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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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einen kurzen
Blick auf die Westseite des Labors, die gänzlich mit Sperrholz
verkleidet war. „Es ist sehr unwahrscheinlich, daß ich dort ge stört
werde."
    „Wobei gestört?" Donalds Brauen schossen hoch und
berührten fast den Haaransatz. „Was machst du denn da unten noch außer
schlafen?"
    „Ich ..." Catherine strich mit dem Daumenballen über
den Monitor, den Blick starr auf den Bildschirm
gerichtet.
    „Komm schon,
Cathy, mir kannst du es doch sagen!"
    „Aber du sagst nichts
Dr. Burke!"
    Donald hob zwei
Finger zum Schwur: „Großes Indianerehrenwort."
    „Ich habe mir ein Labor
eingerichtet."
    Als
Antwort verdrehte Donald die Augen und zog ein weiteres Bon bon hervor. „Soll mich das überraschen? Da hast
du dir ein Geheimver steck
verschafft, perfekt für Orgien und Ausschweifungen, und wofür nutzt du es? Zum Arbeiten." Er rutschte vom
Tisch und ging hinüber zu einer
Ansammlung von Mikroskopen und Chemikalienbehältern, wo auch eine kleine Zentrifuge stand. „Cathy, du
arbeitest nur noch, das ist nicht normal. Ich kann mich nicht daran erinnern, je in
diesem Labor ge wesen zu sein, und du warst nicht da."
    „Du hast es doch selbst gesagt: Mein Verantwortungsgefühl
meiner Arbeit gegenüber ist sehr stark ausgeprägt."
    „Ich
habe noch etwas gesagt: Aus dir spricht die Stimme des Wahn sinns!"
    Cathy hob das
Kinn. „Es ist schon spät, was tust du überhaupt noch hier?"
    Statt
einer Antwort begann Donald, im Zimmer auf und ab zu gehen. Er spielte an einem Laseraufbau herum, schielte
auf einen Computeraus druck und
trommelte mit den Fingern eine kleine Melodie auf einer der Isolierboxen.
Dann deutete er mit dem Daumen auf den düsteren Zwi schenraum zwischen Isolierbox und Wand. „He! Hör mal! Wieso ist der nicht
in seiner Kiste? Dr. Burke hat gesagt..."

„Dr. Burke sagte, wir sollen
sie nur aus den Boxen nehmen, wenn es unbedingt notwendig ist. Wir sollen sie nicht allein
lassen, wenn sie nicht eingesperrt
sind. Er ist nicht allein, denn ich bin bei ihm, und meiner Meinung nach ist es für ihn absolut notwendig, so oft wie
möglich aus der Kiste herauszukommen. Er braucht die Stimuli! Er denkt!"
    „Schon gut." Aber bei aller gespielten
Tapferkeit konnte Donald Num mer neun nicht ins Gesicht sehen.
„Warum läßt du sie nicht beide raus? Dann können sie Skat spielen. Cathy?"
Donald ging um die Monitore herum und ließ
sich rittlings auf einen der beiden Schreibtischstühle fal len, die dort
standen. „Können wir mal reden?"
    Cathy drehte sich so, daß sie dem Kollegen gegenübersaß,
und sah diesen völlig verwirrt an: „Aber wir reden doch."
    „Ich meine wirklich reden." Donald starrte
auf seine Hände und pulte nervös an einem Stück Haut an seinem
rechten Daumennagel. „Über das, was wir hier tun. Ich mache mir
allmählich Sorgen, Cathy, und ich muß das einfach mal sagen. Das geht hier
alles ganz weit über den Rah men hinaus, den Dr. Burke mir anfangs
beschrieb. Ich finde, wir arbeiten hier an mehr als einem einfachen Reparatur-
und Wartungssystem."
    „Es geht um die
Vorfälle von letzter Nacht."
    „Irgendwie schon,
aber ..."
    „Das wird sich nicht wiederholen, Donald. Ich werde
aufpassen wie ein Luchs und sie nie wieder allein lassen. Wir
hatten großes Glück, daß sie sich keinen Schaden zugefügt haben,
wie sie da so allein und unbeaufsichtigt herumspaziert sind!"
    Donald blickte auf, Cathy direkt in die Augen. „Cathy,
ein Mann ist letzte Nacht gestorben! Machst du dir wirklich nur Sorgen um die
paar zusätzlichen Kilometer, die unsere
doppelten Lottchen jetzt auf dem Tacho haben?"
    „Das, was passiert ist, tut mir sehr leid",
verkündete Cathy mit ernster Miene. „Aber der Mann wird nicht
wieder lebendig davon, daß wir uns unnötig den Kopf
zerbrechen. Bei Nummer neun ist letzte Nacht ein er staunlicher
Durchbruch passiert, und darauf sollten wir uns konzentrieren."
    „Vielleicht hat
er auch einfach nur reagiert."
    Cathy lächelte. „Das war dann aber keine vorprogrammierte
Reaktion! Er kann nur aus sich heraus gehandelt haben."
    „Ja und wie?" Donald drehte sich um und starrte
Nummer neun an, der passiv gegen die Wand gelehnt dasaß. „In seinem Hirn hüpfen meine
Hirnstromwellen herum, und ich habe bestimmt noch keinen erwürgt!"

„Gute Frage!" Einen Moment lang dachte Catherine
mit gerunzelter Stirn nach. „Vielleicht
sollten wir einen Psychologen hinzuziehen."
    „Aber ja! Toll!" Mit beiden Händen wild
gestikulierend wandte Donald sich wieder seiner

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