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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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vor
Nähe", schlug Henry vor.
    Mike schnaubte. „Ja." Er griff hinter sich und zog
das Notizbuch her vor. „Sie wird sich mit ein wenig verdammter Nähe abfinden müssen, denn ich werde sie das hier nicht allein
durchstehen lassen." Die Bindung des Adreßbuchs überlebte die Behandlung
durch Mike nur knapp. „Hier, unter
M, wie Mutter! Vickis Ordnungssinn!" Dann fiel ihm plötzlich wie der ein, mit wem er sich gerade unterhielt. Er war
allerdings nicht darauf vorbereitet,
mit welcher Geschwindigkeit Henry sich bewegen konnte -hatte genaugenommen gar
nicht gesehen, daß der andere sich überhaupt von der Stelle gerührt hatte.
    Henry blickte auf die Adresse und gab dem Detective das
Buch dann zurück. „Also sehe ich Sie wohl in Kingston", sagte er und
eilte Richtung Tür.
    „Warten
Sie!"
    Er wandte sich
um.
    „Ich dachte, Sie könnten Ihren Sarg
nicht verlassen?"
    „Sie sehen zu
viele schlechte Filme!"

Mike wurde
wütend. „Aber Sie müssen sich bei Sonnenaufgang versteck en,
und ich kann dafür sorgen, daß Ihnen das nicht gelingt. Ein Anruf bei der
Polizeidirektion, und Sie sitzen bei Sonnenaufgang in einer Arrestzelle."
    „Das werden Sie nicht tun, Detective!" Henrys Stimme
klang sehr sanft, als er Cellucis Blick auffing und allen Anschein
von Wohlerzogenheit und Zivilisation fallenließ. Einen Augenblick lang spielte
er mit der Reaktion des Sterblichen und gab diesen dann fast
widerstrebend wieder frei. „Sie werden es nicht tun", fuhr er fort, „und zwar aus
dem Grund, der auch mich hindert, die
Kräfte, über die ich verfüge, gegen Sie anzu wenden. Es würde ihr mißfallen."
Henry lächelte ein weltmännisches Lä cheln
und senkte den Kopf in der Parodie eines höflichen Grußes. „Gute Nacht, Detective."
    Mike
starrte auf die Tür, die sich hinter Henry geschlossen hatte und unterdrückte mit aller Macht sein Zittern. Unter
beiden Armen breiteten sich Schweißflecken aus, und die Handflächen, die er
fest auf die Tischplatte gepreßt
hielt, wurden feucht. Nicht Angst machte ihn so ner vös. Mit Angst hatte
er auch zuvor schon zu tun gehabt und wußte, daß er sie überwinden konnte. Es war das plötzliche Verlangen, seinen Hals
bloßzulegen, das ihn bis in die Knochen erschütterte, das Wissen darum, daß er sein Leben, wäre nur noch ein winziger
Augenblick ins Land ge gangen, in Henry Fitzroys Hände gelegt hätte.
    „Verdammt, Vicki!" Das heisere Flüstern durchdrang
die Stille des Zim mers kaum. „Du spielst verdammt noch mal mit dem Feuer!"
    „Cathy, warum schleppst du die denn an?"
    „Ich dachte, sie könnten die Leiche
tragen."
    „Oh." Donald trat zurück, und Catherine half zwei
etwas klapprigen Gestalten, von der Ladefläche des Lasters zu
steigen. „Das Programm, das ich für sie geschrieben habe, ist
einfach gestrickt. Bist du sicher, daß sie so etwas Kompliziertes
machen können?"
    „Nummer neun kann das." Fast liebevoll tätschelte
Catherine eine breite Schulter. „Nummer acht braucht vielleicht ein wenig
Hilfe."
    „Ein wenig Hilfe." Donald stöhnte vor
Anstrengung, als er zwei Sandsäcke von der Ladefläche hob. „Wenn sie so stark
sind, dann können sie die hier tragen."

„Gib sie Nummer neun. Ich bin
mir nicht sicher, was die Gelenke von Nummer
acht betrifft."
    Lebende
Muskeln mußten sich ordentlich anstrengen, einen einzigen Sack vom Boden aufzuheben, aber Nummer neun ließ
sich nicht anmer ken, daß sie das
Gewicht überhaupt verspürte, als ihr beide Säcke aufge laden worden waren.
    „Gute Idee", keuchte Donald, „sie mitzubringen! Es
hätte mich umge bracht, diese beiden Säcke hier ins Haus zu
schaffen." Er rang nach Atem und sah sich um. Die
Lampe über der Garage erleuchtete das Areal nur knapp, und am Nachmittag hatte
er das Licht über dem Lieferantenein gang entfernt. „Wir sollten nur sichergehen,
daß niemand sie sieht. Sie sehen nicht wirklich ... nicht wirklich lebendig
aus!"
    „Daß
niemand die beiden sieht?" Catherine drehte Nummer acht so, daß sie der Tür gegenüberstand, wandte sich dann
zu Nummer neun und konnte
feststellen, daß diese sich bereits ohne ihre Hilfe bewegt hatte. „Wir sollten ganz sicher sein, daß niemand uns
sieht!"
    „Bestattungsinstitute guckt sich niemand so
genau an." Immer noch schwer atmend steckte Donald seinen Schlüssel in das
Türschloß. „Die Leute fürchten sich vor dem,
was sie zu sehen bekommen könnten." Er warf einen kurzen Blick auf das graue, ausgedörrte Gesicht von Nummer neun, das über dem Kragen

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