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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Bewegungsablauf von vorne begann.
    Die Arme ausstrecken ...
    Es kam darauf an, daß der Plan, den er im Sinn hatte, auch genau nach seinen Vorstellungen ablief. Die Sklavenhändler würden anfangs darauf vertrauen, daß sie ihn während des Tages aufstöbern konnten und derweil ihre Nachtwachen weiterhin aufstellen.
    Doch fand man erst einige von ihnen tot auf, ohne den geringsten Hinweis auf Karls Schlupfwinkel entdecken zu können, würden sie ihren Wächtern Aufpasser mitgeben. Und natürlich Fallen aufstellen. Blockfallen, Kastenfallen, Schlingen, Gruben mit zugespitzten Pfählen am Grund ...
    Er würde auf der Hut sein müssen, um nicht hineinzugeraten.
    Im Anschluß daran, wenn das fehlschlug - falls es fehlschlug -, würden sie sich des Nachts in ihrem Lager zusammendrängen und darauf hoffen, Karl irgendwann bei Tageslicht zu erwischen.
    Dann war seine Zeit gekommen. Vorläufig zwang ihn die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners zum Abwarten. Mit einem Dutzend Männern hätte er eventuell mehrere gleichzeitige Attacken arrangieren können, aber diese Männer standen ihm eben nicht zur Verfügung. Er war auf sich allein angewiesen. Was bedeutete, daß er den Feind veranlassen mußte, alle Männer in einem Lager zusammenzuziehen, um das ganze Nest dann mit seinen mit Schießbaumwolle gefüllten Bomben in die Luft zu sprengen. Selbst dabei gab es möglicherweise Überlebende, aber das Zahlenverhältnis sähe dann für ihn günstiger aus.
    Es konnte auch geschehen, daß nach einer solch dramatischen Niederlage der Sklavenjäger die Melawi aus den Bergen kamen, um an ihren Peinigern Rache zu nehmen, und vielleicht halfen sie Karl sogar, einen Hinterhalt zu legen, falls für die Sklavenjäger Hilfe anrückte.
    Doch das lag in der Zukunft.
    Für jetzt galt:
    Die Arme ...
    Zuerst mußte er den Sklavenjägern genügend Angst einjagen, daß sie sich alle an einem Punkt zusammendrängten, vorher durfte er keinesfalls seine Bomben ins Spiel bringen. Es war lebenswichtig, die Sklavenhändler nicht auf den Gedanken zu bringen, wie gefährlich es sein konnte, sich in einer finsteren Nacht aneinanderzuklam-mern; vielmehr mußte man ihnen deutlich vor Augen führen, wie gefährlich es war, allein zu bleiben.
    Karl erstarrte mitten in der Bewegung, als ein leises Geräusch aus dem Wald die beiden Posten aufschreckte; der größere nahm das Gewehr zur Hand, sein Kamerad zog das Schwert.
    Wenigstens fünfzehn Minuten verharrte er regungslos, bis die Männer sich wieder hingesetzt und entspannt hatten. Und selbst dann legte er erst den rechten Zeigefinger gegen das linke Handgelenk und wartete tausend Pulsschläge ab, bevor er sich langsam weiter voranarbeitete.
    Die...
    Das Dumme an seinem Plan war natürlich, daß er vermutlich nicht funktionierte. Die Gefahr war zu groß, daß er einem der nächtlichen Streiftrupps in die Hände fiel oder eine der von den Sklavenjägern aufgestellten Fallen übersah.
    Nun, daran ließ sich nichts ändern, zumindest hatte er eine geringe Chance, mit dem Leben davonzukommen. Außerdem verfügte er über eine Informationsquelle, von der die Sklavenjäger nichts ahnten.
    Hoffte er.
    Die Arme ausstrecken. Warten. Die Beine anziehen. Pause. Vorsichtig hochstemmen, schieben. Ausruhen.
    Nach zwei Stunden behutsamen, konzentrierten Anschleichens lag er nur mehr knapp zehn Meter hinter dem für ihn am günstigsten zu erreichenden Sklavenjäger.
    Zwei Stunden Vorbereitung, und nach kaum dreißig Sekunden war alles vorbei.
    Er schob den Arm am Körper hinab, um das Messer zu ziehen - langsam, Karl, langsam - und grub dann wie eine Katze, die sich zum Sprung bereitmacht, haltsuchend die nackten Zehen in den weichen Boden.
    Karl Cullinane holte tief Atem und stürzte sich mit weiten Sätzen auf den entfernter sitzenden der beiden Wächter, wobei er mitten im Sprung den zweiten Posten mit einem gut gezielten Fußtritt zu Boden schleuderte.
    Hinter ihm ertönte ein furchtbarer Aufschrei, während der Sklavenjäger vor ihm schützend den Arm ausstreckte, um den Stoß von Karls Jagdmesser abzuwehren.
    Karl mußte einen kurzen Ringkampf ausfechten, bevor er Gelegenheit fand, seinem Gegner das Messer zwischen die Rippen zu stoßen. Ein warmer Schwall süßlich riechenden Blutes bespritzte seinen Arm bis zur Schulter, als er mit einer ruckartigen Bewegung den sterbenden Mann von sich stieß.
    Nummer eins.
    Karl Cullinane schnellte empor und drehte sich nach dem zweiten Gegner um.
    Nummer zwei stellte kein

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