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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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wirkende Frühlingswiese. Er sah sie verwirrt an, sie räusperte sich und sagte verlegen: „Ich weiß, das wird sich jetzt verrückt anhören. Aber bitte Jacob, versprich mir, erst ein Urteil zu fällen, wenn ich dir alles gezeigt habe.“ Er runzelte die Stirn, „bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Nur mit Mühe unterdrückte sie ein hysterisches Kichern. „Bitte sieh dir einfach das Bild an, bis ich sage, ich bin fertig. Dann reden wir weiter.“ Der Druck auf ihrer Brust weitete sich auf ihren Magen aus, er starrte sie jetzt schon wie eine Verrückte an. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Sie konnte nur hoffen, dass auch normale Menschen das Wellen des Bildes sehen konnten. Sie konzentrierte sich auf das Bild und legte sacht die Fingerspitzen darauf. Sie blendete Jacob völlig aus und dachte nur noch daran auf die hübsche Wiese zu kommen. Ein Prickeln schoss über ihre Fingerspitzen durch ihren ganzen Körper und ein Ziehen erfasste sie. Die Grashalme begannen sich zu bewegen und sie hörte das Surren der Bienen, das Ziehen wurde immer stärker. Aber bevor sie hineingezogen wurde, keuchte Jacob neben ihr auf. Sie riss die Finger zurück, das Ziehen ebbte ab. „Hast du es gesehen?“, fragte sie heiser. Er starrte wie gebannt auf das Bild und flüsterte: „Es hat sich bewegt.“ Er riss seinen Blick los, fuhr zu ihr herum und fragte: „Das hat es doch?“ Ein Stein fiel von ihrer Brust, sie seufzte: „Ja das hat es. Ich hatte gehofft, dass du es auch siehst.“ Er taumelte vom Bild weg und riss sie mit sich. Die unerwartete Attacke brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie stolperte und nur Jacobs Arm rettete sie vor einem Sturz. „Bleib weg von dem Ding“, krächzte er und starrte wieder wie gebannt auf das Bild.
    Vorsichtig löste sie seine Hand von ihrem Arm und sagte sanft: „Keine Sorge, dich wird es nicht hineinziehen. Das klappt nur bei mir. Zum Glück kriege ich es langsam in den Griff.“ Das stimmte sogar, wie ihr klar wurde. Es fiel ihr schon viel leichter, diese Magie zu benutzen. Ehe er in Panik davonstürmen konnte, begann sie zu erklären: „Ich weiß das wird jetzt verrückt klingen, ich kann es selbst kaum glauben. Aber die Bilder hier sind Portale, hinter denen sich Gefängnisse verbergen. Meine Tante war so etwas wie ihre Aufpasserin und nun bin ich das wohl.“
    Er sagte rau: „Es ist also wahr.“ Sie riss überrascht die Augen auf und fragte ungläubig: „Du weißt davon?“ „Nein, ich …, ich habe davon gelesen. Es stand in einem der Bücher deiner Tante. Sie hatte mir ein paar Bücher ausgeliehen. Aber das Betreffende hatte ich aus Versehen mitgenommen. Als sie es in der Bibliothek gesehen hat, war sie sehr aufgebracht. Erst als ich ihr versichert hatte, dass ich es noch nicht gelesen hätte, hat sie sich beruhigt. Ich dachte sie wäre merkwürdig, aber nach dem hier, verstehe ich ihre Aufregung. Warum zeigst du mir das?“
    Cassandra musterte Jacob verstohlen, er wirkte aufgeregt wie ein kleiner Junge vor dem Weihnachtsbaum. Vielleicht hatte das Schicksal doch Erbarmen mit ihr und er würde ihr helfen. Sie erklärte: „Weil ich so irgendwie die Einführung für den Job verpasst habe. Ich brauche ganz dringend eine Übersetzung. Es ist entscheidend für die Rettung einer der Welten. Da bist du mir eingefallen. Wirst du mir helfen?“ Er strahlte sie an und erwiderte: „Aber sicher. Allein schon, um dir zu helfen. Und die Bücher will ich schon mein halbes Leben lang sehen.“ Erleichterung durchströmte Cassandra, aber die Sache mit Darios behielt sie trotzdem lieber für sich. Der liebevolle Blick den Jacob ihr im Moment zuwarf, legte diese Vorsichtsmaßnahme nahe.

    Sie hatte ihn zum Buch geführt und sah nun nervös über seine Schulter, während er es aufschlug. Er betrachtete die Zeichen, blätterte einige Seiten vor und besah sich wieder die Schrift. „Kannst du es lesen?“, fragte Cassandra angespannt. Er fuhr erschrocken von dem Buch hoch und sah sie dann schuldbewusst an, als ob er ihre Anwesenheit völlig vergessen gehabt hätte. Nach einer Schrecksekunde erwiderte er verlegen: „Tut mir leid, aber das hier ist unglaublich faszinierend. Ich wusste gar nicht, dass so alte Schriften außerhalb eines Musems noch existieren.“ „Dann kannst du es lesen?“ „Es ist ein sehr altes Keltisch. Ich verstehe ein paar Brocken. Aber in der Bibliothek habe ich Aufzeichnungen über diese Schriftform. Mit denen kann ich es sicher übersetzten.“ „Wie lange wird das

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