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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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erste bei der Leiche."
Wolke drückte sich gegen seine Beine. Er griff hinab und zog sanft an ihren
Ohren. „Das werde ich nicht so leicht vergessen."
    „Wahrscheinlich
nicht." Vielleicht hätte sie ihm erzählen sollen, daß er mit der Zeit
vergessen würde, aber Vicki glaubte nicht daran zu lügen,

wenn sie es vermeiden
konnte, nicht einmal zum Trost. Der gewaltsame Tod einer Person, die einem
nahestand, sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Angesichts
dessen fragte sie mit sanfterer Stimme: „Werden Sie dem gewachsen sein?"
    „Kein Problem."
Seine Hand blieb in dem dichten Fell hinter Wolkes Kopf vergraben.
    Die Werwölfe berührten
sich sehr häufig, fiel ihr auf, und nicht nur die jungen. In der vergangenen
Nacht waren die drei Erwachsenen am Küchentisch fast ständig in Körperkontakt
miteinander gewesen. Sie konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, als sie
spontan ihre Mutter berührt hatte. Warum denke ich jetzt darüber nach? Sie
kramte ihren Block und einen Stift heraus. „Fangen wir an."
    Ebenholz hatte das
Feld Richtung Nordosten überquert. Die Kugel hatte seinen Leib herumgewirbelt,
so daß die Überreste seines Kopfes fast in Richtung Norden gezeigt hatten.
Selbst ohne Peters Beschreibung waren genügend rotbraune Flecken im Gras, um zu
zeigen, wo das, was von Ebenholz' Kopf übriggeblieben war, gelegen hatte. Der
Schuß mußte aus Süden gekommen sein.
    Vicki hockte sich auf
die Fersen und starrte nach Süden in den Wald. Brillante Schlußfolgerung,
Sherlock. Sie stand auf und rieb an den Abdrücken des verdorrten Grases auf
ihren Knien herum. „Wo wurde Ihre Tante erschossen?"
    Peter blieb sitzen,
mit Wolkes Kopf im Schoß. „Auf dem kleinen Südfeld hinter diesem Weg." Er
zeigte hin. Das Feld zog sich um eine Ecke der Wälder herum. „Ebenholz kam von
dort."
    „Gleicher Schuß?"
    „Ja."
    Kopfschüsse bei Nacht
auf bewegliche Ziele. Wer immer es war, er oder sie war gut. „Wie lag die
Leiche?"
    „Etwa so." Peter
schob Wolkes Körper herum, bis er in einer Linie nach Nordwesten zeigte. Sie
duldete die Behandlung, sah aber nicht begeistert aus.

Silbers Spuren waren
aus Süden gekommen, und der Schuß hatte sie in genau demselben Bogen wie
Ebenholz herumgewirbelt.
    Die Wälder des
Naturschutzgebiets verliefen im Osten des kleinen Südfelds.
    „Ich denke, wir können
mit Sicherheit annehmen, daß es sich um den gleichen Typen handelte und er aus
der Deckung der Bäume heraus geschossen hat", murmelte Vicki und wünschte sich
eine städtische Straße und ein freies Blickfeld. Bäume veränderten und bewegten
sich in einer Weise, wie Gebäude es nie taten. Von dort, wo Vicki stand, sahen
die Wälder wie eine feste Wand aus Grün und Braun aus, und es gab keine
Möglichkeit zu erkennen, was sie verbargen. Ein Tropfen Feuchtigkeit kullerte
aus ihrem Haar und ihren Nacken hinab. Jemand könnte sie jetzt beobachten, das
Gewehr heben, zielen... du wirst albern. Die Morde geschahen nachts. Aber
sie konnte nicht eine kleine Stimme daran hindern hinzuzufügen: bisher.
    Mit dem Rücken zu den
Bäumen und einem Jucken zwischen den Schulterblättern, das sie nicht
kontrollieren konnte, stand sie auf. „Kommt."
    „Wohin?" Peter
erhob sich. Vicki versuchte, nicht verärgert auszusehen.
    „Wir werden nach der
Kugel suchen, die eure Tante getötet hat."
    „Warum das?" Er
lief neben ihr her, während Wolke voraussprang.
    „Wir schließen die
Möglichkeit von zwei Mördern aus. Bislang ist das Muster der beiden Todesfälle
identisch - mit einer Ausnahme."
    „Die Silberkugel?"
    „Ja. Wenn die Tode in
allen Punkten übereinstimmen, stehen die Chancen gut, daß eine einzige Person
dafür verantwortlich ist."
    „Und wie finden Sie
sie dann?"
    „Man verfolgt das
Muster zurück."
    Er runzelte die Stirn.
„Ich verstehe nicht, was Sie meinen."
    „Gesunder
Menschenverstand, Peter. Das ist alles." Sie kletterte über einen weiteren
Zaun. „Alles ist mit allem anderen verbunden. Ich finde nur heraus, wie."
    „Nach Tante Sylvias
Tod jagte das Rudel ihren Mörder, aber wir konnten im Wald keine Fährten finden,
die nicht dorthin gehörten."
    „Was meinen Sie
damit?"
    „Es gibt eine Menge
Gerüche dort. Wir suchten einen fremden." Er wand sich ein wenig unter
Vickis finsterem Blick und fuhr in einem weniger herablassendem Ton fort:
„Jedenfalls wollte Onkel Stuart, nachdem Onkel Jason erschossen worden war,
niemand mehr in die Wälder lassen außer Colin."
    Ein guter Weg, ihn zu
verlieren,

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