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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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und nun ist diese schreckliche Sache
passiert. Lassen Sie und der andere Mann nicht zu, daß sie daran zerbricht."
    „Wir werden unser
Bestes tun."
    „Hm."
Delgado schnaubte erneut und rieb sich die Augen mit einem blütenweißen
Taschentuch. Offensichtlich war seine Meinung über das Beste, was diese beiden
Männer zu leisten imstande sein würden, nicht besonders hoch.
    Celluci sah zu, wie der alte Mann in die
eigene Wohnung zurückging und schloß dann leise die Tür.
„Delgado mag dich sehr", sagte er und ging durch das Zimmer,
um sich neben Vicki zu stellen.
    Sie schüttelte
den Kopf. „Meine Mutter hat er sehr gemocht."
    Mehr sagte sie erst, als sie bereits auf dem Weg zum
Beerdigungsinsti tut waren.
    „Mike?"

Er warf ihr einen Blick zu.
Vicki trug die Miene, die sie im Gerichtssaal aufzusetzen pflegte: Nicht einmal der geschickteste
Verteidiger hätte von dieser Miene eine
Meinung ablesen können.
    „Ich
habe sie nicht angerufen, und als sie mich anrief, bin ich nicht drangegangen,
und dann ist sie gestorben."
    „Du
weißt, daß das eine mit dem anderen nichts zu tun hat." Celluci sagte das so sanft er irgend konnte. Eine Antwort
erwartete er nicht, und er erhielt
auch keine.
    Weiter gab es nichts zu sagen, und so legte er seine
Hand über ihre Lin ke. Nach einer Weile drehte sie die Hand um
und preßte ihre Finger so kräftig um seine, daß es ihm schwerfiel, einen
Schmerzensschrei zu un terdrücken. Nur ihre Hand hatte sich bewegt.
Vickis Finger waren eiskalt.
    „Es ist zu deinem eigenen Besten!" Sorgfältig
befestigte Catherine den Brustgurt und klopfte Nummer neun leicht auf die Schulter. „Ich
weiß, du magst es nicht. Aber wir können nicht riskieren, daß du dir die Na deln rausziehst. Das ist uns bei Nummer sechs
passiert, und die haben wir dann verloren." Lächelnd betrachtete
die junge Frau die Gestalt in der Isolierbox.
„Du bist soviel weiter als der Rest, selbst wenn deine Nieren noch nicht arbeiten - es wäre schlimm, dich zu
verlieren." Sie griff hin ter
das linke Ohr von Nummer neun und steckte die Verbindung zum Computer in die implantierte Buchse, wobei sie mit
den Fingern sorgfäl tig prüfte, ob
unter dem chirurgischen Stahlband, das sich eng um Schä del und Kopfhaut
spannte, auch keine Haut hervorgeschlüpft war.
    „Also ..." Beim Anblick der kleinen
Dellen an der Innenseite des iso lierten Deckels schüttelte Catherine den Kopf.
„Bleib ruhig liegen. So bald die Dialyse
beendet ist, öffne ich den Deckel sofort wieder."
    Mit einem leisen Seufzer schloß sich die luftdichte
Versiegelung des Deckels, und die automatische Verriegelung klickte metallisch.
    Catherine runzelte leicht die Stirn und regulierte die
Menge reinen Sauerstoffs, die durch die Luftzufuhr in die
Kiste geleitet wurde. Auch wenn Nummer neun über den Punkt hinaus war und eigentlich
keinen reinen Sauerstoff mehr brauchte,
sondern auch mit normaler, gefilterter Luft ausgekommen wäre, wollte
Catherine ihm gern jede Möglichkeit bieten,
wirklich erfolgreich zu sein. Später, bei der Muskeldiagnose, wür de sie
ihn von oben bis unten mit Östrogensalbe massieren. Seine Haut sah nicht gut aus. Aber jetzt legte sie erst
einmal die beiden Schalter um, die die Transmission zum Netz in Gang setzten
und ging dann, um nach den beiden anderen Boxen zu sehen.
    Nummer
acht hatte abzubauen begonnen. Nicht nur zeigten ihre Ge lenke immer weniger Reaktionen; zudem waren die
Extremitäten dunkel angelaufen, und Catherine hatte den Verdacht, die
Leber sei dabei, sich zu zersetzen, ein
Zeichen dafür, daß die Bakterien langsam abstarben.
    „Milliarden von denen vermehren sich, überall auf der
Welt", sagte die junge Frau traurig und streichelte die
Oberfläche der Box, in der Num mer acht lag. „Warum nur können wir
die hier nicht am Leben halten, bis sie etwas Gutes bewirkt
haben?"
    Bei der dritten Box, die erst jüngst von der
völlig verwesten Nummer sieben geräumt worden war, warf die junge Frau einen
prüfenden Blick auf drei Beobachtungsmonitore. Die Hirnströme Marjory Nelsons, die man in den Monaten direkt vor ihrem Tode
aufgezeichnet hatte, wurden in einer nicht abreißenden Kurve durch das
neuinstallierte neurale Netz geleitet.
Sie hatten nie zuvor über passende Hirnstromwellen verfügt. Alle vorherigen Experimente, einschließlich
Nummer acht und Nummer neun, hatten
nur generelle Alphawellen erhalten, die man bei ihr und Donald
aufgezeichnet hatte.
    „Ich setze große Hoffnungen in dich, Nummer
zehn! Kein

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