischte sich Walter ein. »Wenn Ihr einen Moment lang mit dem Spiel ›Küß-meinen-Ring‹ aufhören könntet? Wir müssen noch die Abdankung hinter uns bringen.«
    Das Schwert sauste durch die Luft, bis seine Spitze direkt unter Pirondaels Kinn stehenblieb. Den Griff hielt der Hauptmann fest in der Hand. »Ich glaube nicht, daß wir da Probleme haben«, meinte er. »Oder, Pirondael?«
    »N-nein, ich danke ab zugungsten von Tyr ...« Der Prinz mußte heftig husten, nachdem ihm die flache Klinge des Hauptmanns vor die Kehle geschlagen hatte.
    »Nein. Wir haben die Wahl, nicht du!« fuhr ihn der Hauptmann an. »Einverstanden? Dann nicke kräftiger, Pirondael. Gut. Taren, hol Papier und Feder und auch den Siegelbewahrer. Keinerlei Erklärungen - bring ihn her.«
    Walter blickte Furnael an.
    Der Baron lachte. »Wenn Ihr diesem Hauptmann - wie ist Euer Name?«
    »Garavar, Majestät.«
    »Noch nicht Majestät. Wie gesagt, Walter Slowotski, wenn Ihr Garavar nicht trauen wollt, der sonst der Hauptmann meiner Leibgarde sein wird, höre ich gern andere Vorschläge.«
    Walter lachte und zeigte mit der Armbrust zur Tür. »Lauf zu.«
    Das war ein Fehler. Er wußte auch später nicht, woher Pirondael das Messer hatte. Sechs Zoll blitzenden Stahls sausten durch die Luft, bis sie von Furnaels Kehle aufgehalten wurden.
    Walter zielte auf Pirondaels Brust und schoß. Der Bolzen blieb in der Schulter des Prinzen stecken. Walter schl eu derte ein Wurfmesser hinterher und genoß den Klang, als sich die Klinge in Pirondaels Brust grub, direkt über dem Herzen. Das nächste Messer heftete die Handfläche des Prinzen ans Kopfteil des Bettes.
    Walter ließ die Armbrust sinken und lief zu Furnael. Da würde auch kein Heiltrank mehr helfen.
    Furnael war tot.
    Er ging in die Knie. Erst Garavars Schütteln riß ihn aus der Betäubung.
    Beralyn hielt ihren toten Gatten im Schoß. Sein Gesicht war unter ihrem Haar verborgen. Vorher hatte sie den Tod ihres Gatten beinahe gleichgültig erwartet; aber jetzt war sie tief getroffen.
    Er schaute zum Bett hinüber. Pirondaels leere Augen starrten zurück.
    Garavar schüttelte ihn wieder an der Schulter. »Was machen wir jetzt, Walter Slowotski? Habt Ihr irgendwelche guten Ideen?«
    Walter stand auf und zwang sich zu nicken. Scheiße! Jetzt muß mir aber blitzschnell

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