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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Pritsche verließ und fühlte die Luftbewegung, als die große Frau
ihr näherkam. Oh Scheiße ...
    Sie rang mit dem
überwältigenden Bedürfnis, fortzukriechen. Da mit
würde sie dem Unausweichlichen aber nicht entgehen. Ich werde Lambert nicht die Genugtu... der Schlag mit der
offenen Hand traf Vicki voll ins
Gesicht, und ihr Kopf flog zurück. Fast hätte sie das Gleichgewicht
verloren. Vicki versuchte, mit dem Schlag zu gehen, richtete sich dann auf und fand sich der verschwommenen blauen Säule gegenüber, die Natalie war; sie strengte
sich mit aller Macht an, das Dröhnen
in ihren Ohren einfach zu ignorieren.
    Zu ihrer Linken hörte sie Lambert lachen. „Sie will sich prügeln! Das wird
lustig. Tu ihr richtig weh, Natalie!"
    Natalie kicherte.
    „Alles klar,
Reinigung erledigt!" Die sich öffnenden Zellentüren schlugen einen Takt zu den Worten der Schließerin.
„Alle raus. Roberts, ziehen Sie sich wieder an."
    „Alles juckt so, Boß."
    „Das ist mir
egal. Ziehen Sie sich an."
    Natalie zögerte, und in Vickis beschränktem Sichtkreis gesellte sich jetzt Lambert zu der größeren Frau. „Später", versprach sie
und streichelte einen massiven Bizeps. „Du kannst
ihr später wehtun, und solange soll sie bei uns sitzen und das Glücksrad anschauen."
    Oh Gott ... „Ich würde lieber bewußtlos geschlagen werden", murrte Vicki
und versuchte, ihre Schultern Natalies festem Griff zu entziehen.
    Lambert
lehnte sich so weit vor, daß Vicki ihr Lächeln erkennen konnte. „Später", versprach sie erneut.
    Billy Bob Dickey aus Oklahoma hatte sich gerade einen Vokal gekauft, als
die Lichter ausgingen und Vanna, die gerade das erste von vier Es herumgedreht
hatte, vom Schirm verschwand. Im Auf enthaltsraum
brach lautstark völliges Chaos aus.
    „Bleibt einfach alle ruhig!" Man konnte die Schließerin vor lauter Schreckensrufen, Wutanfällen und hysterischem Gekicher
kaum hören. „Schafft euch zurück in eure Zellen. Sofort!"
    Vicki konnte nicht beurteilen, was die anderen sahen oder nicht, aber wie es sich anhörte, waren selbst die Gefangenen, die in der Nacht normal
zu sehen vermochten, zur Zeit fast blind. Die Schlie ßerinnen, das wußte sie, rannten jetzt alle in den Block A, wo sie alle vier
benötigt wurden, um einen Einschluß per Hand durchzuführen. Die nächsten paar Minuten würde niemand
    Trakt D beaufsichti gen.
    Mein
Königreich für einen Satz Dietriche! Eine Chance, eine von Gott gegebene Gelegenheit, und ich kann nichts
damit anfangen! Jesses! Sie
stolperte rückwärts, als der Picknicktisch umkippte, weil sich das Gewicht der panischen Insassen plötzlich
verlagert hatte. Dieses Ding ist mit Luft und Spucke geleimt!
    „Was denkst du, wo du hingehst?" fragte Lambert. „Ich sage, wenn wir gehen.
Natalie, bring sie mir zurück."
    „Kann nichts
sehen!" protestierte Natalie, und das Holz der Bank seufzte erleichtert,
als sie sich erhob.
    „Na und? Sie doch auch nicht!"
    Vicki spürte den Luftzug und wich ihm seitwärts aus „Vertraue mir, sagt
er und komm. Ich folgte wie ein Kind - der Blinde führt mich heim'."
    „Was zum Teufel quasselst du da?"
    „Ein
Gedicht", sagte Vicki und wich Natalies nächstem Ansturm mit Leichtigkeit aus: Die große Frau verursachte
einen Luftzug, der einem tropischen
Hurrikan alle Ehre gemacht hätte. „Ein Gedicht von W. H. Davies. Er will
damit, glaube ich, sagen, daß, wenn alle blind
sind, die Leute mit der meisten Erfahrung die größten Vorteile haben."
Sie lächelte, bückte sich und nutzte die Wucht von Natalies Ansturm, um sich die riesige Frau auf die
Schultern zu heben und in die Luft zu
werfen.
    Das Splittern von Holz teilte Vicki mit, daß ihr schwerer Quälgeist gerade durch den armen geplagten Tisch gebrochen war. „Ich hoffe ... das ... tut weh ...", keuchte Vicki, dann gaben ihre Knie nach, und sie sackte nach Luft ringend zu Boden. Guter Gott, die Frau wiegt
bestimmt ihre dreihundert Pfund - welche Wunder ein netter Adre nalinschub
doch zuwege bringt!
    Ihre Finger streiften einen etwa zehn Zentimeter langen Holzsplit ter, und sie hob ihn immer noch nach Luft ringend auf. Nach der Geschwindigkeit
zu urteilen, mit der sich die Splitter verteilt hatten, schien der Tisch durch
den Aufprall gänzlich demoliert. Guter Gott, mit
dem Teil hätte man jemanden töten können! Vicki hockte sich auf die Fersen und
versuchte, den Splitter durchzubrechen. Er bog sich, knackte aber noch nicht
einmal. Das ist doch keine Kiefer ... das sieht der Stadt ähnlich:

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