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Hütet euch vor Harry

Hütet euch vor Harry

Titel: Hütet euch vor Harry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trank dazu Mineralwasser und schaute nach draußen in den schmalen Vorgarten, an den sich der Gehsteig und die schmale Straße anschlossen, an deren Rändern zahlreiche Bäume standen. Ihr dichtbelaubtes Geäst warf Schatten und filterte an heißen Tagen das grelle Sonnenlicht.
    Sie aß ihren Sandwich auf und atmete tief durch. Sarah war besorgt, räusperte sich und fragte: »Was ist los, Jane? Spürst du diesen Drang wieder in dir?«
    Sie ließ sich Zeit mit der Antwort. »Ich weiß es nicht genau, Sarah. Es ist nicht einfach, glaube mir. Ich – ich spüre etwas und weiß, daß es gefährlich ist. Aber ich komme nicht darüber hinweg. Ich kann es nicht fassen. Es bedrückt mich, es quält mich, denn ich weiß, daß es London erreicht hat.«
    »Harry.«
    »Ja, Sarah, so heißt die Gefahr. Sie ist so konkret, daß sie sogar einen Namen hat.«
    »Dann müssen wir Harry finden.«
    Jane sah aus, als wollte sie lachen. Sie unterließ es, als sie das ernste Gesicht ihres Gegenübers sah. »Harry finden, Sarah? Das ist beinahe unmöglich in einer Riesenstadt wie London.«
    »Hinterläßt er keine Spuren?«
    Jane dachte nach. »Ich weiß es nicht. Jedenfalls werden es keine Spuren sein, die für die Allgemeinheit sichtbar sind. Ich möchte sie mit einem anderen Ausdruck bezeichnen und würde sie als Strömungen ansehen. Ja, genau, es sind Strömungen, die du kaum spüren kannst, die mich allerdings berührt haben. Deshalb weiß ich ja Bescheid. Es ist nicht nur in den Träumen gewesen, ich habe den Druck auch am Tage gespürt. Die Strömungen sind da, und sie sind böse, wenn du verstehst. Sie sind magisch, sie sind gefährlich. Es ist etwas Uraltes, etwas Geheimnisvolles, das sich angekündigt hat.«
    »Und es heißt Harry, nicht?«
    »Stimmt genau.«
    »Dann ist es ein Mann«, sagte die Horror-Oma. »Oder würdest du es immer noch als Wesen bezeichnen?«
    »Ein Neutrum.«
    Sarah Goldwyn räusperte sich und faßte noch einmal zusammen. »Die Gefahr heißt Harry. Er ist erschienen, woher auch immer, und er will das Böse bringen.«
    »Ja, aber nicht allgemein. Ich habe eher das Gefühl, daß er gekommen ist, um eine spezielle Aufgabe zu erfüllen. Daß ich den Sinn nicht begreife, das macht mich verrückt. Da bin ich einfach überfragt, ich drehe bald noch durch. Es war ein furchtbarer Schock, als ich zum erstenmal spürte, daß sich Harry näherte.«
    »Woher weißt du denn seinen Namen?«
    Jane hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Er war einfach da. Urplötzlich.«
    »Und Harry besitzt außergewöhnliche Kräfte?«
    »So ist es.«
    Lady Sarah legte die Stirn in Falten. »Daß John Sinclair noch nichts von ihm gehört hat, muß nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben. Es gibt ja unzählige Dämonen, die einen sind bekannt, die anderen nicht so. Und sie sind auch von der Stärke her verschieden. Aber Harry muß dann schon etwas Besonderes sein.«
    »Das ist er auch.«
    »Und du hast gespürt, daß er kommt?«
    »Ja«, flüsterte Jane, »ja.« Sie räusperte sich. »Ich merkte, daß er kommen will. Er tauchte plötzlich auf. Es wehte wie ein böser Hauch aus der Unendlichkeit zwischen Zeit und Raum heran. Er hat es geschafft, beides zu überwinden.«
    Die Horror-Oma hatte genau zugehört. »Kann es dann sein, daß Harry schon alt ist? Sehr alt, meine ich.«
    »Das ist möglich.«
    »Und er hat überlebt.«
    Jane Collins nickte. »Davon gehe ich eigentlich aus, aber ich weiß nicht, wie er überlebt hat. Das liegt noch alles im Dunkel begraben. Ich spüre nur, daß er hier ist.«
    Sarah Goldwyn schüttelte den Kopf. »Ich begreife das nicht. Wenn du also spürst, daß er in London ist, dann mußt du wirklich sehr sensitiv veranlagt und besser als manches Medium sein. London ist riesig, es ist…«
    »Rede nicht weiter«, sagte Jane, »sonst gerätst du in ein falsches Fahrwasser. Es geht nur sekundär darum, daß er sich in London befindet. Ich habe seine Anwesenheit wahrscheinlich nur deshalb gespürt, weil er sich an Personen herangemacht hat oder sich in deren Nähe aufhält, die uns nicht ganz unbekannt sind.«
    »Meinst du Freunde?«
    Jane nickte. Zwar zögernd, aber immerhin. »Ich habe einfach das Gefühl, daß es Harry besonders auf uns abgesehen hat. Wobei ich dich mit einschließe. All die Menschen, die unmittelbar mit John Sinclair und Suko zu tun haben, die also das Böse bekämpfen. Sie sollten auf der Hut sein. Wir stehen in einer engen Verbindung zueinander, und meine Hexenkräfte sind nicht ganz

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