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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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finster in Airianas hämisches Gesicht hinunter. »Ich ziehe es einfach nur vor, keine Menschen zu schlagen. Ich bin eben weiter entwickelt und zivilisierter als der Rest von euch.«
    »Du hast recht, denn gestern Abend hast du Blythe auf die Matte geworfen«, räumte Airiana ein. »Aber dann bist du in Tränen ausgebrochen und hast damit gewissermaßen die gesamte Wirkung zerstört.«
    »Levi war so entnervt«, sagte Blythe und lachte bei der Erinnerung daran schallend. »Habt ihr sein Gesicht gesehen? Ich dachte, er würde gleich rausrennen.«
    Judith lachte gegen ihren Willen auch, obwohl ihr bei der Erinnerung an den Moment, als sie ihre Schwester auf die Matte geworfen hatte, übel wurde. Das Geräusch, mit dem Blythes Körper auf die Matte traf und die Luft aus ihrer Lunge strömte, hatte sie krank gemacht. Judith konnte weder Levi noch ihren Schwestern erklären, dass sie zwar die Techniken lernen wollte, aber während dieses Lernprozesses niemandem wehtun wollte. Sie glaubte, ihre Schwestern grimmig und kämpferisch verteidigen zu können, wenn es sein musste, aber jemanden vorsätzlich zu schlagen oder ihn mit so viel Schwung auf den Boden zu werfen, dass es ihm den Atem verschlug, war für sie abstoßend. Und was war, wenn sie ihre Selbstbeherrschung verlor? Welches Unheil würde sie dann anrichten?
    »Er kann es eindeutig nicht leiden, wenn eine von uns weint«, stimmte ihr Airiana zu. »Und hast du ihn schon mal erlebt, wenn Rikki außer sich ist? Er ist verrückt nach ihr.«
    Blythe seufzte. »Das ist wahr, ich muss es zugeben. Ich beobachte ihn ständig. Morgens schaue ich immer noch auf einen Kaffee bei ihnen vorbei und Rikki erwartet mich immer draußen. Levi bringt den Kaffee raus und scheint sich zwar zu freuen, mich zu sehen, aber er lässt Rikki selten aus den Augen. Ich freue mich für sie.«
    Judith nickte, denn sie wusste, dass Blythe recht hatte. Levi Hammond war derartig in Rikki verliebt, dass ihn ihr Autismus in keiner Weise abzuschrecken schien. »Bringt dich das auf den Gedanken, dass es vielleicht auch für den Rest von uns dort draußen jemanden gibt? Er ist so anders und ich kann mir weder sie noch ihn mit jemand anderem vorstellen. Sie sind füreinander geschaffen. Vielleicht gibt es tatsächlich für jede Frau den Richtigen.«
    Ihrer Stimme fehlte es an Überzeugungskraft und sie wusste es. Für sie würde es nie den Richtigen geben. Sie konnte weder sich selbst noch ihrer Gabe trauen und durfte nie wieder die Menschen, die sie liebte, in Gefahr bringen. Noch dazu fühlte sie sich zu der falschen Sorte Mann hingezogen. In den letzten Jahren hatte sie es nicht einmal gewagt, einen Mann auch nur mit einer Spur von Interesse anzusehen. Sie wagte es nicht, diesen Pfad noch einmal zu beschreiten. Noch schlimmer war, dass es ihr so vorkam, als sei ihr eigener Körper gestorben. Sie hatte sich zu keinem Mann, dem sie in den letzten fünf Jahren begegnet war, auch nur im Geringsten hingezogen gefühlt, weder physisch noch psychisch.
    Blythe schüttelte den Kopf. »Ich bin aus dem Alter raus, in dem ein Ritter in schimmernder Rüstung auf einem weißen Ross angeritten kommt und mich im Sturm erobert.«
    Airiana machte ein paar kleine Tanzschritte auf dem dicken, weichen Teppich. »Ich denke mir, Levi könnte bald mal wieder männliche Gesellschaft brauchen, der arme Kerl.«
    Judith zwang sich zu einem Lachen, doch der Schatten, der über ihr Haus geglitten war, war nicht weitergezogen, sondern in sie hineingeglitten, und in ihrem Innern keimte tiefes Grauen auf und wuchs.

3.
    S ie kam mit gemessenen Schritten auf ihn zu, ohne sich seiner Gegenwart bewusst zu sein. Stefan stand neben der Tür zur Galerie mit dem Rücken zu dem Gebäude im Schatten der Nische und konnte von dort aus alles und jeden auf sich zukommen sehen. Schon auf den Fotografien war Judith Henderson atemberaubend gewesen, aber im wirklichen Leben war sie um vieles schöner. Sie war noch ein gutes Stück entfernt, und daher hatte er reichlich Zeit, ihren Anblick in sich aufzusaugen. Lange Beine und ein Kostüm von erlesener Eleganz. Der enge Rock schmiegte sich an die Rundung ihrer Hüften. Unter der kurzen schwarzen ausgestellten Jacke saß ihre leuchtend rote Seidenbluse wie eine zweite Haut. Sie sah teuflisch sexy aus.
    Frauen ließen seinen Puls nicht in die Höhe schnellen und ihr Anblick bewirkte auch keine Erektion bei ihm, doch tief in seinem Innern, wo keiner es sehen konnte, bebte die Erde so heftig, dass etwas

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