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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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freizunehmen, um nachzulesen, welche Temperaturen für einige exotische Pflanzen, die sie züchten will, im Treibhaus erforderlich sind.«
    Judith lachte unwillkürlich. »Das sieht unserer Lexi mal wieder ähnlich. Sie hat immer noch nicht genug Pflanzen oder genug Wald zum Spielen, also muss sie den Urwald nach Sea Haven holen.«
    »Ich mag sie so sehr«, sagte Blythe. »Manchmal tut es mir in der Seele weh, wie sehr sie leidet.«
    Judith nickte. »Mir auch. Ich glaube, das geht uns allen so. Aber sie blüht auf hier.«
    »Sie versteckt sich vor der Welt«, hob Blythe hervor.
    Judith legte Blythe ihre Hand tröstend auf die Schulter. »Wir verstecken uns alle vor der Welt, Blythe«, sagte sie sanft. »Diese Tore geben uns das Gefühl, hier in Sicherheit zu sein, und keine von uns will sich allzu weit hinauswagen.«
    Blythe zog die Stirn in Falten. »Du hast vollkommen recht, Judith. Kein Wunder, dass ich so darauf reagiert habe, dass du einen Mann hierher eingeladen hast. Ich wollte, dass unsere sichere kleine Welt intakt bleibt. Aus demselben Grund waren wir alle ja auch so aufgebracht, als Rikki Levi gefunden hat.«
    Jetzt war Judith an der Reihe, ihre Stirn zu runzeln. »Das stimmt nicht ganz. Wir haben alle einen Hang dazu, Rikki zu beschützen.«
    »Wir schützen uns selbst und wir alle beschützen einander. Lass ihn ruhig herkommen. Wir können es alle gebrauchen, mal wieder wachgerüttelt zu werden. Es ist für keine von uns gut, dass wir uns verstecken. Vielleicht brauchten wir am Anfang einen Zufluchtsort, aber das ist auf Dauer kein Leben – nicht wirklich.«
    »Ich rufe Lexi jetzt gleich an«, sagte Judith.
    »Sie wird sehr verständnisvoll sein«, versicherte ihr Blythe.
    »Rikki auch.«
    Blythe nickte. »Das ist wahr, aber das gilt nicht unbedingt für Levi. Wir finden Jonas manchmal schlimm, aber Levis Beschützerinstinkt ist bombastisch und der hat sich in einem breiten Kreis um Rikki herum auf uns alle ausgeweitet. Er wird dich im Auge behalten, Judith.«
    »Ich bin nicht sicher, dass wir uns eingehender damit befassen wollen, was Levi sich darunter vorstellt, uns im Auge zu behalten«, gestand Judith.
    Die beiden lächelten einander verständnisvoll an.

6.
    D er Highway 1 war wunderschön. Auf einer Seite schlug das Meer gegen die Klippen und auf der anderen ragten bewaldete Berge auf, und zwischen einer Vielfalt von Bäumen strömten silberne Bänder aus Wasser in Kaskaden über Felsen hinab. Stefan hatte die Schönheit seiner Umgebung nie wirklich zu würdigen gewusst, doch hier tat er es. Er liebte die Farben, die lebhaften Grüntöne in allen Schattierungen sowie die Farbtupfer leuchtend bunter Blumen, die auf den Berghängen miteinander um ihren Platz wetteiferten. Trotz der Prellungen auf seiner Brust und der schmalen Messerwunden auf seinen Armen ging es ihm erstaunlich gut. Ivanov dagegen würde nicht in der Verfassung sein, ihn zu verfolgen, und so konnte er diesen einen Tag mit Judith ganz für sich allein haben.
    Er schüttelte den Kopf über den Wahnwitz dessen, was er gerade tat. Für ihn war es viel gefährlicher, Zeit mit Judith Henderson zu verbringen, als im Dunkel der Nacht Jagd auf Petr Ivanov zu machen, aber dieses Bedürfnis war zu stark, um ihm zu widerstehen. Er hatte nie auch nur einen Moment lang davon geträumt, einer Frau wie ihr zu begegnen. Verliebtsein gehörte für ihn in die Welt der Märchen. Er hatte nie an solche Dinge geglaubt und erst recht nicht daran, dass er sich von einer Frau verzaubern lassen könnte. Letztendlich interpretierte er sein sonderbares Verhalten als ein weiteres Anzeichen dafür, dass er schon zu lange im Geschäft war.
    Er hatte den größten Teil der Nacht wach gelegen und an sie gedacht und dabei ständig seine linke Handfläche an seinem Oberschenkel gerieben. Seltsamerweise hatte seine Handfläche fast die ganze Nacht gejuckt und heute Morgen fühlte er dort ein sonderbares Brennen. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass dieses eigentümliche Problem mit seiner Handfläche etwas mit Judith zu tun hatte. Ein Teil von ihm hoffte, wenn er Judith wiedersähe, würde die schreckliche Sehnsucht in ihm nachlassen und er würde erkennen, dass der momentane Anflug von Wahnsinn vorbei war.
    Sowie er auf die Straße einbog, die zur Farm führte, glitt ein Schatten über seinen Wagen. Aus dem Augenwinkel sah er einen Vogel, der im Flug einen trägen Kreis über ihm beschrieb und mit funkelnden Augen jede seiner Bewegungen beobachtete. Sein Herzschlag

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