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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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was einfallen. Technisch gesehen ist jemand wie Tyrnael der Erbe - oder Thomen, wenn wir davon ausgehen, daß Furnael tatsächlich zugunsten Furnaels abdankte. Ich glaube, wir können seine Finger lange genug um das Siegel drücken, um alles, was wir brauchen, zu siegeln.
    Aber das reicht nicht. Tyrnael würde unsere Köpfe haben wollen, nur aus Prinzip, und Bieme braucht auch keinen sechzehn Jahre alten Prinzen oder eine Art Regentschaft.
    »Ja, ich habe eine Idee«, erklärte er. »Pirondael dankte doch ab zugunsten der Person, die wir wählen, richtig?« Er holte tief Luft.
    Vergib mir, mein Freund. »Also ...«

Kapitel vierundzwanzig
Die Verteidigung der Burg Furnael
    Es gibt keine menschliche Tätigkeit,
    die mit dem Zufall so beständig
    und so allgemein in Berührung stände wie der Krieg.
    Carl von Clausewitz
    Karl Cullinane stand auf der Brustwehr und schaute hinaus dorthin, wo die Holts warteten. Sein Augen tränten, teils vom Glanz der Abendsonne, teils vom beißenden Rauch, den die leichte Brise auf ihn zutrieb.
    »Feuer einstellen«, rief er mit gezücktem Schwert. Sein Befehl pflanzte sich in den Reihen der zweihundert Gewehrschützen fort. Das Schießen hörte auf. »Reinigen und wieder laden; nur Öllappen verwenden«, sagte er. »Aveneer, übernimm. Nur auf vernünftige Ziele schießen.«
    Er kletterte die Leiter in den Hof hinunter und ging zu Ellegon hinüber. Die Augen des Drachen waren schrecklich trübe; aber es schimmerte noch ein Fünkchen Leben in ihnen.
    *Was ist los, Karl?* Ellegons mentale Stimme war noch schwach, wurde aber mit jedem Tag stärker. Heute hatte der Drache sogar den Kopf heben können.
    »Keine Ahnung.« Er rieb die harten Schuppen am Kinn des Drachen. »Sie verlegen die Truppen ein Stück, sonst nichts.« Diese Truppenbewegungen machten nur die Verteidiger nervös, dienten aber sonst keinem Zweck. Noch sah es nicht so aus, als würden die Holts zum Sturm ansetzen. Noch nicht.
    Es ergab einfach keinen Sinn. Laut Tennettys letztem Erkundungsbericht taten die Holts absolut nichts. Sie hielten nur die Stellungen. Sie bauten keine Sturmleitern, keine Rammböcke, keine Tunnel. Zwischen dreitausendzweihundert und viertausend hol tischen Soldaten l agen da draußen und warteten.
    Jetzt weiß ich, wie sich eine Kerze auf einer Geburtstagstorte vorkommt. Aber selbst wenn Ahrmin auf dem Anmarsch ist - warum warten sie?
    *Ich weiß es auch nicht. Hat Tennetty eine Idee?*
    Da wir gerade von Tennetty sprechen ... wo ist sie eigentlich?
    *Auf der nördlichen Brustwehr. Ich habe schon nach ihr geschickt. Sie kommt.*
    »Scht. Spare deine Kraft. Schlaf, wenn du kannst.«
    * Junge Drachen brauchen nicht viel Schlaf.*
    »Du siehst im Augenblick aber gar nicht jung aus.«
    *Stimmt.* Die tellergroßen Augen klappten zu.
    Tennetty kletterte die Leitersprossen herunter.
    »Du willst mich sprechen?« fragte sie und rieb sich die Stelle unter der Augenklappe.
    »Ich hatte es vor - aber Ellegon war schneller.« Er drehte an der Kurbel des Brunnens in der Mitte des Burghofs. Sobald der Eimer oben war, schöpfte er zuerst für Tennetty eine Kelle Wasser, dann für sich selbst.
    Das Wasser war herrlich kühl, als er es in den Mund, über Bart und Brust laufen ließ.
    Das war das Schöne an der momentanen Situation: Alle Sinne waren hellwach. Alles schmeckte besser, sogar das leicht metallische Wasser des Brunnens.
    »Los, schneller!« ertönte Aveneers tiefer Baß, als er die zweihundert Schützen herunterbrachte und für die Nacht einteilte.
    Karl nickte zufrieden. Die Holts würden zwar kaum einen hinterlistigen Nachtangriff versuchen; aber warum ein Risiko eingehen?
    Er wandte sich Tennetty zu. »Meinst du, daß wir heute nacht ungebetene Gäste bekommen werden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein: Ich verstehe das nicht. Ich habe nicht gesehen, daß sie an irgendwelchen Leitern oder Rammböcken bauen.«
    Er nickte. »Ich auch nicht. Es ist, als ob wir alle auf etwas oder jemand warten würden. Aber ich verstehe nicht, warum.«
    »Ahrmin natürlich. Ich verstehe, daß er beim Ende dabeisein will.« Sie spielte mit dem Amulett an ihrem Hals. »Aber warum warten die Holts auf ihn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Tennetty legte den Kopf schief. »Soll ich es rausfinden?«
    »Was hältst du davon, wenn wir es rausfinden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du kannst dich nicht gut genug anschleichen. Vielleicht Piell und ich?«
    »Ich habe eine bessere Idee. Reden wir mit Andy-Andy.« Sie gingen zu den Zimmern,

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