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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Haupt geschlagen haben, trifft man nicht mehr oft auf Sklavenkarawanen - einige der Krieger haben den Job an den Nagel gehängt und betreiben jetzt Ackerbau oder arbeiten in den Minen.« Er schnaufte. »Andere trinken zuviel. Anfang des Jahres hatten wir mit einem Mordfall zu tun. Ein paar von Davens Männern versuchten, einem Bauern sein Geld abzunehmen und töteten ihn, als er sich weigerte.«
    Das klang grotesk; bei Ahiras ratlosem Blick erklärte Riccetti: »Nein, ich glaube nicht, daß sie es mit Absicht getan haben; sie wollten ihn nur ein wenig auf mischen.« Er hob die Schultern. »Machte keinen Unterschied mehr, als sie am Ende eines Seils tanzten.« Riccetti nahm einen großen Schluck von seinem Bier. »Ich sehe immer noch ihre Gesichter vor mir, Ahira, immer noch ...« Er schlug sich auf die Knie. »Aber wir müssen ...«
    Er unterbrach sich, als das Rattern des Telegraphen sich verstärkte. »Das ist mein Rufzeichen; warte eine Sekunde.« Er trat an das Gerät und rasselte mit der Messingtaste in Windeseile ein Signal in die Leitung.
    Als klappernd die Antwort durchkam, wurde er bleich. »Scheiße. Hast du das gehört?«
    »Ich habe keine Ahnung vom Morsen, Lou.«
    »Oh. Tut mir leid.« Riccetti schüttelte den Kopf. »Khoral hat uns einen Boten geschickt. In Therranj gab es einen Überfall von Sklavenjägern ... genaue Zahlen folgen noch - ich glaube, das ist Artyn, der den Elfen zur Eile antreibt - vor drei Tagen. Sorgfältig geplanter Überfall ... sie eroberten die Hauptstadt einer Baronie, erbeuteten Schätze und Sklaven - Elfen und Menschen. Khoral erbittet unsere Hilfe. Die Schätze können wir behalten; er legt nur Wert darauf, daß die Räuber bestraft und die Elfen befreit wer den.«
    Riccetti nickte vor sich hin. »Der Alte lernt allmählich. Er kann es sich eher leisten, ein paar Pfund Gold an uns zu verlieren, als die Bande mit einem Überfall davonkommen zu lassen.«
    Ahira rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. »Was benutzt er denn als Soldaten? Gummibärchen?«
    Riccetti verzog den Mund. »Der größte Teil seiner Streitkräfte ist an der Grenze nach Elrood stationiert, denn er rechnete mit Ärger aus dieser Gegend, nicht von Westen her. Wir haben einen Friedensvertrag mit Therranj. Du selbst hast damals die ersten Verhandlungen gerührt, weißt du noch?«
    »Allerdings, einen Vertrag. Keinen gegenseitigen Beistandspakt. Mmm - es handelt sich immerhin um Sklavenjäger und so ...«
    »Genau.« Riccetti schaute Ahira an. »Das einzige Problem besteht darin, daß viele von Daherrins Männern in den Minen arbeiten und unsere Truppen deshalb für einen Gegenschlag nicht über die volle Kampfstärke verfügen.«
    Ahira schnaubte verächtlich. Riccetti hörte sich allmählich an wie ein Bürokrat. »Du meinst, du hast nicht genügend Krieger zur Hand.«
    Riccetti warf ihm einen zornigen Blick zu. »Es dauert mindestens ein paar Tage, sie alle zusammenzurufen und auszurüsten; wir werden Läufer ausschicken müssen, denn die Telegraphenleitung reicht noch nicht so weit.«
    Ahira ging zum Schrank, entkorkte eine Flasche von Riccettis Magentrost, setzte sie an die Lippen und legte den Kopf zurück für einen langen Schluck. Der feurige Schnaps rann brennend durch seine Kehle. »Also gut. Wie sehen deine Möglichkeiten aus?«
    »Ich kann vielleicht ein paar hundert Krieger entbehren, doch die meisten von ihnen sind ziemlich unerfahren.«
    »Noch kein Blut geleckt. Das ist schlecht.«
    Riccetti zeigte mit dem Daumen auf den Telegraph. »Ich weiß nichts über die Zahl der Angreifer, aber weniger als hundert dürften es kaum sein. Ich hoffe nur, sie liegt nicht weit darüber.«
    Er verstummte erwartungsvoll.
    Tief drinnen erschreckte der Gedanke an Gewalt Ahira immer noch so sehr wie früher, abgesehen von den seltenen Gelegenheiten, wenn die ihm innewohnende Berserkerwut solche Gefühle in einer roten Flut erstickte.
    Doch er zuckte nur die Schultern. »Brauchst du vielleicht noch ein Dutzend Leute, oder auch ein paar mehr? Wie wäre es mit dreizehn kampferfahrenen Zwergen, plus Walter.« Wenn es einen besseren Kundschafter gab als Walter, dann hatte Ahira nicht einmal am Lagerfeuer davon erzählen hören.
    Riccetti schenkte ihm einen langen sinnenden Blick. »Ich glaube schon.« Eilig rasselte er eine Nachricht auf der Morsetaste, dann wandte er sich erneut an Ahira. »Ich habe Pferde, Waffen und Vorräte für einen Trupp von hundertzwanzig Mann geordert - ein Teil der Kundschafter muß

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