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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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Verzweiflung und griff mit
eisigen Fingern nach seinem Herzen.
    Es wäre so
einfach, jetzt aufzugeben.
    Ich
bin Henry Fitzroy, Duke of Richmond, der Sohn eines Königs.
    Ich
bin Vampir.
    Er war zu müde, die Worte reichten
einfach nicht mehr.
    Vicki würde
nie aufgeben.
    Vicki gibt nicht auf. Nicht, ehe sie dich
gefunden hat. Finde darin Kraft. Habe Vertrauen.
    Sie
wird kommen.
    Christina war gekommen. Sie hatte ihn aus
der Dunkelheit auf die Welt gebracht, ihn gehegt und genährt,
über ihn gewacht, ihn gelehrt, und ihn dann letztendlich gehenlassen.
    „Hör auf das, was deine Instinkte dir sagen,
Henry. Unsere Natur sagt uns, daß wir allein jagen. Dies ist dein
Territorium, ich schenke es dir, und ich werde nicht bleiben und mit dir darum
kämpfen."

„Dann bleibe und teile es mit mir!"
    Sie lächelte nur,
ein wenig traurig.
    Er durchschritt das Zimmer und kehrte dann
zurück, ließ sich zu ihren Füßen auf die Knie fallen. Noch vor
nicht allzu langer Zeit hätte er jetzt noch den Kopf in ihren Schoß gelegt,
jetzt jedoch war er, trotz der Nähe zu ihr, nicht imstande, die letzte Distanz zu
überwinden.
    Christinas
Lächeln wurde noch trauriger. „Das Band deiner Erschaf fung ist fast zerrissen. Wenn ich bleibe", fügte sie sanft hinzu,
„wird einer von uns den anderen sehr
bald vertreiben, und das würde selbst die Erin nerung an alles, was wir geteilt haben, auslöschen."
    Die Stimme des Jägers, die in seinem Kopf immer lauter
erklang, sagte ihm, daß sie die Wahrheit sprach. „Aber
warum", rief er „hast du mich denn verwandelt, wenn du
doch wußtest, daß dies geschehen würde? Wenn du doch wußtest, daß
wir nur so wenig Zeit zusammen haben würden?"
    Ebenholzschwarze Brauen zogen sich zusammen, während
Christina über diese Frage nachdachte. „Ich glaube", sagte sie dann
langsam, „ich glaube, ich habe es eine Zeitlang vergessen."
    Henrys Stimme hob sich und hallte von den feuchten Wänden
des ver lassenen Turms wider. „Du hast es vergessen?"
    „Ja. Vielleicht
sind wir nur deshalb in der Lage, als Art weiterzubestehen."
    Er senkte den Kopf, die Augen fest geschlossen - aber
seine Natur ließ keine Tränen mehr zu. „Es schmerzt. Als
hättest du mir das Herz aus dem Leibe geschnitten und nähmst es mit dir."
    „Ja." Christinas Röcke raschelten leise, als sie
aufstand, und er spürte, wie sie die Finger zu einem sanften Segen
auf sein Haar legte. „Vielleicht gibt es deswegen auch
nur so wenige von uns."
    Er sah sie nie wieder.
    „Das", teilte Henry der Finsternis mit, während die
Verzweiflung im mer stärker Besitz von ihm ergriff, „war nun
auch keine große Hilfe!" Es gab doch sicher angenehmere Zeiten, an die er
sich erinnern, die er als Waffe einsetzen
konnte gegen das Wissen, daß er gefangen und allein war ...
    „Nein. Es hat auch vorher schon Gefängnisse und
Gefangene gegeben", fauchte er. „Ich kann es überleben!"
    Die Nächte kannst du überleben, flüsterte
die Verzweiflung, aber was ist mit den Tagen? Soviel
Blut haben sie dir schon abgenommen. Wieviel werden sie
wohl noch nehmen? Und wieviel kannst du noch verlieren und trotzdem wieder
zurückkehren, wenn die Nacht beginnt? Was werden sie noch mit dir anstellen,
was du nicht verhindern kannst?

Henry fletschte die Zähne und
versuchte, sich der Stimme durch Drehen und Wenden zu entziehen. Aber die
Stimme schien überall zu sein, sie tönte aus seinem Inneren, sie hallte wider
von den Stahlwänden, die ihn umgaben. „Vicki..."
    Sie
weiß nicht, wo du bist. Was, wenn sie dich nun nicht rechtzeitig | findet?
Was, wenn sie überhaupt nicht kommt?
    „NEIN!"
    Henry ließ dem Hunger die Zügel schießen,
ließ es zu, daß das Tier von ihm Besitz ergriff, während es sich
seihen Weg in die Freiheit bahnte.
    Es war alles, was
er noch in den Kampf schicken konnte.
    „Solange die hier
funktionieren", Vicki blinzelte ungehalten in das helle Licht der
Fahrstuhlkabine und schaltete ihre Taschenlampe aus, „kann uns doch keiner
garantieren, daß sie Henry läßt, wo er jetzt gerade ist. Vielleicht rollt sie ihn im Haus umher, und wir
sind immer zwei Schritte hinter ihr, wie in einem miesen
Marx-Brothers-Abklatsch."
    „Wir blockieren die Fahrstühle also?" fragte
Celluci ähnlich ungehal ten und trat nun auch in die Kabine. Seiner Meinung nach kam es
mitt lerweile einem Wunder gleich, daß Vicki
und er überhaupt noch funktio nierten. Hut ab vor der menschlichen Gattung! Womit die nicht alles fertig wird.
    Vicki schüttelte den

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