Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
ist. Ich weiß, dass sie es für mich tut, aber ich möchte sie langsam an Dinge, die fremd für sie sind, gewöhnen. Airiana, eine ihrer Schwestern, will die Hunde auch, und daher versuche ich, die Sache voranzutreiben und durchzusetzen, dass Airiana sich zwei Schäferhunde oder Mastiffs zulegt und dass Rikki und ich dasselbe tun.«
»Judith hat mir erzählt, dass ihre jüngste Schwester Lexi gern einen Hund hätte.«
Lev fluchte leise. »Judith sollte dir nichts über ihre Schwestern erzählen.«
» Levi, du verfluchtes Arschloch, du bist nicht der Einzige, der jemanden finden kann. Judith hat nicht die Geheimnisse anderer verraten«, fauchte Stefan. »Versuch bloß nicht, dich einzumischen.«
»Du wirst sie nicht für deine Zwecke nutzen, Stefan.« Lev dachte gar nicht daran einzulenken. »Wenn sie zu Rikkis Familie gehört, dann gehört sie auch zu meiner Familie. Und das heißt, sie ist für dich tabu. Such dir eine andere Frau, um deine angenommene Identität zu festigen. Ich habe alles über Thomas Vincent gehört, den grandiosen Geschäftsmann aus New York. Ich gebe zu, dass deine Tarnung stichhaltig und sogar beeindruckend ist, aber du kannst Judith nicht für deine Zwecke missbrauchen, noch nicht einmal, um mir Ivanov vom Hals zu halten.«
»Wie kommst du darauf, dass ich sie missbrauche?«
»Natürlich tust du das. Sag mir, dass du nicht hergekommen bist und sie als Opfer auserkoren hast, um deine Tarnung glaubwürdiger zu machen. Und ich werde wissen, ob du lügst.«
»Blödsinn. Du hättest keine Ahnung, ob ich lüge oder die Wahrheit sage. Ich kann jeden zum Narren halten, sogar dich. Natürlich bin ich undercover hergekommen, und in der Regel würde ich eine Beziehung mit einer Frau eingehen, um meine angenommene Identität zu festigen, aber bei Judith verhält sich das nicht so.«
»Was ist sie dann für dich?«
»Alles. Das Leben. Für mich ist sie das, was deine Rikki für dich ist.«
Lev war der Schock anzusehen. Seine blauen Augen sahen Stefan forschend ins Gesicht und ließen sich viel Zeit dafür. »Du willst mir erzählen, du hättest dich in Judith verliebt?«
Stefan zuckte zusammen. Wenn man es so formulierte, wusste er nicht recht, wie er seinem Bruder antworten sollte. Er wusste nicht, was Liebe war. Er wusste nur, dass er mit ihr zusammen sein musste . Sein Körper, sein Geist und seine Seele wussten, dass sie für ihn bestimmt war. Er konnte es in jeder einzelnen Zelle seines Körpers fühlen. Früher war er ein Mann gewesen, der Sex als Waffe einsetzte und sich dabei immer wieder Erleichterung verschaffte. Es war ein gutes Gefühl gewesen, manchmal sogar ein großartiges, aber mit dem, was er mit Judith erlebt hatte, konnte sich all das nicht messen. Sein Körper hatte aus eigenem Antrieb auf sie reagiert und sich mit seinen Gefühlen verbunden, bis es für ihn niemand anderen mehr gab, nur noch Judith. War das Liebe?
»Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll, Levi.« Er sprach seinen Bruder bewusst mit dessen neuem Namen an. »Ich weiß nur, dass sie der Mensch ist, vor den ich mich stellen würde. Zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich an einem Ort bleiben. Jemand sein. Ist das Liebe?«
Lev lächelte zum ersten Mal. »Ich würde sagen, du bist auf dem besten Wege dahin. Ich würde mit allem kämpfen, was ich aufzubieten habe, um Rikki zu behalten. Sie ist stürmisch, Stefan, und sie ist furchtlos. Sie bietet der Welt die Stirn. Ich bin so verrückt nach ihr, dass ich nichts und niemand anderen mehr sehen kann.«
Stefan spürte, dass er sich noch etwas mehr beruhigte. Diesen Tonfall konnte Lev nicht heucheln. Es gab gewisse Kleinigkeiten, die verrieten, ob jemand log oder die Wahrheit sagte. Das Leuchten in den Augen seines Bruders, sein Gesichtsausdruck und dieser ehrfürchtige und doch schockierte Tonfall – all das ließ sich unmöglich nachahmen. Sein Bruder war wirklich sehr von seiner Frau eingenommen.
»Hat sie dich um ihren kleinen Finger gewickelt?«
»Wahrscheinlich. Ja. Das steht außer Frage. Mich hat es ganz schön heftig erwischt.«
»Ich gehe nicht von hier fort, Levi. Ich werde hierbleiben und um Judith kämpfen. Ich werde sie zu meiner Frau machen. Und du kannst darauf wetten, dass wir uns Hunde zulegen und diese Farm für einen Krieg aufrüsten werden.«
Lev zog eine Augenbraue hoch. »Krieg?«
»Wenn wir Ivanov töten, wird Sorbacov einen anderen Mann hinter uns herschicken.«
»Ilja lebt auch hier«, teilte Lev seinem Bruder mit. »Ich
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