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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie war die Erste, die sein Interesse gefangen nahm – nicht das Interesse des Undercoveragenten, sondern das Interesse des Mannes. Das war eine unerwünschte Komplikation, aber kein echter Schock. Seine Reaktion auf die Fotos von ihr hatte ihm bereits gezeigt, dass ihm dieser Auftrag Schwierigkeiten bereiten würde. Ihm war nur bis zu diesem Moment nicht klar gewesen, wie groß diese Schwierigkeiten sein würden.
    »Ja. Ich war dort stiller Teilhaber einer Galerie. Dann aber habe ich beschlossen, dass ich genug von Taxis und Partys habe. Vor ein paar Jahren habe ich etwas über dieses Städtchen gelesen und es ist mir im Gedächtnis haften geblieben. Es klang alles nach einer ganz reizenden und einzigartigen Ortschaft, einem Künstlerparadies.«
    »Einen Artikel?«, erkundigte sie sich und lächelte ihn über ihre Schulter an, während sie die Tür zur Galerie aufdrückte, zur Seite trat und ihn mit einer Geste aufforderte einzutreten.
    Da ihm immer unbehaglich zumute war, wenn er jemanden direkt hinter sich hatte, trat Stefan galant zurück, um ihr die Tür aufzuhalten. »Ja, über ein Supermodel, das hier aufgewachsen ist. Der Journalist hatte sich offenbar auch ein bisschen in den Ort verliebt. Es gab mehrere wunderbare Fotos von der Landschaft und dem Meer, das in der Sonne glitzert.«
    Sie schaltete die Lichter an und drehte sich zu ihm um. Ihre Haut wirkte einladend, zart und so warm, dass er die Finger zur Faust ballte und sie dicht neben seinem Oberschenkel hielt, um der Versuchung zu widerstehen, sie ungebührlich zu berühren. Diese Frau gehörte verboten.
    »Das muss Hannah Drake gewesen sein. Ihre Familie lebt seit über hundert Jahren hier. Ich bezweifle, dass Ihnen unsere verschlafene Kleinstadt nach New York allzu viel zu bieten hat. Hier gibt es kein wirkliches Nachtleben, Mr. Vincent. Alles schließt ziemlich früh.«
    Er verbarg sein wölfisches Grinsen vor ihr. Die süße kleine Judith hatte Argwohn geschöpft. Weshalb sollte eine unschuldige Frau auch nur im Geringsten skeptisch gegenüber einem Käufer sein, der in ihrem reizenden, malerischen Städtchen leben wollte? Sie wirkte äußerst entgegenkommend und jede ihrer anmutigen Bewegungen war besänftigend. Ihre Schritte waren gemessen, als sie sich durch die geräumige, sehr ansprechende Galerie zu dem Büro begab.
    Er deutete auf die menschenleere Straße. »Nach einem Nachtleben sieht es hier tatsächlich nicht aus, aber mir ist aufgefallen, dass in dem Geschäft zwei Türen weiter ein ziemliches Gedränge geherrscht hat.«
    »An jedem dritten Freitag im Monat veranstalten wir abends einen Künstlerspaziergang. Diverse Geschäfte beteiligen sich daran. Wir veranstalten Weinproben und locken damit eine Menge Leute an. Normalerweise öffne ich die Galerie zu diesem Anlass, aber heute Abend bin ich mit meinem eigenen Geschäft dabei. Das war auch der Grund für meine Verspätung. Zum Glück hat mich meine Schwester abgelöst. Im Allgemeinen geht es hier abends sehr ruhig zu.«
    »Genau das, was ich suche«, beteuerte er ihr ebenso charmant. Er konnte es Zug für Zug gegen sie aufnehmen. Er war der Profi. Sie mochte noch so gewandt sein, aber sie war trotzdem ein Amateur. Er stellte fest, dass er sich auf den weiteren Wortwechsel freute.
    Sie sah ihn wieder über ihre Schulter an und ihr seidiges schwarzes Haar, das wie ein Wasserfall über ihren Rücken fiel, trug zu dem schmerzlichen Verlangen in seinen Lenden bei. Sie sah aus wie eine exotische Blume, auserlesen und selten. Verdammt noch mal, für eine Frau wie sie war es nicht ungefährlich, fremde Männer am Abend durch eine leere Galerie zu führen. Sie war die Versuchung in Person. Auch wenn er die Möglichkeit, sie könnte eine Agentin für ein anderes Land sein, absolut nicht in Betracht ziehen wollte, ging ihm der Gedanke doch durch den Kopf. Sie war einfach zu verführerisch und das ohne jede Absicht. Ihr Gang. Ihre dunklen Augen, die ihn durch all dieses glatte, seidige Haar über ihre Schulter ansahen. Sie war für Phantasien geschaffen. Für lange Nächte.
    Ihr Verhalten wirkte nicht affektiert, ganz im Gegenteil. Sie schien von Natur aus sinnlich zu sein – etwas, das allen guten Agenten antrainiert wurde. Er hatte sich untypisch verhalten, indem er nicht weitere Hintergrundinformationen angefordert und genauere Überprüfungen angeordnet hatte, um bloß nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Er verfluchte sich dafür, dass er in die unvermeidliche Falle gegangen war

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