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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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seine Augen verdunkelten
sich, lie ßen
den Hunger erkennen und damit sein Begehren. „Dann werde ich mir jemand anderes suchen müssen."
    Vicki schluckte; vielleicht, um das Herz, das ihr im
Halse steckte, wie der an seinen Platz zu befördern. Henry
machte keine Anstalten, ihren Blick aufzufangen, sie in seinen
Bannkreis zu ziehen. Wenn sie jetzt nein sagte - und Vicki
schmeckte das Wort bereits auf der Zunge -, würde er anderswo
jagen gehen. Aber er braucht mich. Sie konnte seinen Hunger deutlich
spüren, und Verrat wäre es nicht. Es gab nichts, was sie heute nacht noch für
ihre Mutter tun konnte. Was wichtiger war: Henrys Bedürfnisse deckten sich mit
den ihren, und vielleicht gelang es ihr unter dem Deckmantel der
Begierde, eine Weile loszulassen.
    Er braucht mich. Wiederholt lenkten die Worte von
dem viel gefährli cheren Ich brauche ihn ab.
    „Vicki?"
    Seine Stimme
brachte ihre Haut zum Glühen. „Ja."
    Celluci sah Henry
den Parkplatz überqueren und gab sich alle Mühe, seinen
verkrampften Kiefer wieder aufzubekommen. Die Art, in der der andere Mann -
nicht Mann: Vampir und Verfasser von Liebesromanen!, berichtigte
Mike sich zornig - sich bewegte, ließ keine Rückschlüsse dar auf
zu, was in der Wohnung vor sich gegangen sein mochte. Na, raushän gen
läßt er es nicht. Das will ich dem kleinen Scheißer zugestehen.
    „Detective?"
    „Fitzroy?"
    „Seien Sie leise,
wenn Sie zurückgehen. Sie schläft."
    „Wie geht es
ihr?"
    „Ein paar Knoten haben sich gelöst. Ich wünschte, ich
könnte sagen, das wird morgen früh auch noch so sein."
    „Sie hätten sie nicht allein lassen
sollen." Ich habe sie allein gelassen, und Sie
wissen ja, was passiert ist. Keinem der beiden Männer
entging diese lo gische Schlußfolgerung, aber beide schenkten ihr keine Beachtung.
    „Ich lausche ihrem Herzschlag. Ich kann in
Sekundenschnelle bei ihr sein, und ich gehe auch erst weg von hier, wenn Sie
übernehmen."
    Mike schnaubte und
wünschte, ihm würde eine gute Antwort einfallen.
    Henry hob den Kopf und schnupperte. „Es wird Regen geben.
Ich soll te nicht trödeln."
    „Ja." Celluci stemmte sich von der Kühlerhaube
seines Autos hoch und schob die Hände tief in die Hosentaschen.
Weit war er nicht gekommen auf seinem Spaziergang, aber er hatte ja auch gar
nicht behauptet, weit gehen zu wollen. Er hätte gar zu gern geglaubt, daß
Fitzroy Vicki nicht die freie Wahl gelassen hatte, aber er wußte,
daß er sich damit nur in die Tasche gelogen hätte. Er hätte die
Wohnung ja nicht verlassen, wenn das auch nur im Bereich des
Möglichen gelegen hätte!
    „Mike?"
    Celluci
hörte seinen Namen und fühlte sich veranlaßt, sich umzudre hen, wobei er sich sehr bemühte, eine möglichst
unbeteiligte Miene zu machen und seine
Gefühle nicht zu verraten. Was ihm nicht weiter schwerfiel, weil er gar nicht recht wußte, was er genau empfand.
    „Danke."
    Celluci hob an und wollte wofür? fragen, verkniff
es sich aber. Irgend etwas in Henrys Ton - der Detective hätte es Ehrlichkeit nennen
müs sen, hätte man ihn gezwungen, diesem
etwas einen Namen zu geben - machte
eine spitze Erwiderung unmöglich. Also nickte Celluci nur knapp und fragte: „Was hätten Sie denn getan, wenn sie
nein gesagt hätte?" Kaum war die
Frage verklungen, fragte er sich auch schon, warum er sie gestellt
hatte.
    Henrys Geste schien über die auf die beiden Männer
scheinenden gelb-weißen Straßenlaternen hinauszuweisen. „Wir sind in einer kleinen
Stadt. Ich wäre zurechtgekommen."
    „Sie wären zu
einem Fremden gegangen?"
    Rotgoldene Brauen, die im Schatten dunkler wirkten,
hoben sich. „Ich hätte wohl kaum Zeit gehabt, mich vorher anzufreunden."
    Sicher, laß bloß keinen dummen Spruch aus!. „Wissen
Sie denn nicht, daß eine verdammte Epidemie grassiert?"
    „Eine Blutkrankheit. Ich weiß es,
wenn jemand infiziert ist und kann den Kontakt meiden."
    Mike schüttelte die dunkle Haarsträhne aus
seiner Stirn. „Da haben Sie es gut getroffen", murmelte er.
„Ich finde aber trotzdem nicht, daß Sie ... ich

meine ..." Er versetzte dem
Kies zu seinen Füßen einen Tritt und fluchte, als
ein größerer Stein sich in Bewegung setzte und von der Unterseite seines Wagens abprallte. Warum zum Teufel machte
er sich überhaupt Sorgen um Fitzroy? Der Schweinehund hatte Jahrhunderte
überdauert, er konnte auf sich aufpassen. Es
ist eine Sache, ihm zu vertrauen, und ich weiß noch nicht einmal,
ob ich das tue. Ich werde ganz gewiß nicht anfangen, ihn zu

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