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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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derte umher und war
tot. Aber wenn Vicki den Mumm hatte, sich dem zu stellen, würde er, Celluci,
den Mumm aufbringen, an ihrer Seite zu bleiben.
Außerdem, so sehr er sich auch gewünscht hätte, daß Henry Fitz roy niemals in ihrer beider Leben getreten wäre,
dem gleichen lebenden Tod, in dem auch Donald gefangen gewesen war, konnte er
ihn dennoch nicht überlassen. „Komm, laß uns den Strom abdrehen, Fitzroy
suchen und dann von hier verschwinden."
    Vicki nickte fast unmerklich, die Bewegung fast mehr eine
Absicht als schon eine tatsächliche Handlung, und
schüttelte Cellucis Hände ab Von allen Seiten her drangen die
Schatten auf sie ein und versuchten, ihr mühsam
aufrechterhaltenes Gleichgewicht zu untergraben. Wir wer den
Henry finden. Zu diesem Zweck werden wir dafür sorgen, daß er nur auf einem
einzigen Stockwerk bleiben kann. Dazu schalten wir den Strom ab. Und dann
nehmen wir das Haus auseinander, ein Stockwerk nach dem anderen. Wir
werden Henry finden. Bei ihm versage ich nicht. Nicht so wie bei meiner Mutter. Solange Vicki sich daran festklammerte, würde sie
funktionieren können. Da mochten die Schatten sie bedrängen, so viel sie
wollten.
    Die Luft im zweiten Untergeschoß schmeckte nach feuchtem
Beton und
Rost und so, wie ein Gebäude eben riecht, das lange nicht benutzt worden ist. Es schien, als würde das Gebäude
selbst mit seinem Knarren, seinem
Ächzen, mit seinen verborgenen Geheimnissen mehr Lärm ma chen als Vicki und Celluci zusammen, auch wenn das
Geräusch ihres Atems noch in der Luft
zu hängen schien, wenn sie schon längst weiter gegangen waren. Die Räume rechts des Flurs, den sie jetzt
entlanggingen, lagen zur Außenmauer
hin, weshalb sie jeden einzelnen überprüfen muß ten: die Tür öffnen, den Raum ausleuchten, dem möglichen Grauen ent gegentreten.
Bis jetzt hatten sie zwei kleine Räume mit Sicherungskästen gefunden, mit
sauber beschrifteten Sicherungen für „Labore drei", „Labore vier" und „Hörsaal eins", aber
sie hatten keine davon angerührt. „Alle auf einmal", hatte Vicki geknurrt,
„damit wir sie nicht vorwarnen."
    Eine Tür blieb ihnen noch, dann würden sie das Ende des
Flurs erreicht haben. Eine Tür, ein Raum und fertig waren sie hier mit der
Nordseite des Gebäudes. Sie eilten auf
diese Tür zu, und Celluci warf einen raschen Blick auf seine Armbanduhr, die ihm mitteilte, es sei 23 Uhr 17. Später
nicht? Dann stand ihnen ja noch mehr als die Hälfte der Nacht zur Ver fügung. Was gar nicht so viel war, wie
Celluci sich ins Gedächtnis rief, denn
womöglich war das die einzige Zeit, die ihnen blieb.
    Auf der Tür deutete in Augenhöhe ein rechteckiger
Schatten aus dunklerem Material, an dessen vier Ecken
sich im Metall kleine Beulen befanden, auf ein abmontiertes Hinweisschild hin. Eine
locker auf zwei

Stahlösen liegende Eisenstange
legte die Vermutung nahe, daß sich in diesem Raum einst etwas befunden hatte, was als
schützenswert gegolten hatte.
    „Das könnte es sein." Vicki warf die Eisenstange weg
und riß die schwe re Tür auf. Unnachgiebige Scharniere
kreischten einen klischeehaften Protest, der über die
Innenseite ihres Schädelknochens zu kratzen schien wie
Fingernägel über eine Wandtafel. Tapfer biß Vicki die Zähne zusam men und schickte den
Lichtkegel ihrer Taschenlampe in die Finsternis.
    Am Rande des
Lichtstrahls bewegte sich etwas.
    Vicki erstarrte.
Der Strahl ebenfalls.
    Knapp neben dem
Licht bewegte sich wieder etwas.
    Vicki brauchte die Taschenlampe nur um ein weniges
weiter nach links zu richten, einen Meter vielleicht, mehr nicht. Sie brauchte
lediglich ...
    Die einzelne, nackte Glühbirne, die in einem Drahtgehäuse
von der Decke hing, zauberte dunkle Silhouetten um ein
kompliziert wirkendes Muster aus Wasserrohren. Etwa 1,20 Meter über
dem Fußboden ver schwanden ein gekrümmter brauner Körper und
ein nackter Schwanz in einer unvorstellbar engen Ritze.
    Vicki
stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte. „Eine Ratte", sagte sie, um überhaupt etwas zu sagen.
    „Oder eine Maus, die sich für die olympischen
Spiele qualifizieren will." Cellucis Hand lag immer
noch auf dem Lichtschalter. Er fuhr sich mit der Zunge über die
Lippen und versuchte, das Herz, das ihm hoch im Halse schlug,
an seinen eigentlichen Platz zurückzubefördern. „Inzwischen glau be
ich fast, es wäre besser, sie wirklich zu finden, als ständig immer nur Angst davor zu
haben."
    Vicki wischte sich die tränenden Augen und kämpfte gegen
den

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