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Hütet euch vor Harry

Hütet euch vor Harry

Titel: Hütet euch vor Harry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John.«
    »Toll ausgedrückt, wirklich.«
    »Wie denkst du denn darüber?«
    »Wahrscheinlich auch so. Jedenfalls werde ich die Augen offenhalten, und das soll auch für Suko gelten. Bevor wir zu dir kommen, rufe ich dich noch an.«
    »Das wäre gut.«
    »Halt dich tapfer, Mädchen.«
    »Klar, das ist eine meiner leichtesten Übungen. Bis dann, mein Lieber.«
    Jane legte auf, ich hatte noch den Klang ihrer Stimme in den Ohren und dachte daran, daß es wohl keine so leichte Übung für sie und uns alle werden würde. Harry würde uns alles abverlangen.
    Per Telefon gab ich Suko Bescheid, der sich nicht begeistert zeigte.
    Auch er hatte viel zu oft für seinen Geschmack an diese Dämonenfigur gedacht.
    »Und dabei wissen wir nicht, wie wir ihn packen können!« sagte er voller Wut.
    »Doch, Alter. Über Jane Collins. Sie ist so etwas wie ein Köder für uns. Er wird sich an sie halten, weil sie allein bemerkt hat, daß er unterwegs war. Sie steht nicht gerade auf seiner Seite, er wird sie für sich einspannen wollen, trotz allem.«
    »Möglicherweise wird er versuchen, über sie an uns heranzukommen.«
    »Gut geraten, Suko. Auf den Empfang freue ich mich schon. Wir haben bisher jeden gestoppt. Warum sollte uns das nicht auch bei Freund Harry gelingen?«
    »Holst du mich ab?« Suko wechselte das Thema.
    »In fünf Minuten. Wir nehmen den Rover, denn ich muß einfach beweglich sein.«
    »Okay.«
    Ich räumte noch den Tisch ab. Heute kam die Putzfrau. Sie sollte nicht unbedingt den schlechtesten Eindruck von mir bekommen, sonst schimpfte sie mich wieder aus.
    Suko war schneller. Er klingelte und erwartete mich mit einem Grinsen auf den Lippen. »Scharf auf Harry?« fragte er.
    »Nicht einmal, wenn er eine Frau wäre und Harriet hieße«, erwiderte ich und verließ die Wohnung.
    ***
    Wie empfing uns Glenda Perkins an diesem Morgen?
    Dreimal darf geraten werden. Natürlich mit dem Satz: »Was gibt es Neues von Harry?«
    Ich war drauf und dran, ihr die Hand auf den Mund zu pressen oder ihr an die Kehle zu gehen, riß mich aber zusammen und sah, wie Suko vor sich hin grinste.
    »Was habe ich denn gesagt?« fragte Glenda.
    Ich tätschelte ihre Wange. Sie schlug meine Hand weg. »Nichts, Miß Perkins, Sie haben gar nichts gesagt.«
    »Himmel, bist du komisch.«
    »Das liegt an Harry«, sagte Suko, der auf der Schwelle zu unserem Büro stand.
    Glenda vergaß alles andere. »Habt ihr ihn? Wißt ihr endlich, was mit ihm ist?«
    »Leider nein.«
    Unsere Sekretärin schaute zu Boden und nagte an ihrer Unterlippe.
    »Vielleicht gibt es ihn doch nicht«, vermutete sie. »Harry kann auch ein reines Hirngespinst sein.«
    Ich seufzte wie ein junger Mann, der Liebeskummer hatte. »Das wäre schön, aber Jane Collins ist da anderer Meinung. Sie rief mich heute morgen schon an und erklärte mir, was sie in der letzten Nacht alles erlebt hat. Harry hat sie bedroht. Er ist gewissermaßen zu ihr gekommen. Sie hat ihn gespürt, aber er war nicht existent, verstehst du? Er war mehr ein Geist, der Angst und Kälte verströmte, der in ihre Seele kroch. Ich kann es anders nicht erklären.«
    Glendas Augen waren groß geworden. Sie hatten dieselbe Farbe wie ihr dunkler Sommerpulli. »Gut, John, Harry ist zu ihr gekommen. Das akzeptiere ich ja alles. Aber weshalb gerade zu ihr? Was hat sie getan, daß er ausgerechnet sie besuchte?«
    »Sie hat ihn schon länger gespürt. Denk an ihre latenten Hexenkräfte, die tief in ihr schlummern. Das spielt alles eine Rolle. Da hat sie genau gespürt, daß etwas Böses unterwegs ist, und Harry muß es auch bemerkt haben.«
    Glenda schaute auf die Kaffeekanne, die zur Hälfte gefüllt war. »Ohne Grund ist er doch nicht gekommen – oder?«
    »Das kannst du wohl sagen.«
    »Kennst du die Gründe? Will er sich an Jane rächen? Ist Harry ein Rest aus der Zeit, als sie noch anders gewesen ist? Als Jane Collins dem Satan gehorchte?«
    »Damit müßte man zwar rechnen. Genau wissen wir es aber nicht.« Ich zündete mir eine Zigarette an und nutzte die Sprechpause, um weiter nachzudenken. Janes Worte ließ ich mir noch einmal durch den Kopf gehen. »Weißt du, Glenda, ich habe den Eindruck, daß dieser Harry nicht allein auf Jane Collins fixiert ist. Er meint nicht nur sie, er denkt auch an uns. Er will etwas erreichen. Er ist extra nach London gekommen, um bei gewissen Menschen zu sein. Er muß eine weite Reise hinter sich haben, die man entfernungsmäßig wohl kaum einschätzen kann. Er war oder ist also in London und

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