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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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verstanden?«
    »Jawohl, Walter Slowotski.«
    Die innere Burgmauer war schwieriger zu überwinden, weil hier ständig Wachen ihre Runden drehten. Man hörte ihre Sandalen.
    Walter befahl den anderen zu warten. Er wollte sich ans Tor schleichen und sehen, ob das Fallgatter hochgezogen war. Das Gatter war zwar oben, aber es brannten so viele Fackeln in der Nähe des Tores, daß sie sich unmöglich hindurchschleichen konnten.
    Verdammt.
    Er schlich zurück und flüsterte Ahira ins Ohr: »Wir können nicht durchs Tor. Hol das Seil raus; aber diesmal ist es schwieriger. Alles hängt vom richtigen Timing ab.«
    Wenn er sich nicht irrte, kam der Wächter oben alle fünfzehn Minuten vorbei. Das ließ ihnen nicht viel Zeit. Sobald die Schritte oben verklungen waren, nickte Walter dem Zwerg zu. »Jetzt.«
    Wieder schwang Ahira das Seil wie ein Lasso. Der erste Versuch mißglückte; aber beim zweiten Mal saß die Schlinge fest um die Zinne. Walter kletterte behende hinauf und schaute sich um. Nichts.
    Wieder zog er am Seil, Ahira kam und zog mit ihm die anderen beiden nach.
    So weit, so gut!
    Sie fanden wieder eine Treppe, die in den inneren Hof führte.
    »Henrad«, flüsterte Walter. »Lokalisiere sie - aber sei nicht zu laut!«
    »Jawohl, Walter Slowotski, wird erledigt«, antwortete der Junge etwas zu selbstzufrieden. Ein Lokalisierungszauber auf so geringe Entfernung war wirklich nicht sehr schwierig, zumal das Objekt seiner Suche dem Magier gut bekannt war.
    Während der Junge die Worte murmelte, die man zwar hörte, aber sogleich wieder vergaß, blickte Walter auf sein Amulett. Es leuchtete nur schwach auf.
    Trotzdem nahm er es ab und steckte es in eine Tasche seiner Pluderhosen. Es leuchtete zwar nur schwach, aber warum etwas riskieren?
    »Sie ist ... in einem Gemach im ersten Stock des Bergfrieds, direkt gegenüber von einer Wachstube. Beralyn ist ... wach. In ihrem Vorzimmer ist eine Zofe, die aber zu schlafen scheint.«
    Walter wandte sich an Furnael. »Wißt Ihr, wo dies Gemach ist?«
    Furnael nickte mit grimmigem Gesicht. »Allerdings. Was macht Ihr wegen der Wachen? Selbst, wenn Karls Anschuldigungen gegen Prinz Pirondael stimmen, tragen sie keine Schuld.«
    »Ich will ihr Blut nicht«, antwortete Walter. »Habt Ihr ›Prinz Pirondael‹ gesagt, Baron? Ihr nennt ihn nicht mehr ›mein Prinz‹? Ausgezeichnet.« Anscheinend fing Furnael an, Karl zu glauben. »Keine Angst, ich werde sie nicht töten.« Er nickte Ahira zu. »Gehen wir.«
    Nach all den Schwierigkeiten, die Mauern zu überwinden, war es beinahe langweilig, in den Wohnturm einzudringen.
    Sie warteten einfach im Schatten neben dem steinernen Eingangsbogen, bis sie nichts mehr hörten, und gingen durch das Tor hinein, dann eine dunkle Steintreppe nach oben.
    Walter hielt seine Wurfmesser griffbereit. Er wollte zwar nicht das Blut Unschuldiger vergießen; aber wenn sie entdeckt würden, würde Blut fließen.
    Und wenn schon jemand bluten muß, dann wäre es mir lieber, wenn es nicht gerade meine Wenigkeit wäre. Das war doch nur fair. Schließlich bestand das Universum aus Abermillionen von Menschen, die zusammen Abermillionen Gallonen Blut hatten. Walter Slowotski hatte nur seine mickrigen paar Liter, die er ständig hervorragend einsetzte.
    Sie kamen in den ersten Stock und schlichen sich in die Halle. Die Tür zu Beralyns Gemächern stand offen. Das Vorzimmer wurde beleuchtet. Walter hörte leise Unterhaltung. Es waren seiner Schätzung nach vier bis acht Soldaten in der Wachstube.
    Er nickte Henrad zu. »Zeig noch mal, was du kannst.« Dann wandte er sich Ahira zu. »Paß auf dein Timing auf.«
    Der Zwerg hob eine Augenbraue hoch. »Nervös, was?«
    »Ich nervös? Überhaupt nicht«, flüsterte er zurück. »Warum sollte ich nervös sein? Mich läßt es völlig kalt, in einer Burg neben den Kasernen herumzuschleichen, beide von zwei Mauerringen umgeben, was bedeutete, daß ich mit etwas Glück in wenigen Minuten tot bin, wenn nur ein einziger Soldat Alarm schlägt. Also weswegen, zum Teufel, sollte ich nervös sein?«
    Henrad kniete sich auf den Boden und murmelte Worte, die man hörte, aber sofort wieder vergaß. Die Silben verflüchtigten sich im Ohr wie Zuckerstaub auf der Zunge.
    Sobald Henrad mit dem Zauberspruch fertig war, zischte Ahira trotz seiner kurzen Zwergenbeine um die Ecke in die Wachstube.
    Walter wartete auf das Klirren von Stahl auf Stahl oder einen Alarmruf ...
    Nichts.
    Uff! Walter ging um die Ecke. Ahira hatte bereits sieben

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