Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
wurde er identifiziert, der Polizei übergeben
und in die Staaten abgeschoben, wo man ihn wegen dreifachen bewaffneten
Raubüberfalls ins Gefängnis steckte. Er kam nach San Quentin und saß dort
fünfzehn Jahre ab.«
    »Und wie ist Emerson Reid an
diese Geschichte gekommen?« wollte ich wissen.
    »Keine Ahnung«, sagte sie. »Er
erzählte mir eines Nachts davon, als er halb betrunken und außerdem ziemlich
aufgeregt war. Er hatte Verbindung zu einem metallurgischen Institut, und
vielleicht hat er Rochelle auf diesem Weg kennengelernt, immerhin, er hat mit
ihm eine Vereinbarung getroffen, das Gold zu holen und dann halbe-halbe zu
machen. Als ich ihn nach Einzelheiten fragte, wurde er mißtrauisch — wie üblich
— und verweigerte mir jede weitere Auskunft.«
    »Und wann war das?«
    »Vor zwei Monaten.«
    »Klingt ja alles ganz schön«,
meinte ich. »Nur hat es mit den vergrabenen Schätzen meist einen Haken. Warum
ist nicht schon eher jemand auf die Idee gekommen, ihn wieder auszubuddeln?«
    »Davis starb noch am selben
Tag«, sagte sie. »Rochelle verschwand für fünfzehn Jahre von der Bildfläche — und
hat die Geschichte, wie man annehmen dürfte, auch niemandem erzählt.«
    »Was ist mit dem japanischen
Piloten?«
    »Sie sollten die Geschichte
Hawaiis etwas eingehender studieren, Danny. Dann wüßten Sie nämlich, daß er
eine Woche nach seiner Gefangennahme floh und Amok lief. Er terrorisierte eine
Weile die Inselbewohner, bis einer der Verwundeten einen großen Stein nahm und
ihn damit erschlug.«
    »Aha. Und was ist mit den
Hawaiianern, die den Japaner ausliefern wollten?«
    »Das waren höchstens sechs
Leute«, erklärte sie. »Außerdem war Davis getötet worden — aus Versehen zwar,
aber trotzdem; er war schließlich Amerikaner, und diese Sache den Behörden zu
melden, hätte unweigerlich nicht gerade angenehme Folgen nach sich gezogen. Sie
begruben ihn deshalb irgen dwo
an der Küste und bewahrten tiefstes Stillschweigen darüber. Vermutlich haben
sie es inzwischen völlig vergessen — wie alle Menschen immer das sehr schnell
vergessen, was sie vergessen möchten, Danny.«
    »Und eines schönen
Nachmittags«, setzte ich die Erzählung fort, »steht Emerson Reid mit sich und
der Welt zufrieden an einer Straßenecke; da kommt jemand auf ihn zu und sagt zu
ihm: >Hätten Sie nicht vielleicht Lust, eine Viertelmillion Dollar in Gold
zu besitzen? Es ist alles ganz einfach. Sie brauchen nur Ihre hübsche kleine
Jacht zu nehmen und es zu holen. Ich spreche die reine Wahrheit, und Sie können
mir blindlings vertrauen, weil ich nämlich Exzuchthäusler bin.< Und vertrauensvoll nimmt Emerson, der Gute, ihn flugs beim Wort«,
schloß ich höhnisch.
    Sie zuckte ratlos mit den
Schultern. »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich das nicht weiß. Ich habe
keine Ahnung, wie Emerson an Rochelle geraten ist.«
    »Wie dem auch sei«, fuhr ich
fort, »jedenfalls waren Sie, nachdem er Ihnen diese Geschichte erzählt hatte,
augenblicklich davon überzeugt, daß sie stimmte.«
    »Warum nicht? Es geschehen mitunter
noch viel merkwürdigere Dinge.«
    »Na ja. Sie haben ihm die
Geschichte also abgenommen. Dann verließen Sie ihn, nahmen Larsen mit und
fuhren auf kürzestem Wege nach Honolulu, um Emerson zuvorzukommen.«
    »Sie haben wohl recht«, sagte
sie müde.
    »Und wo haben Sie Choy aufgegabelt?«
    »Er hat uns aufgegabelt«,
erwiderte sie und lächelte zynisch. » Kayo ist ein
sehr einflußreicher Mann in Honolulu, vergessen Sie
das nicht. Er weiß so ziemlich alles. Vorzugsweise alles, was hier vom Pfade
des Gesetzes abweicht. Manchmal weiß er es sogar schon, bevor es passiert.«
    »So wie jetzt?«
    »So wie jetzt«, pflichtete
Virginia mir bei. »Er ist auf sehr elegante Art und Weise vorgegangen. Wir
machten ihn zum Partner. Hätten wir ihm die kalte Schulter gezeigt, hätte er
sich ohne weiteres mit Reid zusammengetan und uns aus dem Feld geschlagen. Und
schließlich war die Idee gar nicht einmal so schlecht. Ich brauchte jemand wie Kayo Choy . Erik ist schon in
Ordnung — aber seine Stärke liegt eher auf dem Gebiet der Seefahrt. Er ist ein
guter Jachtkapitän. Für einen Coup wie diesen ist er jedoch nicht der richtige
Mann.«
    »Sie hätten ihn überhaupt zu
Hause lassen sollen«, versetzte ich kalt.
    »Übernehmen Sie sich nicht,
Danny«, erwiderte sie eisig. »Das ist meine Privatangelegenheit; halten Sie
sich da heraus. Außerdem spielt das im Zusammenhang mit unserer Vereinbarung
keine Rolle.«
    »Schon

Weitere Kostenlose Bücher