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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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fröhlich war, wenn er gerade erst aufgewacht war. Das gehörte sich nicht, jedenfalls nicht, bevor man ein paar Becher Kaffee intus hatte.
    »Wenn du mich angerufen hast, um mir das zu sagen, erzähle ich Liander, was du gestern Nacht getan hast, lehne mich zurück und genieße das Feuerwerk.«
    »Du bist eine Zicke.«
    »Ich bin ein Wolf, und ich bin eine Frau. Da wird man automatisch zur Zicke. Was hast du für eine Entschuldigung?«
    »Dass ich mit einer Zicke zusammenlebe.«
    Ich schnaubte leise. »Was willst du, Klugscheißer?«
    »Wann hast du vor, zum Bericht zu erscheinen?«
    »Oh, Mist.« Ich war offensichtlich spät dran, ansonsten hätte Rhoan das nicht gefragt. Ich zog die Decke von meinem Kopf und versuchte den Wecker zu entziffern. Viertel nach neun.
    Ja, ich war spät dran.
    »Jack möchte wissen, wann wir mit deiner Anwesenheit rechnen dürfen.«
    »Ich bin bei Kellen.« Seine Wohnung lag nicht weit von der Abteilung entfernt, so dass ich mich zumindest nicht groß mit dem Verkehr herumschlagen musste. »Aber ich muss noch duschen und mich anziehen. Gib mir eine halbe Stunde.«
    »Komm nicht später. Er hat schlechte Laune.«
    Na, toll. Dann war irgendetwas nicht gut gelaufen, und es war egal, ob dieses Etwas sein Privatleben oder seine Arbeit betraf. Ich war allerdings nicht sicher, ob Jack überhaupt ein Privatleben besaß. »Ich bin gleich da.«
    Ich legte auf.
    »Arbeit?«, fragte Kellen.
    »Ja. Ich soll so schnell wie möglich kommen.«
    »Willst du trotzdem einen Kaffee, bevor du gehst?«
    Ich drehte mich um und küsste ihn. »Das wäre fantastisch.«
    Seine grünen Augen glitzerten im Morgenlicht und stellten alles Mögliche mit meinen Hormonen an.
    »Es wäre fantastisch, wenn du mit mir im Bett bleiben könntest«, sagte er.
    »Ich kann nicht.«
    »Ich weiß.« Er gab mir einen leichten Klaps auf mein Hinterteil. »Geh duschen. Ich kümmere mich um das Frühstück.«
    Ich ging. Nachdem ich in Rekordzeit geduscht und mich angezogen hatte und dieses Wunder somit bereits zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden vollbracht hatte, stürzte ich hastig einen Becher Kaffee hinunter, verschlang eine Scheibe Toast, küsste Kellen ausgiebig zum Abschied und eilte hinunter zu meinem geliehenen Wagen.
    Nur ein paar Minuten später als die versprochene halbe Stunde war ich da. Aber bis ich den Wagen geparkt, alle Sicherheitskontrollen passiert und zu dem alten Konferenzraum im dritten Untergeschoss gelangt war, den man vorübergehend zum Büro der Tagschicht umfunktioniert hatte, waren weitere zehn Minuten verstrichen. Als ich eintrat, drehte Jack sich abrupt zu mir um, seine grünen Augen funkelten so wütend wie noch nie zuvor. Irgendetwas musste im Laufe der letzten Nacht verdammt schiefgelaufen sein. Es kam bei mir häufig vor, dass ich zu spät kam. Das hatte ihn noch nie groß gestört, und ich glaubte kaum, dass es jetzt der Auslöser seiner Wut war.
    Dennoch öffnete ich den Mund, um mich zu entschuldigen, aber bevor ich überhaupt ein Wort hervorbringen konnte, stand er schon vor mir und brüllte mich an.
    »Was zum Teufel hast du gestern Abend gemacht?«
    »Ich hatte so guten Sex wie selten in meinem Leben.« Ich hielt einen Moment inne, dann fügte ich trocken hinzu: »Du ganz offensichtlich nicht.«
    Hinter uns ertönte ein ersticktes Schnauben. Rhoan. Ich reagierte nicht, sondern hielt dem wütenden Blick aus Jacks blutunterlaufenen Augen mit einer Gelassenheit stand, die ich gewiss nicht empfand. Ich hatte ihn selten richtig wütend erlebt, aber ich hatte es erlebt. Und wenn es etwas gab, das ich in den fast acht Jahren als seine persönliche Assistentin gelernt hatte, dann, dass es besser war, diese Situation mit Humor zu nehmen, anstatt zurückzufeuern. Wozu mein Instinkt eigentlich stark tendierte.
    »Nein«, gab er zu. »Ich bin von meiner persönlichen Assistentin schikaniert worden, weil irgendjemand ohne Erlaubnis die Quellen der Abteilung angezapft hat.«
    Aha, dann hatte ich also recht gehabt. Die Karamellkuh hatte ihn angerufen. »Chef, es würde uns allen das Leben erleichtern, wenn du es endlich hinter dich bringst und mit der Frau vögelst.«
    Er blinzelte, und von jetzt auf gleich war sein Ärger verschwunden. Er lachte kurz und scharf, worin sich die Anspannung zeigte, die ich sehr wohl spürte. »Da könntest du recht haben.«
    »Wenn es um Sex geht, sollte man unbedingt auf Werwölfe hören. Unser Urteil ist nicht von so vielen Komplexen

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