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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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klang feindselig -
egal. Sie hätte ihrem Instinkt folgen und gehen sollen, als sie ihre Aussage
gemacht hatte. Sie mußte verrückt gewesen sein, sich in diese Lage zu bringen
und in Mikes Reichweite zu bleiben.
    Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. „Ich habe
gesagt, es tut mir leid. Mach ruhig weiter und spiel die Superheldin, wenn du
willst, aber vielleicht", fügte er mit gepreßter Stimme hinzu, „will ich
einfach nicht, daß

du getötet wirst. Vielleicht bin ich nicht bereit,
acht Jahre Freundschaft einfach so beiseite zu schieben... "
    „Freundschaft?" Sie spürte, wie sich ihre
Augenbrauen hoben.
    Celluci fuhr sich mit den Händen durchs Haar und
zerrte heftig an seinen Locken, eine Geste, die er machte, wenn er hart darum
rang, die Beherrschung zu wahren. „Vielleicht bin ich nicht bereit, vier Jahre
Freundschaft und vier Jahre Sex einfach beiseite zu schieben wegen einer
doofen Vereinbarung!"
    „Nur Sex? Das war es also für dich?" Vicki
wählte den einfachen Ausweg und ignorierte das emotionsgeladenere Thema ihrer
Vereinbarung. Ein Mangel an Dingen, über die sie sich streiten konnten, war nie
ihr Problem gewesen. „Für mich war es nicht einfach nur Sex, Detective!"
    Jetzt brüllten beide.
    „Habe ich behauptet, es war nur Sex?" Celluci
breitete die Arme aus, und seifte Stimme hallte von den gekachelten Wänden der
U-Bahn-Station wider. „Es war großartiger Sex, gut! Es war ganz phantastischer
Sex! Es war... was?"
    PC West, dessen helle Haut dunkelrot angelaufen
war, zuckte zusammen.
    „Sie stehen der Leiche im Weg", stammelte er.
    Celluci brummte einen unhörbaren Fluch und sprang
zurück.
    Während die Bahre vorbeirollte und der Inhalt des
leuchtend orangefarbenen Sacks ein wenig von einer Seite zur anderen
schaukelte, ballte Vicki die Hände zu Fäusten und erwog, eine davon genau auf Mike
Cellucis klassisch schöne Nase zu pflanzen. Warum ließ sie zu, daß er so auf
sie wirkte? Er hatte echtes Talent dafür, sorgfältig konstruierte Schutzschilde
zu durchstoßen und Gefühle zu entfachen, die sie unter Kontrolle zu haben
glaubte. Verdammt soll er sein. Es half nichts, daß er diesmal Recht hatte.
Einer ihrer Mundwinkel zuckte. Zumindest redeten sie nun wieder miteinander...
    Als die Bahre vorüber war, streckte sie die Finger
aus, legte ihre Hand auf Mikes Arm und sagte: „Nächstes Mal halte ich mich an
die Vorschriften."
    Das kam von allem, was Vicki sagen konnte, einer
Entschuldigung am nächsten, und Celluci wußte es.
    „Warum jetzt damit anfangen?" Er seufzte.
„Schau mal, was dein Verlassen der Truppe angeht; du bist nicht blind, du
hättest bleiben können... "
    „Celluci... ", knirschte sie zwischen
zusammengebissenen Zähnen. Er ging immer eine Bemerkung zu weit.
    „Ist schon gut." Er streckte die Hand aus und
schob ihr die Brille die Nase hoch. „Soll ich dich in die Stadt
mitnehmen?"
    Sie blickte auf ihren ruinierten Mantel. „Warum
eigentlich nicht."
    Als sie hinter der Bahre die Treppe hochgingen,
klopfte er ihr leicht auf den Arm. „Nett, mal wieder mit dir zu kämpfen."
    Sie gab auf -   die letzten acht Monate waren bestenfalls ein Pyrrhussieg gewesen - und
grinste. „Ich habe dich auch vermißt."
    Die Montagszeitungen brachten den Mord auf Seite
eins. Das Revolverblatt hatte gar ein Farbfoto der Bahre, die aus der Station
gefahren wurde, der Leichensack ein obszöner Farbfleck inmitten all der dunklen
Blau- und Grautöne. Vicki warf die Zeitung auf den wachsenden Altpapierstapel
links von ihrem Schreibtisch und nagte an einem Daumennagel. Zu Cellucis
Theorie, die er ihr widerwillig verraten hatte, als sie in die Stadt fuhren,
gehörten PCP und angeschnallte Klauen.
    „Wie dieser Typ in dem Film."
    „Das war ein Handschuh mit Rasierklingen,
Mike."
    „Egal."
    Vicki kaufte es ihm nicht ab, und sie wußte, daß
Mike es in Wirklichkeit auch nicht tat, es war einfach nur das Beste, was ihm
einfiel, bis er mehr Fakten hatte. Seine endgültige Antwort hatte oft überhaupt
keine Ähnlichkeit mehr mit der Theorie, mit der er begonnen hatte, er haßte es
nur einfach, bei Null anzufangen. Sie zog es vor, Fakten frei fallen zu lassen
und zu sehen, wie sie aufeinandergestapelt aussahen. Das Problem war, daß sie
diesmal einfach immer weiterfielen. Vicki brauchte mehr Fakten.

Ihre Hand war schon halb am Telefon, ehe sie sich
erinnerte und sie wieder zurückzog. Das hatte nichts mehr mit ihr zu tun. Sie
hatte ihre Aussage gemacht, und damit endete ihre Beteiligung.
    Sie nahm

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