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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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sie mit Ronald Swanson geführt hat..."
    „Mit Ronald Swanson, dem Makler?"
    „Der Mann ist mehr als nur Makler, Ms. Nelson." Dr.
Seto schlug einen scharfen Ton an. Vielleicht wollte sie Swanson verteidigen -
wahrscheinlicher aber war sie Vickis ständige Unterbrechungen leid. „Der Mann
hat mindestens tausend wohltätigen Einrichtungen hier in der Stadt Geld
zukommen lassen. Unserer Klinik hat er das Computersystem gestiftet, und für
die Verwirklichung von Projekt Hoffnung zeichnet er sich fast zu 100 Prozent
verantwortlich."
    „Was ist Projekt Hoffnung?"
    „Ein Hospiz am Rande North Vancouvers, in dem
Dialysepatienten auf eine Niere warten. Es gibt in der Klinik ein Denkmal für
Swansons verstorbene Frau. Ein wunderbarer Platz, so ruhig, so
beruhigend."

„Seine verstorbene Frau?"
    „Ja, Swansons Frau starb an Nierenversagen, ehe sich ein
Organspender für sie fand."
    Vicki blinzelte, ein wenig überwältigt. „Haben Sie das
alles Celluci erzählt?"
    „Nein, aber wir haben über Nierentransplantationen
gesprochen, wobei es allerdings nur darum ging, ob ich selbst welche
durchführe."
    „Transplantieren Sie Nieren?"
    „Wir haben hier eine offene Straßenambulanz, wofür halten
Sie uns?" Dr. Seto sprach weiter, ehe Vicki antworten konnte. „Aber es ist
komisch: Der Detective hat mir dieselbe Frage gestellt. Wahrscheinlich liege
ich falsch, aber haben Ihre Ermittlungen unter Umständen etwas mit der Leiche
ohne Hände zu tun, die man im Hafenbecken gefunden hat? Die, bei der eine Niere
fehlte?"
    „Ich bin nicht befugt, das zu erörtern."
    „Gut, ich darf Ihnen trotzdem etwas sagen. Sollten Sie
gegen Swanson ermitteln, dann liegen Sie völlig daneben. Der Mann verschenkt
sein Geld bei jeder Gelegenheit. Hier in der Gegend gilt er fast schon als Heiliger."
    „Nur wenige Heilige machen Millionen im
Immobiliengeschäft", gab Vicki trocken zu bedenken.
    „Ich habe nicht vor, mich mit Ihnen zu streiten, Ms.
Nelson. Ich dachte nur, Sie sollten vielleicht mit den Leuten von Projekt
Hoffnung reden, wenn Sie auf der Suche nach Detective Celluci sind."
    „Aber Sie haben mir doch vorhin, wenn ich mich recht
entsinne, erzählt, Sie und Celluci hätten gar nicht über die Klinik
gesprochen."
    „Der Mann ist Polizist, Ms. Nelson." In Dr. Setos
Augen der einzig wirkliche Ermittler in diesem Fall, das war klar zu hören.
„Wenn man in dieser Stadt eine Verbindung zwischen Ronald Swanson und
Nierentransplantationen sucht, dann führt einen das direkt zum Projekt
Hoffnung."
    Vicki bleckte die Zähne, bedankte sich bei der Ärztin für
den Anruf, klappte das Handy zu und informierte die anderen dann über den
Inhalt des Gesprächs. „Wer geht jetzt mit mir einen Blick auf dieses Projekt
Hoffnung werfen?"
    Henry schüttelte den Kopf. „Das sind mir zu viele Zufälle,
all diese Mosaikteilchen, die plötzlich zusammenpassen. Du ziehst voreilige
Schlüsse."
    „Ja? Meiner Meinung nach formuliere ich eine These."
In Vickis Augen blitzte es silbern auf. „Eine These, die ich zu überprüfen
gedenke, indem ich zum Projekt Hoffnung rausfahre und in Erfahrung bringe, wie
lange die Patienten dieser Klinik auf ihre Nieren warten müssen, und wenn ich
irgend etwas wiedererkenne, was bei denen im Kühlschrank rumliegt, dann nehme
ich den Leuten die Bude auseinander."
    „Rausfahren zum Projekt Hoffnung! Wir alle?" Tonys
Blick flog von Henry zu Vicki und wieder zurück zu Henry. „In einem Auto? Ist
das ungefährlich?"
    „Gute Frage", mußte Henry zugeben. „Was meinst du,
Vicki?"
    „Mit uns geht das klar", schnappte die sofort zurück,
„solange wir uns völlig darauf konzentrieren, daß wir Mike finden wollen und am
Ende der Reise unter Umständen sogar ein nettes kleines Blutvergießen
winkt."
    „Ach." Tony schloß einen Augenblick lang die Augen
und holte dann tief Luft. Seine nächsten Worte richtete er ebenso an die Nacht
im allgemeinen wie an sich selbst. „Das mit dem Blutvergießen schaffe ich
nicht." Noch ein tiefer Seufzer, dann stieg der junge Mann aus und starrte
Henry über das Wagendach hinweg an. „Ich gehe zurück in die Wohnung, und wenn
der Detective sich meldet, rufe ich euch an."
    Alle drei blieben einen Augenblick lang reglos stehen.
„Wenn du das wirklich willst...", brach Henry schließlich das Schweigen.
    „Da bin ich mir sicher." Tony schluckte vernehmlich
und verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. „Tut mir leid,
Victory. Ich kann nicht."
    Vicki atmete einmal tief ein und

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