Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
dem stürmischen Himmel ergossen. Weitere Schüsse ertönten und sie ließ einen Wirbelwind aus Wind und Wasser direkt über dem Wagen heruntergehen. Da er vom Meer angezogen wurde, fegte der wüste Wirbelwind den Wagen immer näher an den Rand der Klippen. Er krachte durch den hölzernen Zaun und schleuderte auf die grasbewachsene Klippe.
    Judith war so frustriert, dass sie beinah laut geschrien hätte, während sie verzweifelt versuchte, die grässliche Macht von fünf Elementen zu kontrollieren, die miteinander verwoben waren und sich gegenseitig mit ihrer Kraft und ihrer Furcht nährten.
    Lexi drückte in ihrem Bemühen, den Schwung des Fahrzeugs abzubremsen, Erde nach oben. Der Wirbelwind kreiste, der Regen strömte herab und der Wagen rutschte immer näher an den Rand der Klippe. Judith versuchte die geballte Wut zu drosseln. Sie nahm den Wind und den Regen zurück. Lissas Flammen waren längst ausgegangen. Der Wagen schien zu zögern und dann fuhr er geradewegs über den Rand der Klippe.
    Der Sturm stürzte in sich zusammen. Judith ließ sich an die Hauswand zurücksacken. »Ich habe mich bemüht, ihn anzuhalten«, flüsterte sie. »Ich wollte ihn nicht von der Klippe stoßen.«
    »Du hast es nicht getan«, sagte Stefan. »Ivanov hat den Wagen von der Klippe gesteuert. Er ist schnurgerade darauf zugefahren.«
    »Du musst verschwinden«, drängte Levi ihn noch einmal, als Rikki und Lexi an seiner Seite angelangt waren. »Jetzt sofort, Thomas. Und keine von euch darf sagen, dass er hier war.« Er sah die Frauen der Reihe nach an. »Ihr braucht nicht zu lügen, ihr müsst ihn nur raushalten. Ivanov hat mich gejagt.«
    Er gab sich erst zufrieden, nachdem sie alle zustimmend genickt hatten – sogar Blythe.

18.
    D u hast mich betäubt, du Schwachkopf«, sagte Judith anklagend, sowie sie ihr Haus betreten hatten. Sie hatte die Arme in die Hüften gestemmt, als sie zu Stefan herumwirbelte. »Du hast etwas in die Schokolade geschüttet – von wegen altes russisches Hausmittel! Du hast mich betäubt. Und wage es nicht, mir einzureden, du hättest es nicht getan.«
    Stefan nickte. »Ich sehe schon, dass das wahrscheinlich ein Fehler war.«
    » Wahrscheinlich? Es war wahrscheinlich ein Fehler?«
    Judith sah sich nach etwas um, das sie ihm an den Kopf werfen konnte. Das Einzige, was sie fand, war ein Kaleidoskop, das auf dem kleinen Beistelltisch stand. Sie schleuderte es ihm entgegen und bereute es augenblicklich, aber nicht etwa, weil sein dicker Schädel eine Beule abbekommen könnte, sondern weil sie dieses Kaleidoskop liebte. Es war eines von denen, die sie für sich und ihre Schwestern gestaltet hatte, ein Mandala für jede von ihnen und eines für sie selbst. Jede von ihnen hatte ein solches Kaleidoskop in ihrem Haus.
    Die kunstvoll verzierte Röhre verharrte wenige Zentimeter von ihm entfernt in der Luft. Stefan strecke eine Hand aus und schlang seine Finger vorsichtig um das Kaleidoskop, stellte es behutsam wieder auf den Beistelltisch und zuckte zusammen, als sein verletzter Arm protestierte.
    »Eindeutig ein Fehler. Ich hätte sagen sollen, dass es eindeutig ein Fehler war«, bemerkte er. »Hast du einen Erste-Hilfe-Kasten im Haus? Ich glaube, die Wunde muss genäht werden.« Er sagte sich, für einen Appell an ihr Mitgefühl könnte eine kleine Erinnerung daran, dass er verwundet war, genau das Richtige sein.
    Judiths Miene verfinsterte sich noch mehr. »Musst du die ganze Zeit den Helden spielen? Es hat mich verrückt gemacht, wie du ihn regelrecht dazu aufgefordert hast, auf dich zu schießen. Du hast eine Waffe. Jede Menge Waffen. Ich habe dich nicht auf ihn schießen sehen.«
    »Ich habe auf ihn geschossen«, verteidigte er sich und gestattete seinem Blick, über ihren Körper zu gleiten.
    Judith war klatschnass. Sie war durchnässt bis auf die Haut und Wasser tropfte auf den Teppich. Ihr langes Haar hing in dicken schwarzen Fransen an ihr herunter und die Wassertröpfchen auf ihrer Haut erinnerten ihn an Tau auf Rosenblüten. Ihre Kleidungsstücke waren nahezu durchsichtig und sie zitterte unablässig und klapperte tatsächlich mit den Zähnen. Sie war aber derart außer sich, dass sie es nicht zu merken schien. Sie glaubte, für den Tod eines Mannes verantwortlich zu sein, und das konnte einem normalen Menschen einiges abverlangen. Ihr Zustand grenzte an Schock.
    Stefan zog die Stirn in Falten und ging einen Schritt auf sie zu. Sie trat zurück und ein Anflug von Ungeduld huschte über seine harten

Weitere Kostenlose Bücher