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Hüter des Todes (German Edition)

Hüter des Todes (German Edition)

Titel: Hüter des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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untersucht?»
    Valentino nickte.
    «Und?»
    Valentino zuckte die Schultern. Es war offensichtlich, dass er sich von March nicht einschüchtern ließ – und March schien es zu spüren.
    «Nun?», drängte March. «Können Sie mir verraten, was die Explosion verursacht hat?»
    «Schwer zu sagen. Der Generator wurde auseinandergerissen und ist halb geschmolzen. Vielleicht ein Fehler im Stator, vielleicht ist auch eine Windung in einer der Spulen durchgebrannt, wir wissen es nicht. Wie dem auch sei, die Überhitzung griff auf die Koppler über, von dort aus auf die Kollektoren und von dort aus auf den Reservetank.»
    «Der Reservetank.» March wandte sich an Rush. «Haben Sie etwas Neues über den Zustand von Rogers gehört?», fragte er wie beiläufig.
    Rush schüttelte den Kopf. «Er liegt im Koptenhospital, und sein Zustand ist kritisch. Mehr habe ich noch nicht gehört. Ich warte auf den Bericht der behandelnden Ärzte.»
    March grunzte, dann wandte er sich wieder Valentino zu. «Können Sie mir wenigstens sagen, ob es technisches Versagen war oder ob irgendein … äußerer Einfluss im Spiel war?»
    Bei diesen Worten sah Christina Romero auf und bemerkte Logans Blick. Sie grinste ihm zu.
    «Äußerer Einfluss …?», wiederholte Valentino. «Sie meinen, Sabotage oder so?»
    «Das wäre eine Möglichkeit», entgegnete March vorsichtig.
    Valentino dachte einen Moment lang nach, bevor er antwortete. «Falls es Sabotage war – und ja, es wäre möglich, dass sich irgendein figlio di puttana am Generator zu schaffen gemacht hat –, dann wurde jede Spur durch das Feuer vernichtet.»
    «Wie kommen Sie auf Sabotage, Fenwick?», meldete sich Rush mit leiser Stimme zu Wort. «Gerade Sie müssten doch am besten wissen, wie sorgfältig wir bei der Auswahl der gesamten Mannschaft zu Werke gegangen sind.»
    «Schon», erwiderte March und senkte den Blick. «Aber ich war noch nie an einer Expedition beteiligt, wo so viel schiefgegangen ist. Es ist, als ob …» Er zögerte. «Es ist, als ob jemand will , dass unsere Mission scheitert.»
    «Wenn das der Fall wäre», fuhr Rush fort, «dann gibt es sicherlich wesentlich einfachere Methoden, das zu erreichen, als einen Generator zu sabotieren.»
    Langsam hob March den Blick wieder und sah Rush bedeutungsvoll an. «Was Sie nicht sagen», sagte er langsam. «Was Sie nicht sagen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    18
    Jack Wildman schwebte beinahe reglos in elf Metern Tiefe, während er seinen Tauchpartner Mandelbaum dabei beobachtete, wie dieser Big Bertha für ihren Einsatz vorbereitete. «Beobachten» war nicht ganz der richtige Ausdruck: Mandelbaum war nur wenig mehr als ein verschwommener Schatten in der schlammigen Einöde, die sie von allen Seiten umgab, ein Fleck, schwarz vor schwarzem Hintergrund, erkennbar einzig und allein, weil er sich bewegte. «Able Charlie an Basis», sagte Mandelbaum in sein Funkgerät. «Wir sind bereit, um mit dem Freisaugen von G drei anzufangen.»
    «Able Charlie, roger», kam die quäkende Antwort von oben. «Wie ist der Status der Blase?»
    «Neunundachtzig Prozent.»
    Wildman blickte auf die Digitalanzeige des Gerätes an seinem Unterarm. «Whiskey Bravo hier», sagte er in sein eigenes Funkgerät. «Blase bei einundneunzig.»
    «Roger, Whiskey Bravo», kam die Antwort von der Basis. «Fangen Sie an.»
    Es gab ein dumpfes Brummen, als Mandelbaum Big Bertha startete. Im gleichen Moment spürte Wildman den resultierenden Druck, als zäher Schleim durch die Jets von komprimierter Luft aus der schweren Maschine an ihm vorbeiwirbelte. Es war, als stünde er in einem Trog voller Molasse.
    Genau genommen war es sogar noch schlimmer, denn Schlick und Schlamm, die sie auf allen Seiten umgaben, waren trügerisch. Er musste ununterbrochen aufpassen, wohin er trat: Überall waren Stöcke und Wurzeln, oftmals spitz und durchaus imstande, seinen Trockenanzug zu durchbohren. Außerdem war der Sudd so verdammt dickflüssig , jede Bewegung war eine Anstrengung, wie eine Fliege im Honig …
    «Able Charlie an Basis», meldete sich Mandelbaum. «Reinigung im Gang.»
    Wildman schaltete den starken Scheinwerfer ein, der auf seiner rechten Schulter saß, und näherte sich dem steinernen Untergrund – dem frisch entblößten Bett des Sudd, vorübergehend gereinigt durch die Big Bertha. Es war Mandelbaums Job, den Sauger zu bedienen, und Wildman hatte die Aufgabe, den gereinigten Bereich nach Hinweisen auf Kavernen, Lavaröhren oder menschlichen Spuren abzusuchen. Er

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