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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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ins Kreuzfeuer zu geraten, wäre sie doch durchaus bereit, beiden die
Köpfe zusammenzuschlagen, wenn das notwendig werden sollte.
    „Schau", sagte
sie, kurz bevor sie die Highbury Avenue erreichten, „wenn du schon hier bist,
kannst du dich auch nützlich machen."
    Er runzelte die Stirn.
„Und wie?"
    „Bieg rechts ab. Mach
für mich einen Besuch bei der OPR" Sie mußte ihm zu seinem Scharfsinn
gratulieren, denn er verstand den Grund des Besuches sofort.
    „Du hast die Liste der
registrierten Schußwaffen nicht bekommen? Warum nicht?"
    „Nun... " Vicki
klappte die Lüftungsschlitze der Klimaanlage ein- oder zweimal hin und her.
„Zwischen der OPP und mir gab es ein Mißverständnis." Sie haßte es, das
zugeben zu müssen, da sie wußte, daß Celluci es übertrieben aufbauschen würde.
    „Darauf wette
ich", brummte er und ließ zu ihrer Überraschung das Thema fallen.
    Zwanzig Minuten
später, als er aus dem Revier kam, machte er sein Schweigen wieder wett.
    „Ein
Mißverständnis?" Er knallte die Wagentür zu und drehte sich zu ihr um.
„Vicki, du könntest jede Chance einer Zusammenarbeit der Provinzpolizei mit
örtlichen Polizeikräften ein für allemal zerstört haben. Was zum Teufel hast du
gesagt?"
    Sie erzählte es ihm.
    Er schüttelte den
Kopf. „Ich bin überrascht, daß der Sergeant vom Dienst dich lebend aus dem
Gebäude herausgelassen hat."
    „Ich schließe daraus,
daß du die Liste nicht hast."
    „Volltreffer,
Sherlock, aber ich bekam einiges zu hören über korrektes polizeiliches
Vorgehen."

„Verdammt! Ich brauche
die Liste."
    „Daran hättest du
denken sollten, ehe du diese Bemerkung über seine Mutter gemacht hast."
Mike stoppte am Ausgang des Parkplatzes. „Wo' hin jetzt?"
    „Links ab." Vicki
wartete, bis er den Wagen um die Kurve und in den Verkehr gelenkt hatte, bevor
sie ergänzte: „Ich will, daß du eine Mitgliederliste vom CVJM besorgst."
    „Hast du die auch
beleidigt?"
    Das war vermutlich
eine berechtigte Frage. „Nein, aber ich habe kein Recht, nach der Liste zu
fragen, und sie haben keinen Grund, sie mir zu geben. Du aber bist
Polizist." Sie stupste ihn in den Bizeps. „Nette Menschen wie die vom
CVJM sind daran gewöhnt, der Polizei zu trauen. Wenn du sie um ihr
erstgeborenes Kind bätest, würden sie dir den kleinen Dreikäsehoch
überreichen."
    „Du willst, daß ich
für dich lüge?"
    Vicki lächelte und
zeigte die Zähne. „Du prahlst doch immer damit, wie gut du darin bist."
    Die netten Menschen
vom CVJM erwiesen sich als ebenso kooperativ, wie Vicki vermutet hatte, und
Celluci warf ihr die Mitgliederliste des Fotografie-Clubs in den Schoß, als er
einstieg.
    „Sonst noch was?"
brummte er und ließ den Motor an.
    „Du wolltest
hierbleiben", bemerkte Vicki und überflog die Mitgliederliste nach Namen,
die sie kannte. Keiner kam ihr bekannt vor, daher faltete sie sie sorgfältig
zusammen und steckte sie in ihre Tasche. „Das ist alles für heute. Laß uns
jetzt zum Hof rausfahren, ich lechze danach, meine Kleider zu wechseln."
Obwohl sie eine wundervolle lange Dusche hinter der verschlossenen Tür des
Hotelbadezimmers genossen hatte, trug sie immer noch die kurze Hose und das
T-Shirt von gestern, und beide sahen mitgenommen aus.
    „Ich habe mich schon
gefragt, woher der Geruch kommt."
    „Du kannst mich mal.
Du findest doch sicher selbst den Weg aus der Stadt raus?"
    Celluci fand ihn. Wenn
er auch vom Polizeirevier aus damit anfangen mußte.
    Sie fuhren eine Weile
schweigend, und Vicki sah halb dösend aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden
Felder und Bäume und Bäume und Felder und...

Plötzlich setzte sie
sich auf. „Du hast die Abzweigung verpaßt."
    „Was?"
    „Ich erinnere mich
nicht, dieses verfallene Schulgebäude schon einmal gesehen zu haben."
    „Nur weil du es nicht
gesehen hast... "
    „Schau, ich bin diesen
Weg jetzt drei Mal gefahren. Zweimal", sie betonte das Wort, um seine
nächste Bemerkung abzuschneiden, „bei Tageslicht, wenn ich sehen konnte. Ich
glaube, du hast die Abzweigung verpaßt."
    „Du könntest recht haben",
gab er zu und suchte das umliegende Land nach Orientierungspunkten ab. „Sollen
wir wenden oder bei der nächsten Gelegenheit nach Osten abbiegen?"
    „Gewöhnlich sind
Landstraßen nach einem simplen Gittermuster angelegt. Solange wir bei der
ersten Gelegenheit nach Süden fahren, sollten wir klarkommen."
    „Dann die nächste nach
Osten."
    Vicki rutschte im Sitz
tiefer und stützte ihre Knie gegen das Armaturenbrett.

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