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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gesichtszüge.
    »Judith, du bist klatschnass. Wir können darüber reden, nachdem du ein warmes Bad genommen hast.«
    Als er sah, dass sie den Kopf schüttelte, wandte er ihr den Rücken zu und ging durch den Flur zu ihrem Schlafzimmer. Auf dem Weg dorthin zog er sich aus. Er dachte gar nicht daran, sich mit ihr zu streiten. Wenn sie ihm nicht freiwillig folgte, würde er sie sich über die Schulter werfen und die zitternde kleine Gestalt in der Wanne absetzen.
    Seine Schulter brannte teuflisch und er musste humpeln, da an einem seiner Stiefel der Absatz fehlte. O Gott, wie müde er war. Und er machte sich solche Sorgen um seinen Bruder. Das Letzte, was er von Levi gesehen hatte, war, dass er in einem Krankenwagen abtransportiert wurde. Stefan würde niemals glauben, dass Ivanov tot war, solange er seine Leiche nicht mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Er legte seine nassen Kleidungsstücke ins Waschbecken, ließ Badewasser für Judith einlaufen und wickelte sich in ein Handtuch, nicht aus Schamhaftigkeit, sondern um sich zu wärmen. Er war so klatschnass wie sie. Nun sah er sich seinen Arm genauer an. Er war bereits zum zweiten Mal an dieser Stelle getroffen worden und dem gerade verheilten Muskel fehlte ein Stück. Seine Schultern waren einfach zu breit für Katz-und-Maus-Spiele mit Killern.
    Er hörte sie auf nackten Füßen durch den Flur tappen. Sowie sie zur Tür hereinkam, streckte er die Hände nach den Knöpfen ihrer Jeans aus, zog den Bund auseinander und riss den Stoff an ihren Schenkeln hinunter. »Runter damit«, befahl er. »Zieh deine verdammten Sachen aus und leg dich in die Wanne.« Sowie er ihre Jeans losließ, packte er ihr nasses Tanktop, zerrte es über ihren Kopf und warf es auf seine nassen Kleidungsstücke, ehe sie protestieren konnte.
    Judith stemmte eine Hand gegen seinen Brustkorb, um sich abzustützen, während sie die nasse Jeans von ihren Füßen trat. »Erst sehe ich mir deine Schulter an.«
    »Du legst dich in die Wanne. Du zitterst wie Espenlaub. Es ist nicht das erste Mal, dass ich eine solche Wunde habe. Sie schmerzt teuflisch, aber sie wird mich nicht umbringen.« Er nahm ihren Arm und zog sie zur Wanne. »Rein mit dir. Ich stelle mich unter die Dusche und verbinde meine Wunde.«
    »Du bist so herrisch«, beschwerte sich Judith und schnitt ihm eine Grimasse, als sie in das dampfende Wasser stieg.
    »Und du klapperst so stark mit den Zähnen, dass sie dir gleich rausfallen werden.« Sie war verständlicherweise aufgebracht, und obwohl Levis Taktik, unter allen Umständen die Wahrheit zu sagen, ihn immer noch nicht vollständig überzeugte, war er bereit, es auszuprobieren, wenn es das war, was sie wollte – vorausgesetzt, sie war nicht in Gefahr. Natürlich hatte sie sich sehr gut gehalten und würde das wahrscheinlich als Argument verwenden. Das zog bei ihm zwar nicht, aber anhören würde er es sich.
    »Was meintest du, als du gesagt hast, Ivanov hätte seinen Wagen von der Klippe gesteuert?«
    »Ich bezweifle, dass er drinsaß.« So. Das war die Wahrheit. Ihr Gesicht wurde weiß und er verfluchte tonlos seinen Bruder. »Tauch dein nasses Haar in das warme Wasser ein. Dir ist immer noch kalt, Judith. Und mach dir wegen Ivanov keine Sorgen. Falls er noch am Leben ist« – und für ihn bestand kein Zweifel daran, dass Ivanov am Leben war und irgendwo seine Wunden leckte –, »werden wir ihn finden.«
    Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Indem du mich betäubst und dich jede Nacht auf die Suche nach ihm machst?«
    Er schnappte sich ein Handtuch und stellte sich hinter sie, bis sie tat, was er verlangt hatte, und ihr langes Haar in das heiße Wasser eintauchte. Er wartete, bis sie es ausgewrungen hatte und ihre üppige Mähne mit einer achtlosen Geste und einem glühenden Blick über ihre Schulter warf. Dann rieb er die langen, seidigen Strähnen mit dem Handtuch trocken und massierte ihre Kopfhaut, damit ihr wärmer wurde.
    »Ich gebe zu, dass es ein Fehler war, Judith«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich hatte bisher nie eine Beziehung und mein erster Instinkt besteht immer darin, dich zu beschützen. Ich dachte, genau das täte ich. Anscheinend habe ich mich geirrt.«
    Sie wollte ihren Kopf zu ihm umdrehen, doch er hielt sie fest und hinderte sie daran, sich zu rühren, während er ihr Haar gründlich trocknete. Er merkte, dass ihn eine unbestimmte Wut gepackt hatte. Er war es nicht gewohnt, sich Gefühle einzugestehen, und im ersten Moment glaubte er, ihre Wut

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