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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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ihr und Richmond und dem anderen haben sie stärker verwirrt, als ich das je gekonnt hätte. Das wird meinen Herrn
außerordentlich freuen!" Falls sein Herr es überhaupt mitbekommen
    hatte. Der nahm diese feinen Qualen oft gar nicht richtig wahr und konzentrierte sich eher auf das grobe Vergnügen. Tawfik seufzte. Er hatte schon vor langer Zeit feststellen müssen, daß er sich einem Gott ohne wirkliches Format verschrieben hatte.
    FINDE MICH!
    „Du kannst rufen und kreischen, so lange du möchtest, Nacht wandler! Ich komme nicht hinunter zu dir. Momentan denkst du nicht klar
genug, du reagierst nur. Gedanken lassen sich manipulie ren. Reaktionen - besonders die eines Wesens von deiner körperlichen
Kraft - sollte man lieber meiden."
    Der Nachtwandler, stellte Tawfik mit leisem Vergnügen fest, hatte sich nicht
über die Gegebenheiten der Liebe hinaus entwickelt. Wie dumm, die zu lieben, von denen man trank! Als würde ein Sterblicher seine
Leidenschaft für eine Kuh oder ein Huhn entdecken ...
    Er warf einen letzten Blick auf das flammende, hell leuchtende Ka, das
er so sehr begehrte und verschloß sich dann dagegen, widersetzte sich der
Versuchung. „Wir klären das später", versprach er leise. „Du und ich, wir
haben die Zeit dazu."
      „Graham. Was?"
    „Neues von Vicki?"
    Dave Graham stützte sich auf den Ellbogen und starrte auf das erleuchtete
Zifferblatt seiner Nachttischuhr. „Mike", zischte er. „Es ist zwei Uhr
morgens, verdammt! Kann das nicht warten?"
    „Was ist mit Vicki?"
    Dave gab auf und krümmte sich um den Hörer, um seine Frau nicht zu
wecken. „Es ist kein Haftbefehl gegen sie im System. Niemand hat den Auftrag,
sie zu verhaften. Sie überwachen ihre Wohnung, aber suchen tun sie nach dir."
    „Dann haben
sie sie schon!"
    „Wer soll sie haben? Cantree?"
    „Den scheint
er wenigstens zu benutzen."
    „Er?"
    „Vergiß es."
    Dave seufzte. „Hör mal, vielleicht hat sie mit der ganzen Sache gar nichts zu
tun. Vielleicht ist sie einfach nach Kingston gefahren, um ihre Mutter zu besuchen."
    „Wir haben
zusammen an einem Fall gearbeitet."
    „An einem
Fall für die Polizei?" Dave nahm die lange Pause, die auf seine Frage folgte, als Antwort und seufzte
erneut. „Mike, Vicki gehört nicht mehr
zur Truppe. So was kannst du nicht machen."
    „Hast du mit Cantree geredet?"
    „Ja, gleich
nachdem ich heute morgen mit dir gesprochen hatte."
    „Und?"
    „Wie ich dir heute morgen schon sagte: Es hat sich nichts geändert. Er will dich immer noch. Ich weiß nicht, warum. Er sagt, es hat etwas mit innerer Sicherheit zu tun und ich soll keine Fragen stellen. Alles
würde sich klären. Ich muß jetzt irgendwelche Schrottarbeit draußen in Rexdale machen."
    „Kam Cantree dir komisch vor?"
    „Mann, Mike: Das ganze Ding ist komisch! Vielleicht solltest du dich stellen und alles aufklären. Cantree würde dich anhören."
    Cellucis bellendes Lachen klang nicht humorvoll. „Die einzige Hoffnung, die
diese Stadt noch und vielleicht die ganze Welt dazu hat, ist die, daß ich mich nicht verhaften lasse und Frank Cantree nicht zu nahe komme."
    „Gut."
Es war zwei Uhr morgens, und Dave hatte nicht vor, sich auf eine Debatte über Verschwörungstheorien einzulassen. „Ich halte meine Ohren und Augen offen, aber viel kann ich
nicht tun."
    „Wenn du irgend etwas hörst oder siehst..."
    „Dann hinterlasse ich eine Nachricht. Nicht, daß ich da draußen im Westen viel sehen oder hören werde. Wir reden von Rexdale, und du
solltest dich jetzt auch lieber wieder verpissen, falls sie dieses Gespräch
zurückverfolgen ... Mike? Das war ein Witz! Celluci? Himmel noch eins ..." Einen Augenblick lang starrte Dave Graham den Hörer
an, schüttelte dann den Kopf, legte den Hörer auf und kuschelte sich an die
warmen, weichen Kurven seiner Frau.
    „Wer war das denn?" murmelte die.
    „Celluci."
    „Wie spät ist es?"
    „Kurz nach zwei."
      „Himmel!" Sie kroch tiefer
unter der Bettdecke. „Haben sie ihn schon?" „Noch nicht." „Schade!"
    Zur Frühstückszeit hatte Vicki die Kontrolle über fast alle ihre Muskeln zurückgewonnen; Arme und Beine bewegten sich, wann und wie sie
wollte, auch wenn die Feinmotorik ihr noch Mühe be reitete. Die Finger für mehr als nur grobe Greiftätigkeit einzusetzen
barg Risiken, und wenn sie mehr als zwei oder drei Worte aneinan derreihen wollte, verknotete sich ihre Zunge unweigerlich. Über etwas anderes als ihre augenblickliche Situation nachzudenken, eine Analyse zu wagen

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