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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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ihr befohlen, hierzubleiben. Das
war einer der Befehle, die durch das neurale Netz verstärkt wurden. Einer der
Befehle, die eine tie fe Furche in ihre Erinnerung gegraben hatten.
    Bleib hier.
    Zitternd stand sie
auf...
    Bleib hier!
    ... schlurfte zur
Tür ...
    BLEIB HIER!
    ... öffnete sie
und schlurfte hinaus in den Flur.
    Es gab etwas, was
sie tun mußte.

Vierzehn
    „Funkzentrale,
Constable Kushner am Apparat."
    „Spreche ich
midder ... mit der Polizei?"
    „Ja, Madam."
    Dr. Burke holte tief Luft und gab sich große
Mühe, jede einzelne Silbe klar und verständlich auszusprechen:
„Ich möche ... Detective Fergusson spreschn."
    „Ich verbinde mit
der Mordkommission."
    „Tun Sie das." Mit halb geschlossenen Augen sackte
Dr. Burke leicht gegen den Telefonhörer.
    „Mordkommission,
Detective Brunswick am Apparat."
    „Prima. Detective
Fergusson bitte."
    „Detective Fergusson ist im Moment nicht da, kann ich
Ihnen viel leicht helfen?"
    „Nich da?" Dr. Burke drehte den Hörer vor ihrem
Mund so, daß sie die Hörmuschel mit glasigen Augen anstarren konnte. „Was heissas, nich da?"
    Als ihr wieder einfiel, daß die andere Hälfte
des Hörers an ihr Ohr ge hörte, hatte sie den ersten Teil von Detective Brunswicks Antwort
bereits verpaßt. „... wollen Sie ihm eine Nachricht hinterlassen?"
    „Nachich?" Dr. Burke nippte an ihrem
Scotch und nahm sich die Zeit, ausführlich über die Frage nachzudenken. „Ich
will... geschdehn. Theo rien beschagen doch, man müsse Geschdändnise
machen, das is wichig. Aber wenner nich ... dann vielleich doch
nich."
    Detective Brunswick klang nun hörbar wie ein
Mann, der eine völlig Verwirrte nicht noch mehr provozieren will.
„Wenn Sie mir Ihren Namen nennen, Madam, dann richte ich ihm
aus, daß Sie angerufen haben."
    Es gelang Dr. Burke, sich mehr oder weniger aufrecht zu
setzen und in einem leichten Singsang zu verkünden: „Ich bin die Leiderin der ... Na turwischschenschaftn. Er
weiß, wer ich bin. Jeder weiß ... wer ich bin." Dann
legte sie auf.
    „Scho viel dazu." Dr. Burke zog Donalds Windjacke
vom Tisch auf ih ren Schoß. „Ich fühl' mich ganz ... fuchtbah
deswegen, Donald! Aber ich mache esch wieder gut, du ... sollst
schon sehen." Eine Idee bahnte sich den Weg durch anderthalb
Flaschen schottischen Whiskey. „Weischt du, wenn die Isolierbox läuft, dann läuft doch
auch das Kühlsystem, und

dann frierst du doch!"
Verzweifelt, aber fest entschlossen umklammerte Dr. Burke die Seitenlehnen ihres Stuhls und schaffte es,
auf die Beine zu kommen.
„Wenn du frierst, brauchssu doch deine Jacke." Sie leerte den Becher, in dem noch ein Whiskeyrest
verblieben war, was sie fast wieder umgeworfen hätte. Einen Augenblick lang schwankte sie; dann aber gelang
es ihr, sich aufzurichten und zur Tür zu gehen. „Isch bring dir deine ... Jacke."
    Irgendwo, tief in Dr. Burkes Innerem, hinter der dichten
Isolierschicht aus Alkohol, schrie eine Stimme voller Entsetzen: Nein!
    Dr. Burke
schenkte ihr keine Beachtung.
    „Wie viele Räume
voller Sicherungskästen kann so ein einziges lausi ges
Gebäude eigentlich haben?" Schwer atmend trat Vicki rückwärts hin aus
auf den Korridor, wobei sie versuchte, mit der Taschenlampe in alle Richtungen
gleichzeitig zu leuchten. Ihr Flüstern klang leicht gezischt, denn sie hielt die Zähne fest zusammengepreßt.
„Immer wenn wir eine Tür öffnen,
erwarte ich dahinter meine Mutter zu sehen."
    Celluci streckte eine Hand aus und legte sie der Freundin
auf die Schulter.
Mit der anderen ergriff er ihr Handgelenk und drehte die Ta schenlampe so, daß sie ihm nicht mehr direkt ins
Gesicht schien. Beide blind - das
konnten sie jetzt wirklich nicht auch noch gebrauchen. „Dann laß mich die Türen öffnen", schlug der Detective leise vor und drehte Vicki zu
sich, so daß er ihr in die Augen sehen konnte.
    „Nein." Vicki schüttelte den Kopf. „Du verstehst
das nicht. Sie ist mei ne Mutter."
    „Vicki ..." Dann aber seufzte Celluci, denn nichts,
was er jetzt sagen konnte, würde die Dinge wirklich ändern. Auch er machte sich bei
dem Gedanken, hinter einer dieser Türen
Marjory Nelson anzutreffen und von
ihren toten Augen angestarrt zu werden, vor Angst schier in die Hosen. Gott allein mochte wissen, wie Vicki sich
dabei fühlte. Donald Li war schlimm
genug gewesen, aber Marjory Nelson, darauf hatte Dr. Burke ja
liebenswürdigerweise extra noch einmal hingewiesen, Marjory Nel son war auf den Beinen und wanderte umher. War auf
den Beinen, wan

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