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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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dachte Vicki, wie schon so oft verblüfft über die idiotischen
Dinge, die ansonsten intelligente Leute taten. Laut sagte sie nur: „Was hat
Colin entdeckt?"
    „Nicht Barrys Fährte,
und ich glaube das war, wonach er hauptsächlich gesucht hat."
    Wolke beschrieb
ungefähr in der Mitte des Feldes kleine Kreise, die Nase auf dem Boden.
    „Ist es dort
passiert?"
    „Mhm."
    Mit zusammengebissenen
Zähnen wartete Vicki auf das Geheul. Es kam nicht. Als sie Peter fragte, warum,
zuckte er die Achseln und erwiderte: „Es ist vor Wochen passiert."
    „Vermissen Sie sie
nicht?"
    „Natürlich tun wir
das, aber... " Er zuckte wieder die Achseln und konnte es nicht erklären.
Alle außer Tante Nadine hatten aufgehört, wegen Silber zu heulen.
    Wolke hatte die Kugel
gefunden, bis sie sie erreicht hatten, und sie mit mehr Begeisterung als
Effizienz ausgegraben. Ihre Schnauze und Pfoten hatten eine braune Patina
angenommen, und der Rest ihres Fells war mit Erde gesprenkelt.
    „Gute Nase!" rief
Vicki aus und bückte sich, um die Kugel aufzuheben. Und gut, daß der Tatort
einem sonst nichts mehr zeigen konnte, fügte sie im Stillen hinzu, als sie
die Grabung betrachtete. Sie wischte die Trophäe an ihren kurzen Hosen ab und
hielt sie ins Sonnenlicht. Es war mit Sicherheit kein Blei.
    Peter warf einen Blick
auf das Metall. „Also ist es nur ein Kerl?"
    Sie nickte und ließ
die Kugel in ihre Tasche fallen. „Sehr wahrscheinlich." Ein Schütze, der
bei Nacht mit einem einzigen Schuß in den Kopf tötete. Ein Henker.
    „Und jetzt können Sie
ihn finden?"
    „Ich kann anfangen zu
suchen."
    „Wir hätten den
Drecksack finden müssen", knurrte Peter und riß eine Handvoll Gras aus.
„Schließlich sind wir Jäger!"
     „Die
Menschenjagd ist eine spezielle Fertigkeit", bemerkte Vicki. Das letzte,
was sie wollte, war, jemanden zu Heldentaten zu inspirieren. „Man muß dafür
ausgebildet sein, wie für alles andere. Und jetzt", sie warf einen Blick
auf die Wälder, dann sah sie die beiden jungen Werwölfe an, „will ich, daß ihr
beide ins Haus zurückkehrt. Ich werde in den Wald gehen und mich
umsehen."
    „Ms. Nelson, Sie haben
keine Erfahrung in Wäldern, oder?" fragte Rose zögernd.
    „Nein. Keine
besondere", gab Vicki zu, „aber... Rose, was zum Teufel tust du da?"
    „Es ist nur so, daß
Sie aus der Stadt sind, und... "
    „Das habe ich nicht
gemeint!" Sie trat zwischen die Wälder und das Mädchen. „Du weißt, daß
jemand deine Familie aus diesen Bäumen heraus beobachtet. Warum verwandelst du dich?
Warum gehst du so ein dummes Risiko ein?"
    Rose rieb am Schmutz
in ihrem Gesicht. „Jetzt ist niemand dort."
    „Das kannst du nicht
wissen!" Vicki begriff nicht, warum nicht das ganze verdammte Land über
das Familiengeheimnis Bescheid wußte.
    „Doch."
    „Wie?"
    „Sie liegen gegen den
Wind."
    „Gegen den Wind? Die
Wälder liegen gegen den Wind? Du kannst riechen, daß da niemand ist?"
    „Ja."
    Vicki ermahnte sich
erneut, sie nicht nach menschlichen Maßstäben zu beurteilen und beschloß, die
Sache fallen zu lassen. „Ich glaube, ihr beide solltet heimgehen."
    „Vielleicht sollten
wir besser bei Ihnen bleiben."
    „Keineswegs." Sie
schüttelte den Kopf. „Wenn ihr bei mir seid, werdet ihr beeinflussen, was ich
sehe." Sie hob die Hand, um Peters Protest abzuschneiden, und fügte hinzu:
„Selbst wenn ihr es nicht wollt. Außerdem ist es zu gefährlich."
    Peter zuckte die
Achseln. „Es war völlig sicher, seit Ebenholz gestorben ist."
    Sie brauchte einen
Augenblick, um zu verstehen. „Du meinst, daß zwei Mitglieder deiner Familie
hier draußen erschossen wurden und ihr immer noch herkommt? Nachts?"

„Wir waren immer zu
zweit, wie Henry gesagt hat", protestierte er. „Und wir hatten den
Wind."
    Das glaube ich einfach
nicht... „Von jetzt an wird, bis wir wissen, was vor sich geht, niemand hier
herauskommen."
    „Wir müssen ein Auge
auf die Schafe haben."
    „Warum?"
schnauzte Vicki und machte eine Handbewegung in Richtung der Herde. „Haben sie
etwas getan?"
    „Außer essen und
schlafen? Nein. Aber der Grund, warum es so wenig kommerzielle Schafzuchtbetriebe
in Kanada gibt, ist ein Problem mit Raubtieren." Peter bleckte die Zähne
und legte die Ohren an. „Wir haben kein Problem mit Raubtieren."
    „Aber man muß sie
wirklich ständig im Auge behalten", fuhr Rose fort, „und daher muß jemand
hier herauskommen."
    „Könnt ihr die Schafe
nicht näher an das Haus holen?"
    „Wir wechseln die
Weiden reihum",

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