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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Aed ausgestorben sein, wenn du ihr Hoher Priester bist?«
    Wieder schwirrte Erheiterung um mich herum, dieses Mal mischte sich jedoch ein trauriger Ton hinein. Ich bin der Einzige, der von uns noch übrig ist .
    »In welcher Verbindung steht Quinn zu dir und den Aed?«
    Er hat sich einst ausbilden lassen, um einer von uns zu werden.
    Quinn hatte eine Ausbildung zum Priester durchlaufen? Bei dem bloßen Gedanken musste ich lachen, und dennoch erklärte das in gewisser Weise seine irgendwie altmodische Einstellung, wenn es um Sex ging. »Und du warst sein Lehrer?«
    Nein.
    »In welcher Verbindung stehst du dann zu ihm?«
    Noch einmal, das muss er dir erklären. Das Wesen zögerte . Sei nicht zu neugierig, was diese Sache angeht, kleiner Wolf. Du könntest auf Antworten stoßen, die dir nicht gefallen.
    Unliebsame Antworten hatten mich noch nie davon abgehalten, Fragen zu stellen. Und ich hatte das seltsame Gefühl, dass er das wusste  – und dass er mich absichtlich versuchte, zu etwas zu bringen, was ich hinterher bereuen würde. »Hast du ihm von den Wesen im Wagen erzählt? Hast du ihm befohlen, die Person zu jagen, die sie beauftragt hat?«
    Ich gebe nur Informationen weiter. Ich kann keine Befehle mehr erteilen.
    Wieso war Quinn dann so wütend? Wieso schien er zu glauben, dass man ihm einen Befehl erteilt hatte? »Waren die Wesen in dem Wagen wirklich Dämonen?«
    Deinem Tonfall entnehme ich, dass du nicht an Dämonen glaubst?
    »Ehrlich gesagt, nein.«
    Er lachte. Es hörte sich so gruselig an, dass ich unwillkürlich einen Schritt zurückwich, jedoch sofort stehen blieb, als mir bewusst wurde, was ich tat. Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht den Eindruck gehabt, dass, was auch immer sich in dem Nebel verbarg, mir etwas Übles wollte, aber jetzt hatte ich das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen. Und in meinem Rücken lauerte das Wesen und war bereit, mich in die Tiefe zu stürzen.
    Wenn das alles vorbei ist, glaubst du an Dämonen, kleiner Wolf. Und du wirst lernen, dass nicht alle Dämonen mythische oder magische Wesen sind, sondern dass es durchaus welche aus Fleisch und Blut gibt.
    Mit diesen Worten löste er sich zusammen mit dem Nebel auf.
    Genauso schnell und plötzlich wie die Wesen im Wagen.
    Nachdem Nebel und Wesen verschwunden waren, wurde mir schlagartig wieder das Wetter bewusst. Der Regen fiel jetzt dichter. Ich war bis auf die Haut durchnässt und zitterte wie ein neugeborener Welpe, war mir allerdings nicht ganz sicher, ob das Zittern nur eine Folge der Kälte war.
    Ich wischte mir mit der Hand den Regen aus dem Gesicht, was eine vollkommen sinnlose Geste war. Dann drehte ich mich um und platschte zurück zu Karen Herberts Wagen.
    Zum Glück steckte der Schlüssel noch. Vielleicht konnten Dämonen ihn in Geistergestalt nicht tragen  – wer wusste das schon? Ich bestimmt nicht. Verdammt, ich wusste einfach nicht, was ich von dieser Offenbarung halten sollte .
    Ich stieg ein, startete den Wagen und stellte die Heizung auf die höchste Stufe. Ich fuhr jedoch nicht los, denn ich wusste nicht, wohin. Einerseits wollte ich mich gern zu Hause aufwärmen und den Kaffee und die Schokolade genießen, auf die ich mich schon so gefreut hatte.
    Andererseits sehnte ich mich nach einem noch sinnlicheren Vergnügen. Es war halt bald Vollmond, und die Mondhitze wurde intensiver. Quinn mochten seine Spielchen vielleicht Spaß machen, aber ich würde nicht herumsitzen und warten, bis sich mir der Sinn erschloss. Ich hatte Grundbedürfnisse, genau wie er.
    Wieso fuhr ich also nicht einfach zu einem der Werwolfclubs?
    Verdammt, wenn ich das wüsste. Ich wusste nur, dass ich heute Nacht ihn begehrte und keine Lust auf irgendeine Zufallsbegegnung mit einem Fremden hatte.
    Was vermutlich der ganze Sinn von seinem »Frustrieren wir Riley«-Gehabe war. Er wollte, dass ich ihn begehrte, und zwar nur ihn.
    Offenbar versuchte er, mich für sich allein zu haben, obwohl er ganz genau wusste, dass ich mit einem Vampir nicht exklusiv zusammen sein wollte. Vor allem, weil er mir nicht den einen Wunsch erfüllen konnte, der mich begleitete, solange ich denken konnte.
    Kinder und eine eigene Familie.
    Ich schlug verzweifelt auf das Lenkrad, hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach ihm und dem Wunsch, mich nicht nach ihm zu sehnen. Zwischen dem Bedürfnis, mein Verlangen zu stillen, und mit ihm auf die Reise zu gehen, selbst wenn das Reiseziel nicht meinen Vorstellungen entsprach.
    Am Ende siegte meine gewöhnliche

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