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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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und einen
weiteren Augenblick, um sich daran zu erinnern, daß Henry zumindest im
Augenblick keine Bedrohung darstellte. „Beruhigungsmittel? Wie kannst du das
so genau sagen?" fragte sie.
    „Aus Erfahrung."
    „Ich will wirklich nicht wissen, wie du an diese Erfahrung
gekommen bist, Henry." Vicki wandte sich wieder Celluci zu, zog diesem
einen seiner Laufschuhe vom Fuß, griff das weiche Fleisch unten am Spann zwischen
Daumen und Zeigefinger und kniff zu.
    Cellucis Bein zuckte.
    „Was machst du denn da?"
    „Das ist Akupressur. Ich bearbeite einen Akupressurpunkt
unten an seinem Fuß. Das soll helfen, die Wirkung der Droge
abzuschütteln."
    „Wie ...?"
    „Ich weiß nicht, wie!" fauchte sie. „Das hat mir ein
alter Streifenpolizist gezeigt. Wir haben das bei Leuten gemacht, die eine
Überdosis Barbiturate genommen hatten; wenn es nicht klappte, waren sie aller
Wahrscheinlichkeit nach tot. Komm schon, Mike! Wach auf!" Sie kniff den
Freund noch einmal.
    Diesmal stöhnte er auf und versuchte, Vicki den Fuß zu
entziehen. Langsam und mit flatternden Lidern öffneten sich die Augen des Detective,
und schon hielt Vicki dessen Gesicht mit beiden Händen liebevoll umspannt. Er
blinzelte sie an, und dann gingen die Lider auch schon langsam wieder zu, wobei
sich die Augäpfel nach oben rollten.
    „Michael Frances Celluci, wag es nicht, die Augen zuzumachen,
während ich mit dir rede!"
    „Jesus Christus, Vicki... du hörst dich an ... wie meine
Großmutter."
    „Ach ja!" Cellucis Lippen waren trocken, also
befeuchtete Vicki sie mit ihrer Zunge und leckte ihm dabei auch das Blut aus
dem Mundwinkel.
    „Das war ... keine Aufforderung", ermahnte er sie,
als sie sich dann zurückzog. „Wo bin ich ..." Sein Blick glitt an der
Freundin vorbei durch den Raum. „Ach du Scheiße."
    „Ich wollte nur sichergehen, daß du keine Knochen
gebrochen hast, ehe wir dich abtransportieren."
    „Sehr umsichtig und rücksichtsvoll..." Dann runzelte
Celluci die Stirn. „Wir?" Er drehte den Kopf, bis er Henry sehen konnte,
der immer noch in der Tür stand. „Was haben wir hier denn ... einen
Waffenstillstand?"
    Die beiden Männer sahen sich einen Augenblick lang an,
dann sagte Henry leise: „Der Bus ist mit Ihnen abhanden gekommen. Irgendwer
mußte ja fahren."
    „Sie hätten ihr ja auch ... Ihr Auto leihen können."
    „Das wollte ich dann doch lieber nicht tun. Als sie das
letzte Mal mein Auto borgte, wurde sie seitwärts von einem Laster
angefahren."
    „Ja ... aber da saß auch der Werwolf am Steuer."

„Jetzt reicht es aber mit der Männerbündelei! Ja, wir
haben einen Waffenstillstand - reicht dir das?" Vicki drehte Cellucis
Kiefer sanft so weit herum, daß der Freund sie wieder ansehen konnte. „Da die
netten Menschen, die hier die Nieren rausbauen, ja wohl bald wiederkommen, muß
ich dich fragen, ob es dir den Umständen entsprechend einigermaßen gutgeht.
Können wir dich hier wegschaffen?"
    „Nein."
    „Nein? Was heißt nein?"
    „Nein, ihr könnt mich hier nicht wegschaffen."
    „Was ist los? Was haben sie dir angetan?" Vickis
Stimme drohte mit Gegenmaßnahmen; Auge um Auge, Zahn um Zahn; mindestens.
    „Bis jetzt hat man mich nur entführt." Cellucis
Gedanken wurden immer klarer, aber sein Körper war nach wie vor schwach. Er
versuchte, sich aufzusetzen und hatte nicht die Energie zu protestieren, als
Vicki ihn hochhob, ein Kopfkissen zwischen seine Schultern und die Wand schob
und ihn sanft dagegen lehnte. „Ihr müßt mich hierlassen." Der Detective
gab sich alle Mühe, Worte zu finden, die Vicki bewegen mochten zu tun, was er
ihr sagte. Das war nie eine einfache Aufgabe, schon gar nicht jetzt, wo er
nicht bei vollem Bewußtsein war. „Wenn ihr mich hier rausholt, werden wir nie
erfahren, was hier wirklich läuft."
    „Mann, wir wissen, was hier läuft!"
    „Wir wissen so gut wie nichts - außer, daß es Leute gibt,
die überreagieren, wenn sie von Leuten verfolgt werden, die sich dann als
Polizisten entpuppen." Celluci lieferte einen kurzen, präzisen Bericht von
den Ereignissen des Nachmittags, und die Dinge gerieten nur einmal geringfügig
aus dem Ruder, als Vicki feststellen mußte, daß Mike nicht wußte, wo sich der
Bus befand. „Hör mal, Vicki", bat Mike verzweifelt. „Können wir uns vielleicht
später mit dem Bus befassen? Wenn wir ein wenig mehr Zeit haben?"
    Vicki zog die Brauen hoch. „Wir hätten genug Zeit, wenn du
aufhören würdest, dich so verdammt stur zu stellen!"
    „Denk doch einfach, ich gehe

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