Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
Vom Netzwerk:
und Henry hätte nicht sagen können, was der Zauber priester
alles aufgesammelt haben mochte. Diese Unsicherheit war ihm anzuhören, auch wenn er sich bemüht hatte, völlig überzeugt zu klingen - und Mike hatte sie gehört, das war Henry
klar.
    „Genug." Vicki erhob sich schwungvoll aus dem Ohrensessel und wischte sich
mit dem Handrücken das Fett vom Mund. „Es ist doch ganz egal, woher er von mir wußte. Das ist vorbei jetzt. Das einzige, worauf es im Augenblick ankommt, und ich meine
damit wirklich das einzige, ist,
Tawfik zu finden und ihn kaltzustellen. Henry, du hast erzählt, die Frau, die die Bibliothek des
Innenministers verließ, bevor Cantree
rein ging, habe gesagt, sie würde ihn ja bei der Zeremonie wiedertreffen."
    „Ja."
    „Tawfik selbst hat dir erklärt, es sei wichtig und notwendig, die
gesammelten Gefolgsleute so schnell wie möglich auf seinen Gott einzuschwören."
    „Ja."
    „Gut - und wir wissen auch, daß die erste Gruppe von Gefolgsleu ten aus den
oberen Rängen sowohl der städtischen Polizei als auch der regionalen Polizeitruppe rekrutiert worden ist, wobei auch noch ein paar andere hochrangige Persönlichkeiten
dazugehören. Wir soll ten den Kerl
also stoppen, ehe die Zeremonie stattfinden kann."
    „Wer sagt
uns, daß sie nicht schon längst stattgefunden hat?"
    Vicki schnaubte. „Na, ich bestimmt nicht, ich war die letzten paar Tage ein wenig aus dem Verkehr gezogen!"
    „Samstag war die Party beim Minister. Sonntag sprach Tawfik mit mir."
Lag das wirklich erst zwei Tage zurück? „Montag ..." War er
deswegen nicht gekommen? War alles bereits
zu spät?                 
    „Vielleicht hat das ja nichts zu sagen", steuerte Celluci bei,
„aber Cantree war letzte Nacht bei sich zu
Hause."
    „Woher wissen Sie das?"
    „Weil ich
eine Zeitlang sein Haus beobachtet habe."
    „Warum das?"
    „Ich dachte, ich könnte ihn fragen, was zur Hölle eigentlich los ist."
    „Haben Sie?"
    „Nein."
    „Warum nicht?"
      „Weil mir eingefallen ist, was mit Trembley
passiert ist und ich dachte, es sei
vielleicht doch gesünder, einfach eine Weile zu ver schwinden. Alles klar?" Aggressiv warf Mike
Henry die Frage vor die Füße und fuhr
dann fort: „Es wäre ja auch sinnvoll gewesen, wenn Sie Tawfik bei ihrem gemeinsamen Spaziergang
ausführlich befragt hätten! Oder waren Sie beide zu sehr damit
beschäftigt, gemeinsam Geschöpfe der Nacht
zu sein, und da haben Sie einfach vergessen, daß der Schweinehund ein Mörder
ist?"
    Ich bin ebenso unsterblich wie Sie, Richmond. Ich werde nie altern. Ich
werde nie sterben - ich werde Sie nie verlassen.
    Das, was
Henry durch den Kopf ging, stand ihm wohl auch deut lich ins Gesicht geschrieben, denn nun sprang Celluci von seinem Sessel auf, durchquerte mit ein paar raschen
Sätzen das Wohnzimmer und baute sich
vor dem Vampir auf: „Sie elender Hund, Sie - genau das ist passiert,
nicht wahr?"
    Henry fing den Schlag des anderen mit ausgestreckter Hand ab, und
Celluci fühlte sich, als sei er gegen eine Wand geprallt. Einen ganz kleinen Moment lang sehnte sich Henry danach, der andere könne ihn
verstehen. Dann war dieser Augenblick vergangen. „Sie sollten nie annehmen", sagte er und zwang Celluci, ihm in die Augen zu sehen und den Blick nicht zu
senken, stehenzubleiben und ihm zuzuhören,
„zu wissen, was ich tue und warum. Ich bin nicht wie Sie. Die Gesetze,
denen ich folge, sind nicht die, denen Sie unterliegen. Sie und ich, wir sind sehr, sehr verschieden; nur in zwei Dingen sind
wir uns ähnlich. Wovon Tawfik und ich auch immer gesprochen ha ben mögen, was meine Reaktion auf ihn auch gewesen
sein mag, das steht jetzt auf einem anderen Blatt. Er hat eine der
Meinen verletzt, und das werde ich nicht
dulden."
    Henry ließ die Hand fallen, und Celluci stolperte einen Schritt vor. Er hatte das merkwürdige Gefühl, er wäre zu Boden gegangen, hätte Henry ihn
nicht mit seinem Blick gehalten, bis er wieder sicher auf den Füßen stand. „Und das zweite?" fragte
er, trat zurück und wischte sich die
Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Aber ich bitte Sie, Detective!" Bedeutungsvoll senkte Henry den Blick
und gestatte damit auch Celluci, den Blick abzuwenden, falls dieser das
wünschen sollte. „Sie wollen mir doch nicht weismachen,
    Sie wüßten nicht, welches andere gemeinsame ... Interesse ... wir haben."
    Einen
Augenblick lang starrten dunkelbraune Augen in haselnußbraune. Schließlich
seufzte Celluci.
    „Wenn ihr
beiden jetzt soweit

Weitere Kostenlose Bücher