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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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nicht? Du
denkst, dann kannst du mich fertigma chen? An sich keine schlechte Idee
- du bist größer und hast all das edle
Training hinter dir, aber", und hier lächelte Lambert sanft und freudig, „ich habe etwas, was du nicht hast!
Natalie, komm doch mal her, damit
unsere neue Freundin dich sehen kann!"
    Vicki mit
ihren einen Meter siebenundsiebzig mußte nicht oft zu anderen Frauen aufblicken. Aber Natalie Wills war einfach riesig. Selbst mit hängenden Schultern maß sie mindestens
einen Meter fünfundachtzig, voll
aufgerichtet reichte sie gewiß an die einen Meter neunzig, vielleicht sogar
zwei Meter, heran. Die runden Gesichtszüge umstand ein dichter Schopf
blonder Locken, so daß sie noch runder wirkten;
die hellblauen Augen traten leicht aus den Höhlen. Ihre Nase war
mindestens einmal gebrochen und nicht korrekt gerichtet worden; ihre Lippen standen leicht offen, und sie atmete durch den Mund
wie jemand, der unter Polypen leidet. Unter der Gefängnis kleidung spannten sich Bauch und Brüste gefährlich
mächtig und schienen alle Nähte sprengen zu wollen. Das, was sich da
bewegte, sah aus wie Fett und mochte auch Fett sein, Vicki hätte aber ungern darauf gewettet. Genausogut mochte die Frau nur
aus Muskeln bestehen.
      „Natalie ist meine
Freundin", schnurrte Lambert. „Stimmt doch, Natalie, oder?"
    Natalie nickte langsam, und ihre Mundwinkel verzogen sich zu etwas, was
man als Lächeln hätte deuten können.
    „Natalie ist sehr stark, das bist du doch Natalie, oder?"
    Wieder nickte Natalie.
    „Zeig doch unserer neuen Zellengenossin einmal, wie stark du bist, Natalie. Heb sie doch einmal hoch."
    Riesige Hände spannten sich um Vickis Oberarme und drückten die Muskeln bis auf die Knochen. Zuerst hoben sich Vickis Schultern vom Boden, dann folgte sehr rasch der Rest des Körpers, bis ihre Füße zehn Zentimeter über dem Boden schwebten.
    Na Prima,
Darth Vader als Transvestit!
    „Gut gemacht, Natalie! Jetzt schütteln!"
    Nach ein paar Sekunden fühlte sich Vickis Kopf an, als habe sich das Hirn aus der Halterung gelöst und pralle nun unsanft gegen die Schädeldecke.
    „Laß sie fallen, Natalie!"
    Der Fußboden
schien viel weiter entfernt, als Vicki angenommen hatte. Die junge Frau schlug schmerzhaft mit den Knien auf dem Beton auf, stürzte mit dem Gesicht nach vorn zu
Boden und schaffte es gerade noch,
einen Arm hochzureißen um ihren Kopf vor dem Aufprall zu schützen. Nur gut, daß
ihr Magen leer war: Den Inhalt hätte sie jetzt verloren.
    „Bist du da
unten etwa am Kotzen?" wollte Lambert wissen. Sie hockte sich neben Vicki und riß deren Kopf an den Haaren hoch. „Wenn du
in meine Zelle kotzt, dann kannst du das gleich wieder auflecken!"
    ,,Verpiß dich!" Vickis Stimme klang immer noch nicht ganz klar, aber sie merkte, daß die andere sie verstanden hatte, als sich ihr
Griff um das Haarbüschel verstärkte, ja, ihr die
Haare fast auszureißen drohte.
    „Wenn die Wirkung der Droge nachläßt und der Psychofuzzi auf taucht, dann
lassen sie dich hier raus. Frühestens Mittwoch also. Du und ich und Natalie, wir werden uns zwei Tage lang prima amüsieren."
    Zwei Tage lang. Es gibt nichts, was ich nicht zwei Tage aushalten kann.
    Aber als sie dort lag und Natalies röchelndem Atem lauschte, fragte sich Vicki, ob sie wirklich würde durchhalten können. Die körperliche Mißhandlung kümmerte sie noch nicht einmal so sehr. Wenn die
überhandnahm, würden sich selbst bei einer Kindesmiß-handlerin die
Schließerinnen einmischen, und außerdem würde sie selbst bereits am nächsten Morgen weit besser in der Lage sein, sich zu verteidigen. Was Vicki bedrückte, war die Hoffnungslosigkeit ihrer
Situation. Man hatte sie aufgegabelt und sauber in das System eingepaßt, und
das System gab ungern zu, einen Fehler gemacht zu haben. Der Psychologe würde sie zwar aus der Abteilung für spezielle Bedürfnisse holen, aber damit landete sie nur in
einer Zelle genau wie dieser, in einem anderen Teil des Gefängnisses.
Dort könnte sie dann reden und argumentieren,
so viel sie wollte - aber sie würden ihr
nie einen Gerichtstermin geben, und außerdem, wie Lambert bereits gesagt hatte: „Wer wird Ihnen denn schon
glauben? Eine Bullette, die die
Seiten gewechselt hat; Mißhandlung von Jugendlichen, Drogenmißbrauch? Mein
Gott - da glaubt man hier drin ja eher jemandem wie mir!"
    Fast schien es Vicki, als sei sie in ihrem schlimmsten Alptraum gefangen.
    Hier drin noch zwei Tage - aber wie lange, bis ich wirklich

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