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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mitmachen, sage ich Ihnen mehr. Wenn nicht...« Sie zuckte
beredt die Schultern.
    »Gut.« Ich überlegte. »Nehmen
wir an, ich mache mit. Sie nennen mir die Einzelheiten, und wenn mir die Sache
dann nicht paßt, steige ich wieder aus. Ganz einfach.« Um ihr zu zeigen, wie
ich es meinte, schnippte ich mit den Fingern. »Ganz einfach.«
    »Irrtum!« erwiderte sie. »Wenn
Sie einmal zugesagt haben, bleiben Sie dabei. Da hilft gar nichts. Wenn Sie aussteigen
wollen, verkürzt sich damit Ihre natürliche Lebenserwartung.« Sie schnippte mit
den Fingern. »Ganz einfach.«
    »Es ist Ihnen wirklich ernst
damit?«
    »So ernst wie irgendwas.«
    »Nun, ich muß wohl verrückt sein«,
sagte ich. »Ich mache mit.«
    »In diesem Falle wäre es
angebracht, Näheres zu besprechen«, meinte sie. »Aber nicht hier.«
    »Gut. Gehen wir zu meinem Lanai hinüber«, schlug ich hoffnungsvoll vor. »Ich
lasse die Jalousien herunter, und Sie können den Badeanzug ablegen und sich wie
zu Hause fühlen.«
    »Sie sind mal wieder umwerfend
komisch!« lachte sie. »An und für sich habe ich nichts gegen den Lanai einzuwenden. Er eignet sich ebensogut zum Unterhalten wie jeder andere Raum. Aber wenn
Sie die Jalousien auch nur anrühren, schreie ich wie am Spieß.«
    »Aber wer wird denn so
zimperlich sein«, bemerkte ich unbeeindruckt. »Gleich zu schreien. Ich hätte
Sie eher für ein männervertilgendes Geschöpf gehalten. Sind Sie auch ganz
sicher, daß Ihr Badeanzug nicht aus Haifischhaut besteht?«
    »Das scheint Ihnen doch starke
Kopfschmerzen zu machen«, sagte sie mitfühlend. »Aber dem läßt sich abhelfen.«
    Sie stand auf und zog ein
buntgeblümtes Bündel hinter dem Liegestuhl hervor. Vor meinen entsetzten Augen
verwandelte es sich in ein Strandhemd, in das Virginia hineinschlüpfte. Sie
lächelte mir maliziös zu, bis der letzte Knopf geschlossen war. »Ist Ihnen
jetzt besser?«
    »Ja«, knurrte ich ernüchtert.
»Nicht die kleinste Freude wird einem gegönnt.«
    Ehe wir den Swimmingpool
verließen, sagte ich Charlie, er möchte uns noch zwei Drinks in den Lanai hinüberbringen. Kaum waren wir dort, als
Charlie auch schon mit den Getränken unter der Tür stand.
    Wir ließen uns nebeneinander
auf der Couch nieder, aber mit gebührendem Abstand. Von unserem Platz in dem
angenehm kühlen Raum konnte man auf die sonnenbeschienene Terrasse und das
Schwimmbassin hinausblicken.
    »Nachdem Sie all Ihren Sex so
erfolgreich in diesem fürchterlichen Baumwollsack beerdigt haben«, begann ich
verbittert, »können wir ruhig zum geschäftlichen Teil übergehen.«
    »Das war der Hauptgrund,
weshalb ich den Strandkittel angezogen habe«, erwiderte sie fröhlich. »Sonst
hätten Sie mir ja doch nicht zugehört.«
    »Also gut. Dem steht ja nun
nichts mehr im Wege«, sagte ich betrübt. »Ich bin ganz Ohr wie Bugs Bunny, der
Fernsehhase.«
    »Die Ähnlichkeit ist
verblüffend«, lachte sie. »Mögen Sie vielleicht auch eine Karotte? Die Zähne
dazu haben Sie ja.«
    Ich bedankte mich höflich für
das verlockende Angebot und fuhr unter Qualen in geschäftsmäßigem Ton fort:
»Und jetzt weihen Sie mich bitte in den großen Coup ein, ehe ich aus
Verzweiflung das Stroh auf Ihrem Kopf in Brand setze, das Ihnen als Haar
dient.«
    Sie trank nachdenklich einen
Schluck von ihrem Rum-Collins und fragte: »Entsinnen Sie sich an Pearl
Harbour?«
    »Natürlich«, erwiderte ich.
»Ist das nicht die Blonde von nebenan?«
    »Als der Krieg im Pazifik mit
Japan begann, als im Dezember!941 die Bomben fielen? Der siebte Dezember«, fuhr
sie fort, »war für die ganze Welt ein ereignisreicher Tag, besonders für die Marine
und die Soldaten, die in Pearl Harbour stationiert waren. Aber nicht nur für
die, sondern auch für ein paar Zivilisten. Für zwei Burschen zum Beispiel. Der
eine hieß Rochelle, der andere Davis.«
    »Das ist natürlich sehr
aufregend, gehört aber leider der Geschichte an«, gab ich zu bedenken. »Was hat
das mit unserem Geschäft zu tun?«
    »Es gehört dazu«, sagte
Virginia. »Genau gesagt, damit fing es an. An diesem Tag hatten die beiden
einen Bankeinbruch vor.«
    Langsam fing die Sache an,
interessant zu werden. Ich setzte mich aufrecht hin und meinte: »Erzählen Sie
weiter.«
    »Die Japaner waren — ohne daß
sie etwas davon ahnten — eine große Hilfe«, erklärte sie. »Zu dem Zeitpunkt,
als die Bomben fielen, befanden sich alle anständigen Bürger im Keller oder bei
der Brandbekämpfung.«
    »Erzählen Sie mir lieber von Rochelle
und

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