Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

enthält, um sie zu Spionen und Killern zu machen. Der Auszug enthielt gerade genug Einzelheiten, um die Reporter aller anderen Länder darauf anzusetzen und sie in der Vergangenheit graben zu lassen. Ich glaube, Sorbacov will die Reihen säubern und sich jeden vom Hals schaffen, der eine Bedrohung für ihn darstellen könnte. Sein Vater hat diese Operation geleitet, und politisch stehen sie damit auf wackligem Boden. Wenn dieses Programm die derzeitige Regierung in Verlegenheit bringt, werden die Vermögenswerte und die Macht, die von der Familie Sorbacov angehäuft wurden, und gleichzeitig jede Spur von ihnen verschwinden.«
    »Sorbacov hat so viele Familien massakriert, und all das nur, weil sie seine politischen Feinde waren. Die Regierung hat seine Experimente zugelassen, weil diejenigen unter uns, die sie überlebt haben, sich als enorm wertvolle Aktivposten erwiesen haben, die sie zu der Zeit brauchten.« Lev legte seine Hand auf seinen Oberschenkel, doch die Klinge war immer noch sichtbar. »Wenn herauskommt, wie wir zu dem gemacht wurden, was wir sind, verlieren wir unseren Wert und werden zu einer Belastung.«
    »Genau. Man braucht kein Genie zu sein, um sich auszurechnen, dass ich ein Köder bin, um zu sehen, ob du dich aus deinem Versteck herauslocken lässt, wenn Sorbacov mich mit einem dämlichen Auftrag nach Sea Haven schickt«, sagte Stefan. »Und wenn er dich tötet, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als mich auch zu töten.«
    »Dann gehen wir gemeinsam auf die Jagd.«
    Stefan setzte sich auf und verlagerte sein Gewicht, damit er sicher sein konnte, dass der Baum keine Behinderung darstellen würde, wenn er sich plötzlich schnell bewegen musste. Er zog seine Beine an und ließ sein Messer in die Scheide gleiten, die er an seine Wade geschnallt hatte, doch er ließ seine Hand auf dem Griff liegen. »Daran habe ich auch schon gedacht, Lev …«
    » Levi . Du musst dich ab sofort daran gewöhnen. Ich bin Levi Hammond. Ich bin Taucher, mit einer Frau verheiratet, die ich liebe, und ich habe ein Zuhause, um das ich kämpfen werde bis zum Tod. Ich bin Levi Hammond.«
    »Es ist dir tatsächlich ernst damit.«
    »Ich kann dir nur raten, es zu glauben. Rikki hat mir mein Leben zurückgegeben. Bei ihr kann ich mir Gefühle erlauben. Eine Spur dieser Gefühle beginnt sich sogar auf ihre Familie auszuweiten. Ich werde niemals zurückgehen, Stefan, und ich werde sie und unser Heim mit jedem Mittel beschützen, das mir zur Verfügung steht.«
    »Haben alle Frauen, die auf dieser Farm leben, besondere Gaben in Bezug auf die Elemente? Jede einzelne von ihnen?«
    Lev nickte so bedächtig, als zögerte er, die Wahrheit zuzugeben. »Alle bis auf eine. Blythe besitzt ebenfalls spezielle Kräfte, aber ich bin noch nicht genau dahintergekommen, worin sie bestehen. Alle anderen sind mit Elementen verbunden. Rikki ist ein machtvolles Wasserelement. Sie hat mir das Leben gerettet, als die Yacht, auf der ich gearbeitet habe, untergegangen ist. Ich habe mir den Kopf angeschlagen und es macht mir immer noch Probleme, mich an alles in meiner Vergangenheit zu erinnern. Es fällt mir langsam wieder zu, Stück für Stück. Ich bin nicht stolz auf das, was ich war, aber sie gibt mir das Gefühl, etwas wert zu sein. Ich bin glücklich hier, Stefan. Ich habe Frieden gefunden. Ich will, dass es so bleibt. Ivanov muss verschwinden.«
    »Lass mich ihn jagen. Und du hältst dich bedeckt. Falls sonst noch jemand beobachtet, was sich hier abspielt, bist du weiterhin sicher hier.«
    Lev schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich dir das niemals überließe. Es ist auch mein Kampf. Und wir wissen beide, dass er sich nicht zu schade ist, die Frauen zu benutzen, um an uns heranzukommen. Er würde bedenkenlos eine von ihnen oder sie alle töten.«
    Stefan seufzte. Es war ziemlich zwecklos, sich mit Lev zu streiten. Wenn er verheiratet war und ein Zuhause hatte, würde er nicht von jemand anderem, noch nicht einmal von seinem eigenen Bruder, erwarten, dass er ihm aus der Patsche half. Lev war kein Mann von dieser Sorte, und insgeheim war Stefan stolz darauf, dass er es nicht war.
    »Ihr braucht Hunde.«
    Jetzt war Lev an der Reihe zu seufzen. Er ließ sein Messer in die Scheide in seinem Stiefel gleiten. »Ich bin erst seit ein paar Wochen mit Rikki zusammen. Wir haben sehr schnell geheiratet und ich kann dir versichern, ich weiß, was ich tue. Sie versucht ständig, ihren Bewegungsspielraum auszuweiten, obwohl ihr dabei unbehaglich zumute