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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Vorfreude.
    Er wollte Sea Haven die Schuld daran geben. Die Sonne schien auf das Wasser und ließ es funkeln wie Diamanten. Der Wind neckte das Laub an den Bäumen und Vögel spielten in den thermischen Aufwinden und erschufen eine träge, einladende Atmosphäre. Stürme zogen hier rasch und heftig auf und ließen einer wilden, hemmungslosen Leidenschaft, an der sich nichts anderes messen konnte, freien Lauf. Und dann gab es hier noch eine ganz unglaubliche Frau, die ihm das Gefühl gab, lebendig zu sein.
    Fluchend trat er mit seinem Fuß fest auf das Gaspedal. Er sollte umkehren, aber er würde es nicht tun. Er würde sie wiedersehen, und wenn es einen Gott gab, konnte er ihm nur raten, ihnen beiden beizustehen, denn Stefan Prakenskij stand dicht davor, riesengroße Scheiße zu bauen und sein Leben zu versauen.
    Judiths Haus war viel größer, als er erwartet hatte. Gärten umgaben das zweistöckige Gebäude, leuchtend bunte Pflanzen, die den verborgenen Künstler in ihm ansprachen. Diesen Teil seiner selbst hatte er schon vor langer Zeit weggesperrt und er benutzte ihn nur als Werkzeug bei der Ausübung seines Berufs. Jetzt hatte Judith diesen Aspekt wieder hervorgeholt, und er verlangte nach Befreiung. Seine Welt musste ein trüber, gefühlloser Ort sein, doch im Moment war er allseits von lebhaften Farben umgeben und konnte unmöglich den Glutstrom in seinen Adern leugnen, als er parkte und aus dem Wagen stieg.
    Sein Blick glitt über ihr Haus und nahm alles wahr, überall Feuerlöscher, Schläuche und Sprinkler, als sei sie vom Schutz gegen Brände besessen. Gehörte auch das zu ihrem Bedürfnis, die Intensität der Leidenschaft in ihrem Innern zu verbergen? Es gab eine Sicherheitsanlage, die er sich nicht aus der Nähe ansehen konnte, doch sie schien auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Lag es daran, dass sie einen Besuch von Jean-Claude fürchtete?
    Sie stand auf der Veranda vor dem Haus und sah ihn an, und ihre dunklen Augen waren ernst und etwas furchtsam, doch sie strahlten auch und er erkannte dieselbe Vorfreude darin, die er in sich selbst nicht unterdrücken konnte. Ihr langes, glattes Haar war gelöst und fiel ihr bis unter die Taille. Sie trug eine schmal geschnittene Jeans und ein dünnes rosa T-Shirt. Er erkannte, dass sie ihre bequemen Sachen trug, in denen sie zu Hause herumlief. Sie war ähnlich gekleidet wie auf dem Foto von ihr, das er bei sich trug.
    Ein ebenso schmaler Streifen zarter, einladender Haut blitzte auf. Auf ihrem flachen Bauch glitzerte eine schmale goldene Kette, deren Glieder auf Hochglanz poliert waren und funkelten und seine Aufmerksamkeit auf die Haut lenkten, die zarter als die Blütenblätter jeder Rose wirkte. Sein Mund wurde trocken. Sie stand vollkommen regungslos da und wartete, wie eine heidnische Göttin, eine Opfergabe. Ihre schmale Taille betonte die Fülle ihrer hoch angesetzten, gewölbten Brüste, die sich unter dem T-Shirt deutlich abzeichneten. Aber das, was ihn vollständig gefangen nahm, waren ihre exotischen Augen. Sie beobachtete ihn unter langen, dichten Wimpern und ihre dunklen Augen verführten ihn mit einer Mischung aus Unschuld und Sinnlichkeit.
    Trotz aller Selbstdisziplin beschleunigte sich sein Herzschlag und sein Körper spannte sich an. Die Wucht ihres wachsamen Blickes ging ihm durch Mark und Bein. Ein Brandmal. Ihr Brandmal. Sie konnte es ihm mühelos aufprägen. Er fühlte sich … zu Hause , was auch immer das bedeutete. Judith. Ihr Name schwirrte ihm durch den Kopf. Die Zärtlichkeit, die er empfand, schockierte ihn. Er hatte nicht gewusst, dass Zärtlichkeit in ihm angelegt war. Er steckte in Schwierigkeiten, in großen Schwierigkeiten, und nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, dem eines Rehs, das im Licht von Autoscheinwerfern erstarrt, ging es ihr genauso.
    Sie holte Atem, ehe sie die Stufen herunterkam. Er sah ihr an, dass dieser seltsame, unwiderstehliche Sog zwischen ihnen sie ebenso sehr erschütterte wie ihn. Er war verdammt froh, dass er nicht der Einzige war, der im Treibsand versank. Ihr Blick wandte sich keinen Moment lang von seinen Augen ab, während sie so anmutig die Stufen hinunterstieg, dass sie ihn an eine Prinzessin erinnerte, die von ihrem Thron steigt.
    »Sie sind gekommen.«
    Ihre Stimme hüllte ihn in Seide und Satin. Er musterte ihr Gesicht. Ihr Verlangen wuchs so rasant an wie seines. Sie kämpfte dagegen an, aber sie versuchte nicht, es vor ihm zu verbergen.
    »Ich konnte mich nicht von Ihnen

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