Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
färbte auf ihn ab, doch er musste zugeben, dass es diesmal ganz und gar seine eigene Wut war.
»Bezweifelst du das immer noch? Es klingt nämlich nicht so, als seist du dir deiner Sache sicher.«
»Natürlich zweifle ich daran. Du hättest heute Nacht getötet werden können. Eine Million Dinge hätten schiefgehen können, Judith. Ich werde nichts riskieren, wenn es um dein Leben geht.«
Er versuchte gar nicht erst, die Gereiztheit aus seiner Stimme fernzuhalten. Seine Eingeweide hatten sich verkrampft und er hatte ein flaues Gefühl in der Magengrube. Seit dem Moment, als er erkannt hatte, dass sie in Sea Haven war und dass es nichts gab, was er daran ändern konnte, hatte ihn sein Unvermögen, die Kontrolle über die Situation an sich zu reißen, in Wut versetzt. Er brauchte das Wissen, dass sie in Sicherheit war, und sie war es nicht. Offenbar war er anders als sein Bruder, der zusehen konnte, wie seine Frau im Meer tauchte und sich aktiv in Gefahr brachte. Er hatte sein ganzes Leben allein verbracht, und nachdem er Judith jetzt gefunden hatte, musste er feststellen, dass er nicht damit umgehen konnte, wenn sie in Gefahr war.
Seine Hand ballte sich in ihrem Haar zur Faust und er riss ihren Kopf zurück und fiel über ihren Mund her, ehe sie protestieren konnte. Sowie sich sein Mund auf ihren legte und seine Zunge in diesen weichen, heißen Hafen einlief, kam seine Welt wieder in Ordnung. Er war aus dem Gleichgewicht geraten, aber wenn er Judith küsste, schmeckte sogar Wut verdächtig nach Leidenschaft.
»Ich weiß, dass du frierst, mein Engel. Und du bist wütend auf mich, aber ich brauche dich. Jetzt sofort. Hier.« Er murmelte die Worte an ihre weichen Lippen und küsste ihre Worte fort. Er wusste nicht, ob sie protestierte oder einwilligte, denn für ihn zählte in diesem Moment nichts anderes, als sie zu fühlen, sie zu schmecken und zu wissen, dass sie am Leben war und seinen Kuss erwiderte.
Er legte einen Arm um ihren nackten, nassen Rücken, zog sie hoch und zuckte zusammen, als sein Arm protestierte. Es störte ihn nicht, dass wieder Blut aus der Wunde sickerte und an seinem Arm hinunterlief, und ihn störte auch nicht, dass sie klatschnass war. Er brauchte sie.
Sie drehte sich in seinen Armen um und schlang ihm ihre Arme um den Hals, als sie ihren nassen Körper an ihn presste. Ihre Füße waren noch im Wasser. »Ich bin wirklich wütend auf dich«, flüsterte sie in seinen Mund, doch ihre Lippen glitten über seine und sie küsste ihn immer wieder.
Er fühlte diese Wut in ihrem Kuss, die schäumende Leidenschaft, die aufstieg und sich zu heftigem Verlangen auswuchs. »Das ist in Ordnung, Judith«, flüsterte er in die Glut ihres Mundes. »Du kannst später auch noch wütend auf mich sein.«
Sein Mund zog eine lodernde Spur über ihr Gesicht, die bis zu ihrem Kinn und von dort aus auf ihre Kehle führte. Er hob sie vollends aus der Badewanne und störte sich nicht daran, dass Wasser auf den Boden tropfte.
Der Atem stockte in Judiths Kehle. »Ich bin keine zierliche Elfe wie Lexi oder Airiana, Thomas. Ich bin groß und daher kein Leichtgewicht. Du wirst dir wehtun.«
Seine Küsse setzten sich bis auf ihren Nacken fort, seine Zähne knabberten an ihr und seine Zunge tanzte über all diese zarte, verlockende Haut. »Ich will dich mit Haut und Haar, Judith.«
»Dein Arm«, zischte sie und wich zurück.
»Den soll der Teufel holen. Wer interessiert sich schon für meinen Arm? Im Moment brauche ich etwas ganz Bestimmtes.« Er nahm ihr Bein und zog es um sich. »Ich muss unbedingt in dir sein. Schling mir deine Beine um die Taille.«
Seine Stimme war jetzt heiser und sein Drängen überrumpelte ihn. Er brauchte gar nichts. Und schon gar nicht so. Nicht so, als hinge sein Leben davon ab, und doch konnte er nicht verhindern, dass seine Hände ihre Oberschenkel packten und seine Finger sich tief in ihr Fleisch gruben, als er sie hochzog. Sie hakte ihre Füße hinter seinem Rücken ineinander. Falls sein Arm sich beschwerte, drangen die Proteste nicht ernsthaft zu ihm vor. Das Einzige, was zählte, war diese Frau, in ihr zu sein und ihre Körper miteinander zu vereinen, Haut an Haut, Herz an Herz. Er brauchte es, dass sie mit ihm verschmolz und ihn mit ihrer sengenden Glut umgab.
Was auch immer von seiner Seele übrig war – es gehörte ihr. Sein Herz schlug heftig und das Blut rauschte in seinen Ohren, lauter als Donner. Rette mich, mein Engel. Gib dich mir hin.
Es war ihm unerträglich, dass er
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