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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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schlafenden Soldaten die Schwerter abgenommen und sie leise in eine Ecke gestellt. Als der Zwerg ihn sah, lächelte er ihm zu.
    Das war geschafft! Walter gab Henrad den Befehl, gemeinsam mit dem Zwerg alle zu fesseln und zu knebeln.
    Jetzt waren er und Furnael an der Reihe. Walter schlich sich zuerst ins Vorzimmer. In der Hand hielt er mehrere Riemen. Das war ein Kinderspiel. Die Zofe schlief fest am Fenster. Das Sternenlicht fiel auf ihren offenen Mund. Walter stopfte ihr schnell einen Stoffetzen hinein, den er aus seinem Beutel mit den Riemen geholt hatte, und winkte Furnael hereinzukommen und zu Beralyn zu gehen.
    Die Zofe riß die Augen auf. Aber da war sie schon gefesselt. Das arme Mädchen war vor Angst halb tot. Sie tat Walter zwar leid, aber er hatte sie außer Gefecht setzen müssen.
    Furnael kam aus dem anderen Zimmer. »Beralyn zieht sich nur schnell an. Sie kommt sofort.«
    Anziehen? Der Teufel soll alle Weiber holen. In dieser Situation hätte Beralyn auch im Nachthemd kommen können, oder in dem, was sie sonst im Bett trug. »Großartig. Sie kann mit Ahira nachkommen.« Walter warf sich die gefesselte Zofe über die Schulter und ging hinaus.
    An der Treppe zum zweiten Stock blieb Walter kurz stehen, um Mut zu fassen.
    Ahira tippte ihn auf die Schulter. »Wenn du Hilfe brauchst ...«
    »Dann sind wir schon totes Fleisch«, sagte er. »Ich habe keinen Schimmer, was du machen willst, wenn du da oben einen Kampf hörst - aber mach's gut!«
    Er schlich sich zu Pirondaels Schlafgemach hinauf, dicht gefolgt von Furnael. Zwei Soldaten in voller Rüstung hielten vor der Tür Wache, jeder mit einem Speer in der Hand. Walter griff nach seinen Wurfmessern.
    »Nein!« flüsterte Furnael und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Zum Streiten blieb keine Zeit. Walter schob ihn beiseite.
    Schmerz schoß wie eine Explosion durch seinen Kopf. Die Welt wurde grau, als starke Finger ihm das Messer aus der Hand nahmen.
    Nein, dachte er, ich kann nicht ...
    Allein durch Willenskraft schaffte er es, nicht in einer Ohnmacht fortzutreiben .
    Er hörte, wie Furnael auf die Wachen zuging.
    »Ich bin Baron Zherr Furnael«, sagte Furnael mit fester Stimme. »Ihr werdet Prinz Pirondael sofort wecken und ihm sagen, daß ich ihn sprechen muß.«
    »Was?«
    »Sofort, Bursche!«
    Walter sah, wie eine der Wachen im Schlafgemach verschwand. Der andere stand zwischen Furnael und der Tür.
    Zum Teufel mit dir, Furnael. Walter hob ein Wurfmesser und schleuderte es auf den Soldaten. Später wußte Walter nicht mehr, ob er absichtlich so geworfen hatte, daß der Messergriff den Soldaten genau zwischen die Augen traf. Er fiel wie eine Marionette, der man die Schnüre abschneidet, zu Boden.
    Walter erwischte gerade noch den Speer, ehe dieser laut auf den Boden klirren konnte. Er knebelte und fesselte den Mann blitzschnell. Erst dann schaute er Furnael an.
    Der Baron sah ihn unbeteiligt an. Wenn man das nicht wie ein Ehrenmann tun kann, schien sein Blick zu sagen, sollte man es gar nicht tun.
    Du kannst mich mal, dachte Walter.
    Im Schlafgemach hörte man Schritte. »Der Prinz wird Euch in Kürze empfangen«, sagte der Soldat.
    Dann wurden seine Augen groß. Sein Mund öffnete sich.
    Aber da hatte Walter ihm schon einen Handkantenschlag gegen die Kehle versetzt. Dann schlug er noch mit den flachen Händen gegen die ungeschützten Ohren des Mannes. Er überließ den zusammenbrechenden Soldaten Furnael und stürmte mit gezücktem Wurfmesser weiter. Er betete, daß er es nicht benutzen müßte.
    Der Prinz, nur im Nachthemd, war gerade dabei, seine Armbrust zu laden, als Walter hereinbrach.
    Walter sprang ihn an. Beide rollten auf dem dicken Teppich herum, bis Walter den viel größeren Mann richtig in den Griff bekam.
    Endlich hatte er ihm den Arm auf den Rücken gedreht, so daß Pirondael sich nicht rühren konnte. Zusätzlich hielt er ihm noch die Messerspitze direkt über die Schlagader. »Hab ich dich, du fettes Schwein«, sagte er auf englisch. Dann wechselte er zu Erendra. »Ich rate Euch zur Vorsicht, Majestät - und zum Schweigen.«
    Mit etwas lauterer Stimme sagte er: »Alles klar hier, Baron.« Dann schob er den Prinzen zum Bett und warf ihn dort mit dem Gesicht nach unten hin. Furnael kam herein und zündete mehrere Lampen an. »Sucht das Bett nach Waffen ab, während ich Euren Prinzen im Auge behalte.«
    Der Baron durchwühlte schnell das Bettzeug und wischte einen Dolch vom Nachttisch auf den Boden. »Sonst nichts, Walter

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